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Offensiv fehlt Durchschlagskraft

RB Leipzigs Frauen rutschen nicht auf Abstiegsplatz – 0:0 gegen Nürnberg

RB Leipzigs Marlene Müller (l.) versucht Madeleine Steck den Ball abzujagen.

RB Leipzigs Marlene Müller (l.) versucht Madeleine Steck den Ball abzujagen.

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Leipzig. Das Positive zuerst: RB Leipzigs Frauen sind nicht auf einen Abstiegsplatz gerutscht und haben erstmals in dieser Saison kein Gegentor kassiert. Zu mehr als einem 0:0 gegen die Mitaufsteigerinnen vom 1. FC Nürnberg reichte es indes am Freitagabend nicht. Das Remis zementierte die Verhältnisse am Tabellenende der ersten Bundesliga. RB bleibt mit zwei Zählern vor dem FCN knapp vor den Abstiegsrängen. „Wir haben mit dem einen Punkt Nürnberg vorerst hinter uns gelassen. Das ist nicht unwichtig“, resümierte RB-Coach Saban Uzun.

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Er erwarte ein sehr intensives und kampfbetontes Spiel. Das zeichne die Gäste in dieser Saison aus. So hatte er es vorab fomuliert. Es war exakt das, was die Nürnbergerinnen auf den Rasen brachten, und zwar vom Anpfiff weg. Sie agierten mutig, liefen die Hausherrinnen hoch an, hatten die erste halbe Stunde der Partie mehr von der Begegnung. „Wir wussten, es wird ein sehr harter Kampf. Wir wussten, sie werden bereit sein. Wir waren es auch. Wir wussten, dass hier keiner auf Fehler der anderen warten würde“, kommentierte Gästecoach Thomas Oostendorp.

Erste Leipziger Torchance nach 36 Minuten

Allerdings wurde auch sichtbar, warum sein Team auf dem vorletzten Platz der ersten Liga rangiert. Lediglich zwei Mal kam das Team entscheidend vor das Tor von Elvira Herzog. In der Anfangsphase scheiterte Vanessa Haim mit einem Schuss auf’s kurze Eck (9.). Kurz vor der Pause lief ebenfalls Haim allein auf Herzog zu, die ihr einen Abschlag direkt auf den Fuß gespielt hatte, ihren Fehler im Eins-gegen-Eins aber wieder gut machte (42.).

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Zur Wahrheit gehört: Bei den RB-Kickerinnen war ebenfalls deutlich zu sehen, warum sie bis zum Freitag in acht Partien erst fünf Punkte gesammelt hatten. „Wir haben von der ersten Minute an gemekrt, dass das zäh wird. Wir wussten, dass es ein Geduldsspiel werden kann. Wir sind von Minute zu Minute besser reingekommen, konnten den Druck besser loslassen“, so Uzun. Erstmals vor’s Tor kam seine Elf nach 36 Minuten. Der Ball lag zwar im Netz, doch der Abseitspfiff ertönte. Ein Kopfball noch von Victoria Krug (45.+2), das war die ganze offensive Herrlichkeit. Immerhin: Defensiv arbeiteten die RB-Frauen aufmerksam. Das 0:0 zur Pause war denn auch leistungsgerecht.

Andrade und Sakar bringen frischen Wind

„Wir haben in der Halbzeit noch einmal die Räume angesprochen, die wir besser hätten ausspielen müssen“, meinte der RB-Coach. Nach Wiederanpfiff bot sich den 876 Fans am Cottaweg dennoch weiter ein zähes Ringen. Das erste Achtungszeichen setzte einmal mehr der FCN. Wieder war es Haim, die die Führung hätte machen müssen (58.). Doch Frederike Kempe stellte sich in den Schuss – und hatte großes Glück, denn die Uparteiische Nadine Westerhoff sah nicht, dass sie das Leder klar mit der Hand abwehrte. Die rote Karte und ein Elfmeter blieben RB so erspart.

Nach reichlich einer halben Stunde wechselte Uzun doppelt, brachte Lydia Andrade und Fatma Sakar. Mit den Beiden entwickelte sich mehr Leipziger Offensivkraft. Die Nürnbergerinnen bauten dagegen zusehends ab. Torhüterin Kristin Kramer bekam mehr zu tun, kratzte einen Schuss von Vanessa Fudalla aus dem rechten Kreuzeck, hielt einen Freistoß gegen Jenny Hipp. In der Nachspielzeit vergab Andrade. Mehr ging nicht.

„Es war wie erwartet ein sehr körperbetontes Spiel, viele Fouls, teilweise wenig Spielfluss“, kommentierte Leipzigs Julia Pollak abschließend. „Uns fehlt am Ende, dass wir die Tore machen. Uns noch mehr Chancen erspielen, mehr Druck nach vorne ausüben.“

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Die Statistik zum Spiel:

Leipzig: Herzog – Kempe; Krug; Landenberger; Pollak (63. Sakar) – Janez (63. Andrade); Hipp; Graf, Fudalla – Müller; Starke.

Nürnberg: Krammer – Steck; Schmidt; May (67. Burkhard) – Salfelder; Haim (82. Bauereisen); Guttenberger (67. Lein); Mailbeck; Thöle – Mai; Desic.

Tore: keine.

Zuschauer: 876.

LVZ

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