Sanierung: Thallwitzer Schlauchturm steht wieder kerzengerade
Bauabnahme: Nur zehn Wochen dauerte es von der Genehmigung bis Fertigstellung des Schlauchturmes in Thallwitz. Im Bild (v.l.): Planer Hagen Weidemüller, Robert Hörig, Vorsitzender des Feuerwehr-Fördervereins, Zimmerermeister Roland Makowka und Bürgermeister Thomas Pöge.
Quelle: Kai-Uwe Brandt
Thallwitz. „Herwart“ gab ihm den Rest. Denn die morschen Füße des alten Steiger- beziehungsweise Schlauchturmes in Thallwitz hatten den Böen des Sturmtiefs am 29. Oktober 2017 nichts mehr entgegen zu setzen. Er krachte längs hin – gut sechzig Jahre nach seinem Bau und samt des Storchennestes auf dem Dach. Der Horst, so Bürgermeister Thomas Pöge (parteilos), gehöre übrigens zu den ertragreichsten Brutstätten von Adebar in der Region. Allein schon deshalb bemühte sich die Gemeinde um Ersatz.
Feuerwehr beseitigte Trümmer
Dass der Turm jetzt wieder steht, sei dem Rathauschef zufolge vor allem dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Thallwitz zu verdanken. Immerhin packten die Mitglieder im Herbst des Vorjahres mit an, um die Trümmer zu beseitigen. Darüber hinaus bemühte sich die Gemeinschaft um Vorsitzenden Robert Hörig bereits seit 2015, Fördergelder für einen Wiederaufbau zu akquirieren – jedoch bis zum Orkan „Herwart“ vergeblich. Erst kurz vor Weihnachten erreichte Thallwitz die gute Nachricht aus dem Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Die Behörde erklärte sich bereit, das Vorhaben bis auf den letzten Cent zu unterstützen – mit insgesamt 38 000 Euro.
Turm ist jetzt standfest
Ende voriger Woche erfolgte die Abnahme des neuen Turms – nur zehn Wochen nach dem Erteilen der Baugenehmigung. Seine Aktie daran hat unter anderem Gemeinderat Hagen Weidemüller, dessen Büro für Hochbauplanung die entsprechenden Projektunterlagen erarbeitete. Gemeinsam mit Zimmerermeister Roland Makowka steigt er die Leitern hoch, um die Arbeit des Nischwitzer Handwerksbetriebes zu begutachten. Makowka geht felsenfest davon aus, dass in Zukunft kein Sturm mehr der Stahlkonstruktion mit der hölzernen Außenhaut etwas anhaben kann. Allein fünfeinhalb Kubikmeter Bauholz, zweieinhalb Tonnen Stahl und ein festes Fundament sorgen schließlich für Standfestigkeit. „Keine leichte Aufgabe“, sagt Makowka nicht ohne Stolz und mit Blick nach oben, wo in zwölf Metern Höhe und nach drei Etagen das Storchennest thront. Doch auch Schleiereulen finden hier Unterschlupf über zwei Löcher in der Lärchen-Fassade. „Jetzt muss nur noch der Storch kommen und sein neues Heim beziehen“, so Bürgermeister Pöge.
Nest für Storch ist hergerichtet
Apropos Storch. Sogar das Domizil für Meister Adebar ist nagelneu und durch Menschenhand errichtet. Der Leipziger Storchenbetreuer Manfred Seifert von der Auwaldstation Lützschena flocht das Nest, während die Steel Design-Metallbau Pöge GmbH die verzinkte Unterlage fertigte. Zuletzt kündigte Fördervereinsvorsitzender Hörig an, dass es voraussichtlich im Mai eine kleine Einweihung des Steigerturms auf dem Dorfplatz geben wird.
Von Kai-Uwe Brandt
LVZ