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Die SBB führen keine weiteren Pilotversuche für ein flüssigeres Ein-und Aussteigen der Fahrgäste durch: Beim ersten Probebetrieb im Laufental haben sich die getesteten Massnahmen als zu aufwendig und gegenüber heute als zu kostenintensiv erwiesen.
Den ersten Pilotversuch ihres Projekts "Personenkapazitäten Bahnhöfe" hatte die SBB vor rund einem Jahr an fünf Bahnhöfen der Strecke Basel-Laufen-Delsberg gestartet. Der Versuch laufe zwar erst Ende August aus, doch kenne man die Ergebnisse jetzt schon in etwa, sagte Philippe Gauderon, Leiter SBB Infrastuktur, vor den Medien in Duggingen.
Andere Methoden
Die Versuchsidee sei eine "erhöhte Produktionsgenauigkeit", sagte Gauderon. Gezeigt habe sich nun, dass die Züge genauer angehalten und die Kunden sich auf den Perrons besser verteilt hätten. Nicht eingetreten seien zudem Beeinträchtigungen des Fahrplans, wie dies von Lokführerseite befürchtet worden war.
Allerdings habe es auch negative Ergebnisse gegeben. So hätten die Bodenmarkierungen auf den Perrons nicht viel gebracht, wie sich in Kundenbefragungen gezeigt habe. Erforderlich gewesen sei zudem eine komplexe Technik, wobei Gauderon auf das Anhalten der Züge an von Bahnhof zu Bahnhof verschiedenen Halteorten verwies.
Dem im August auslaufenden ersten Pilotversuch will die SBB daher keine weiteren Versuche an anderen Testbahnhöfen in der Schweiz folgen lassen. Mehr Pünktlichkeit und kürzere Fahrgastwechsel blieben indes ein Ziel, sagte Gauderon. Verfolgt werden solle dieses jedoch mit anderen Methoden etwa auf dem Netz der S-Bahn Zürich.
Kritik zu Beginn
Auf den Laufentaler Bahnhöfen Aesch, Duggingen, Grellingen, Zwingen und Laufen hatte die SBB die Perrons in einheitliche 50 Meter lange Sektoren eingeteilt und in verschiedener Weise markiert. So sollten Kunden ihre Plätze rascher finden und Personenflüsse und Haltezeiten optimiert werden. Die Kosten hatte die SBB bei Versuchsbeginn im August 2013 mit rund 550'000 Franken beziffert.
Kritik ausgelöst hatte das Projekt damals jedoch beim Verband Schweizer Lokführer (VSLF) und der Gewerkschaft SEV. Die Halteorte würden laufend ändern, was die Lokführer ablenke und zu langsamerem Einfahren zwinge. Die Lokführer sollten aber entlastet und nicht mit neuen Aufgaben konfrontiert werden, sagten die Verbände mit Verweis auf das damalige Zugsunglück von Granges-Marnand VD.