Zwischen unerschütterlichem Lebensmut und tiefer Tragik

Die Bühne ist schwarz und leer. Eine alte, schwarz gekleidete Frau sitzt auf einer niedrigen, nur aus einem Holzbrett bestehenden Bank. Neben ihr steht eine Flasche Wasser, ein Glas, die Brille, auf dem Boden eine Schale mit Vanille-Pudding und Sahne, daneben liegt die Handtasche. Rose, die Frau, trauert. Das Stück „Rose“ im Sommerhäuser Torturmtheater gibt historische Nachhilfe und verbindet zeitgeschichtliche Brisanz mit fesselnder Bühnenkunst.
Teilweise ergreifend: Jutta Neuhäuser als Rose.       -  Teilweise ergreifend: Jutta Neuhäuser als Rose.
Foto: FOTO Thomas Obermeier | Teilweise ergreifend: Jutta Neuhäuser als Rose.

Rose trauert um ein neunjähriges Mädchen. Sie trauert nach jüdischem Ritual, hält „Schiwa“, sitzt sich auf bloßem Holz eine Woche lang den Hintern wund. Dabei lässt sie ihren Erinnerungen freien Lauf und beginnt die Geschichte ihres Lebens zu erzählen: von der Kindheit in den 20er Jahren im heute ukrainischen „Schtetl“, der Flucht nach Warschau, der Einweisung ins Ghetto, der Ermordung ihrer Tochter und der Deportation ihres Mannes, dem eigenen Überlebenskampf und der Befreiung. Als einzige Überlebende der Familie richten sich ihre Hoffnungen auf die Flucht nach Palästina.

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