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Frostempfindliche Pflanzen: So schützen Sie Ihre Pflanzen ganz einfach vor Kälte

Welche Gewächse sind besonders kälteempfindlich und wann sollten diese besser in ein wärmeres Quartier umziehen?
Mit einem Wärmeschutzvlies schützen Sie Ihre Gartenpflanzen nicht nur vor Kälte, sondern auch vor übermäßiger Verdunstung und damit vor Austrocknung.
Foto: Christin Klose/dpa-mag | Mit einem Wärmeschutzvlies schützen Sie Ihre Gartenpflanzen nicht nur vor Kälte, sondern auch vor übermäßiger Verdunstung und damit vor Austrocknung.

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und der Winter steht vor der Tür. Höchste Zeit, den Garten nun winterfest zu machen. Wenn die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen, müssen empfindliche Gartenpflanzen ins Warme gebracht werden, sonst droht ein Frostschaden.

Welche Gartenpflanzen müssen vor Frost geschützt werden?

Da die Bedingungen im Garten (Licht, Wärmezustand und Feuchtigkeit) besser sind, sollten Pflanzen möglichst spät rein geräumt werden. Gemüsesorten wie Tomatenpflanzen, Gurkenpflanzen und Zucchinipflanzen benötigen Schutz vor Frosttagen.

Manche Gewürze und Kräuter wie Basilikum sind ebenfalls frostempfindlich. "Wer schönen Basilikum im Topf hat, stellt ihn bei 12 bis 16 Grad Celsius an einem hellen Fenster auf", erklärt Marianne Scheu-Helgert. Sie arbeitet als Bereichsleiterin bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim.

Welche Kübelpflanzen müssen im Haus überwintern?

Pflanzen, die in den Tropen beheimatet sind, leiden unter Frost. Riesenblütiger Hibiskus, Banane oder Bougainvillea sind am empfindlichsten. Sobald die Temperaturen unter null Grad Celsius fallen, müssen sie in ein wärmeres Quartier umziehen. Der Standort darf aber auch nicht zu heiß sein. "Riesenblütige Hibisken sollten kühl und hell im Haus überwintern", sagt Scheu-Helgert von der LWG.

Befindet sich der Hibiskus in einem Kübel, sollte dieser nicht mehrmals gefrieren und auftauen. "Man stellt den Hibiskus am besten direkt an eine absonnige Hauswand. Den ganzen Topfbereich bedeckt man mit Sackleinen", lautet der Experten-Tipp von Scheu-Helgert. Der Topf darf weiterhin Kontakt mit Boden und Hauswand haben. Die Pflanze sollte wenig gegossen werden, damit sie nicht austrocknet.

Wie frostempfindlich sind Zitronenbäume und Olivenbäume?

Weniger sensibel sind Gewächse aus der Region um das Mittelmeer. Darunter fallen beispielsweise:

  • Oleander
  • Zitruspflanzen
  • Schmucklilie

Sie können Kälte bis etwa minus fünf Grad Celsius aushalten. Für Zitronen- und Olivenbäume hat Scheu-Helgert diesen Tipp: "Sie überwintern am besten bei gleichbleibender Temperatur um 3 Grad in einem hellen Raum."

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"Stehen Zitronenbäume und Olivenbäume draußen, sollten sie bei leichtem Reif gut mit Vlies abgedeckt werden", rät die Bereichsleiterin der LWG. Generell seien "Oliven einfacher und genügsamer als Zitronen", ergänzt Scheu-Helgert. Vor echten Frösten müssen die frostempfindlichen Pflanzen ins Haus geholt werden. Der kühlste Raum sollte ihr Winterschutz sein.

Das Zusammenspiel von Vlies, Zweigen und Zaun bewirkt, dass weder starke Kälte noch direkte Sonneneinstrahlung dem Stämmchen schaden. 
Foto: Christine Scherer, LWG | Das Zusammenspiel von Vlies, Zweigen und Zaun bewirkt, dass weder starke Kälte noch direkte Sonneneinstrahlung dem Stämmchen schaden. 

Wie frostempfindlich sind Rosen? Tipps für Rosen im Kübel

Rosensorten wie Compassion und Englische Rosen sind frostempfindlich. Sind die Pflanzen in einem Kübel, sollten sie am besten an der Hauswand im Schatten überwintern. "Am schlimmsten ist starke Sonneneinstrahlung nach einer bitterkalten Nacht", sagt Scheu-Helgert. Eine schattige Nordseite ist daher ein idealer Standort.

Winterschutz für Kletterrosen. Als Material dienen Schilfmatten oder Sackleinen, um die Jungtriebe der Pflanze zu schützen.
Foto: Isolde Keil-Vierheilig, LWG | Winterschutz für Kletterrosen. Als Material dienen Schilfmatten oder Sackleinen, um die Jungtriebe der Pflanze zu schützen.

Gibt es regelmäßig Frost, sollte die Kübelpflanze in Sackleinen gepackt werden. Sackleinen ist ein natürlicher Stoff aus Jute und sehr beständig. "Um Kübelpflanzen vor tieferen Temperaturen zu schützen, können sie doppelt und dreifach abgedeckt werden", erklärt die Expertin. Für den optimalen Schutz dürfen Topf und Pflanze in Sackleinen eingepackt werden. Erst bei Temperaturen um minus 16 Grad sollte der Schutz oben geschlossen sein.

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Unabhängig von der Rosensorte muss die Veredelungsstelle der Pflanzen mindestens 5 cm in der Erde sein.

Das sogenannte Anhäufeln ist ein bewährter Frostschutz für die Rose im Beet.
Foto: Christine Scherer, LWG | Das sogenannte Anhäufeln ist ein bewährter Frostschutz für die Rose im Beet.

Tipps für Rosen im Beet

Ein altbekannter Schutz für Rosen im Beet ist das sogenannte Anhäufeln mit der umliegenden Erde. Auf die Hügel kann Laub gegeben werden, das ebenfalls als Frostschutz dient. Das Herbstlaub kann durch Zweige beschwert werden, damit es nicht wegfliegt. Bei Kletterrosen können Schilfmatten oder Sackleinen als Schutz dienen.

Fragen? Das Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie gibt Experten-Tipps

Haben Sie Fragen zu einem Gartenthema? Das Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie kann helfen: (0931) 9801 3333. Die Sprechzeiten sind Montag und Donnerstag von 10 bis 12 und 13 bis 16 Uhr.
Sie können Ihre Fragen auch zeitunabhängig per E-Mail stellen: bay.gartenakademie@lwg.bayern.de
Quelle:  LWG Bayern
 
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