Zum Inhalt springen

Börsenvorschau Warten auf ein Hoffnungszeichen

Die Börse dürfte sich auch in der kommenden Woche nur phasenweise aus dem Griff der Griechenland-Angst befreien können. Zumal auch die USA nur wenige aufbauende Signale versprechen.
Die Befürchtung ist klar: Wird es wieder abwärts gehen?

Die Befürchtung ist klar: Wird es wieder abwärts gehen?

Foto: Niklas Rüge/ dpa

Die Angst vor einem Einbruch der Weltkonjunktur und die Probleme der Euro-Zone werden den US-Börsen auch in der kommenden Woche den Takt vorgeben. Die Schuldenkrise sowie enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China hatten Händler bereits am Freitag stark verunsichert und der Börse erneut starke Verluste eingebrockt. Steht die chinesische Wachstumslokomotive nicht mehr unter Volldampf, könnte das exportorientierten US-Konzernen die Bilanzen verhageln. Hinter die Entwicklung auf dem Heimatmarkt setzen Experten wegen der nach wie vor hohen Arbeitslosigkeit dazu ein dickes Fragezeichen. Zwar beginnt die Bilanzsaison erst in der zweiten Oktoberwoche, die Erwartungen dürften die kommende Woche aber bereits deutlich mitprägen. In den vergangenen Jahren hatten die Absätze in Übersee amerikanischen Konzernen geholfen, die Markterwartungen zu übertreffen. Rund 30 Prozent der Verkäufe erzielten die im S&P-500-Index notierten Unternehmen durchschnittlich im Ausland.

Mit Blick auf pleitebedrohte Länder wie Griechenland warnte Todd Schoenberger von LandColt Trading: "Sollte die Euro-Zone zerbröckeln, hat das einen ungeheuren Negativeffekt." Die Auswirkungen eines solchen Szenarios dürften nach Einschätzung Schoenbergers etwa Unternehmen wie McDonald's  zu spüren bekommen. Auch eine überzeugende Bilanzsaison erwartet der Managing Director nicht. Als warnendes Beispiel dient ihm wie vielen anderen auf dem Parkett der Kursabsturz des Industriekonglomerats Ingersoll Rand am Freitag. Der Konzern hatte seine Ergebnisprognosen gesenkt, seine Aktien büßten daraufhin zwölf Prozent ein. Sollten weitere Konzerne enttäuschen, werden weitere Kursverluste erwartet. Experten rechnen zudem damit, dass ein stärkerer Dollar-Kurs gegenüber dem Euro  amerikanische Ausfuhren verteuert und so die Gewinne schmälert. Der Euro hat in dem soeben abgelaufenen Quartal bereits 7 Prozent an Wert verloren.

In der kommenden Woche stehen eine Reihe von Konjunkturdaten an, von denen sich Investoren Rückschlüsse auf die Lage der größten Volkswirtschaft der Welt erhoffen. Am Freitag legt die Regierung den Arbeitsmarktbericht für September vor. Am Montag erwartet die Wall Street den Einkaufsmanagerindex der US-Industrie. Das Pendant des Institute for Supply Management für den Dienstleistungssektor steht am Mittwoch an. Mit kräftigen Kursverlusten hatten die US-Börsen am Freitag das schwächste Quartal seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 besiegelt. Der Dow-Jones-Index verbuchte ein Minus von 2,2 Prozent auf 10.913 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1131 Punkten, ein Minus von 2,5 Prozent. Der Index der Technologiebörse Nasdaq  verlor 2,6 Prozent und ging mit 2415 Punkten aus dem Handel. Der S&P-Index büßte damit im dritten Quartal insgesamt 14,3 Prozent ein - die Marktkapitalisierung der in dem Index notierten Unternehmen schrumpfte dabei um 1,7 Billionen Dollar.

got/rtr

Mehr lesen über