03.11.2022  2. HBL

Elffacher Strosack: Balingen bleibt ohne Makel

Die Gallier bleiben in der 2. Handball-Bundesliga weiterhin verlustpunktfrei. Mit dem 26:30 (10:12)-Erfolg gegen die Wölfe Würzburg holten sie sich in der tectake-Arena den neunten Ligasieg in Folge und haben jetzt 18:0-Punkte auf dem Konto. Dabei war der Sieg der Balinger absolut verdient und hätte bei halbwegs erfolgreicher Chancenauswertung noch höher ausfallen können.

Nach dem Heimspiel gegen den TuSEM Essen bemängelte HBW-Trainer Jens Bürkle die Konsequenz seiner Jungs im Angriff: „In der ersten Halbzeit waren es ein paar Bälle, die müssen einfach rein!“ Sein Fazit nach dem Schlusspfiff an seiner ehemaligen Wirkungsstätte in Würzburg dürfte ähnlich ausfallen. Seine Jungs ließen neben fünf (!) Strafwürfen noch eine ganze Reihe von glasklaren Möglichkeiten liegen. Sowohl in der ersten als auch in der zweiten Halbzeit hatten sie Gelegenheiten genug, um das Spiel für sie in ein sicheres Fahrwasser zu bringen. Leichtfertig ließen sie es aber mehrfach zu, dass sich die Hausherren, die bereits auf der Verliererstraße waren, immer wieder ins Spiel zurückkämpfen konnten.

Die Anfangsminuten waren ähnlich nervös wie zuletzt gegen Essen und die Wölfe Würzburg ließen sich nicht lange bitten. Nach einer Torhüterparade und einem technischen Fehler im Balinger Angriff stand es ganz schnell 2:0 für die Hausherren. Erst in Unterzahl – Felix Danner hatte eine frühe Zweiminutenstrafe kassiert – wurden die Aktionen der Gallier etwas zwingender. Mit einem Spieler weniger gelang ihnen der 2:2-Ausgleich. Kaum wieder vollzählig gingen die Balinger mit ihren Chancen allerdings erneut fahrlässig um und verpassten die mehrfach mögliche Führung.

Das schaute sich HBW-Chefcoach Jens Bürkle nicht lange an. Bereits in der zwölften Minute nahm er seine erste Auszeit und hatte seinen Jungs einiges zu sagen. Viel änderte sich allerdings nicht. Oddur Gretarsson versemmelte den ersten Strafwurf und nach einem technischen Fehler im Angriff legten die Hausherren erneut vor. Erst nach rund zwanzig Minuten konnten die Gallier das Ergebnis zu ihren Gunsten drehen. In einer Überzahl gingen sie mit 7:6 in Führung und Jona Schoch legte noch das 8:6 nach. Die Angriffe wurden konsequenter und in der Abwehr ließen die Balinger nicht mehr viel zu. Beim Stande von 7:11 schien das Spiel in die von Jens Bürkle gewünschte Richtung zu laufen. Dem war aber nicht so. Wieder ließen seine Jungs hochkarätige Chancen liegen und gingen deshalb nur mit einer knappen Zwei-Tore-Führung (10:12) in die Halbzeitpause.

Nach dem 13:14-Anschlusstreffer in der 35. Spielminute der Wölfe Würzburg sah es wieder so aus, als ob der Tabellenführer seiner Favoritenrolle endlich gerecht wird. Er konnte sich endlich etwas absetzen. Nach einem von Moritz Strosack erfolgreich verwandelten Gegenstoß zum 15:19 in der 41. Spielminute schienen die Balinger wieder auf Kurs zu sein. Nach einer Zeitstrafe und zwei verworfenen Strafwürfen stand es aber plötzlich wieder 17:19 und die Wölfe, deren Köpfe nach dem deutlichen Rückstand schon weit nach unten gegangen waren, waren wieder im Spiel.

Mit Beginn der sogenannten Crunchtime schafften die Hausherren sogar den 23:23-Ausgleich und plötzlich war auch die Halle da. Etwas übermotiviert kassierten die Wölfe aber eine weitere Zeitstrafe und Moritz Strosack traf in Überzahl zum 23:24. Der Balinger Rechtsaußen war es auch, der nach einer guten Abwehraktion von Felix Danner per Tempogegenstoß das 23:25 erzielte. Spätestens der von Tim Hildenbrand erfolgreich verwandelte Strafwurf zum 23:26 war zu Beginn der 57. Spielminute die Vorentscheidung zu Gunsten der Gallier. Die Hausherren kämpften zwar weiter, aber jetzt bestraften die Gallier jeden Fehler und jeden Ballverlust. Am Ende stand schließlich ein hochverdienter 26:30-Auswärtserfolg, aber HBW-Coach Jens Bürkle wird mit dem, was er über weite Strecken gesehen hat, vermutlich nicht ganz einverstanden sein.

Statistik:

Wölfe Würzburg: Jonas Maier, Andreas Wieser (TW) - Dominik Schömig 6/1, Lukas Böhm, Felix Karle 3, Stefan Valentin Neagu, Patrick Schmidt 3/1, Steffen Kaufmann 4, Linus Dürr, Benedikt Hack, Julius Rose 5, Oliver Seidler 3, Alexander Merk, Hannes Rabe

HBW Balingen-Weilstetten: Sejr Jensen, Mario Ruminsky (TW) - Elias Huber 4, Daniel Ingason 3, Guilherme Linhares de Souza 3, Oddur Gretarsson 2, Felix Danner 1, Kristian Beciri, Tim Hildenbrand 1/1, Jona Schoch 3, Mika Schüler, Dennis Fuoß 1/1, Tobias Heinzelmann 1, Moritz Strosack 11/1

Quelle: HBW Balingen-Weilstetten / Foto: Scheuring