Geldgrab Ostimmobilien Welche Promis ein Vermögen im Osten versenkten
Angelockt von hohen Renditeverprechen und Steuervorteilen investierten in den 90er Jahren, kurz nach der Wende, tausende, vor allem westdeutsche Anleger viel Geld in ostdeutsche Wohnimmobilien. Später floppten die meisten Investments, die Anleger verloren ein Vermögen. Darunter befand sich auch viel Prominenz: Schauspieler, Sportgrößen, Entertainer. Wie zum Beispiel ...
... Werner Lorant, Fußballtrainer und Ex-Coach namhafter Clubs wie 1860 München und Fenerbahçe Istanbul. "Ich habe mich vor 15 Jahren mit Ostimmobilien verspekuliert", sagte Lorant vor einigen Tagen der Zeitschrift "Bunte". "Das war der größte Fehler meines Lebens." Laut "Bunte" steht Lorant deshalb jetzt vor dem Ruin. Ähnlich erging es ...
... Hera Lind. Die Autorin ("Ein Mann für jede Tonart", "Das Superweib", "Der doppelte Lothar") kaufte mehrere Wohnungen in Potsdam und Dresden. Die Mieten reichten aber offenbar nicht, um die Kredite zu bezahlen. Die drohende Pleite ging durch die Boulevardpresse. Das Gesicht von ...
... Peter Bond ist vor allem aus der Sat 1-Sendung "Glücksrad" bekannt, die er Ende der 80er, Anfang der 90er co-moderierte. Ein großer Teil seines Honorars - laut "Bunte" mehr als eine Million Euro - muss seinerzeit in Ostimmobilien geflossen sein. 2006 meldete Bond Privatinsolvenz an und outete sich als Hartz-IV-Empfänger. Um noch mehr Geld ging es ...
... bei Matthias Reim. Der Manager des Schlagersängers ("Verdammt ich lieb dich") soll bei Immobiliendeals in den neuen Ländern 12,5 Millionen Euro verloren haben. 12,5 Millionen, die eigentlich Reim gehörten. Folge: Privatinsolvenz. Der "Bild"-Zeitung verriet Reim später, wer ihn rettete: sein Bruder Christoph. In der Pleite endete auch ...
... das Ostimmobilien-Abenteuer von Tanja Schumann. In der schlimmsten Zeit, so Schumann in der "Bunten", wusste sie nicht mal, "wovon ich eine Cola kaufen sollte". Schulden in sechstelliger Euro-Höhe ...
... brachte der Erwerb von Immobilien in Leipzig und Dresden der Schauspielerin Grit Böttcher, die viele Jahre gemeinsam mit dem legendären Harald Juhnke als "Ein verrücktes Paar" auftrat. Weitere prominente Opfer des Ostimmobilien-Hypes sind ...
... Schauspieler Horst Janson, der sich Medienberichten zufolge unter anderem in Sachsen-Anhalt verspekulierte, ...
... Witzbold Ingo Appelt, dem ein Hauskauf in Dresden sowie die Beteiligung an einem Seniorenheim in Potsdam überhaupt keine Freude gemacht haben sollen, sowie ein leibhaftiger Oststar selbst, nämlich ...
... Sänger und Entertainer Wolfgang "Lippi" Lippert. Der kurzzeitige Moderator von "Wetten dass?" im ZDF rutschte 2002 in die Pleite. Auch auffällig viele Akteure der Fußball-Bundesliga gehören zu den Leidtragenden übler Immobiliengeschäfte. Zum Beispiel ...
... Ewald Lienen. Der Ex-Profi (vor allem bei Borussia Mönchengladbach) und Trainer vernichtete einem Bericht der "Welt" zufolge einen Großteil seines Vermögens durch ein Investment in ein so genanntes Bauherrenmodell. Diese vor allem in den 80er Jahren beliebten Steuersparkonstrukte gingen für die Anleger nur sehr selten gut aus. Lienen lernte später aus seinen Fehlern und gründete einen Verein, der Fußballprofis in Finanzfragen berät. Profis also wie ...
... Eike Immel einst einer war. Immel stand bei Borussia Dortmund sowie dem VfB Stuttgart insgesamt 534 mal im Bundesligator. Zudem hütete er 19 mal den Kasten der deutschen Nationalelf. Außerhalb des Sports verlief die Karriere allerdings weniger erfreulich: Privatinsolvenz, Betrugsstrafe, Auftritt in der RTL-Dschungelshow.
Das erinnert an einen berühmten Ausspruch von Ex-Profi Jürgen Wegmann, mit dem Immel in Dortmund eine Zeit lang zusammen auf dem Platz stand. Auch Wegmann hatte in finanziellen Dingen kein glückliches Händchen. Der Ausspruch "Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu" wird ihm zugeschrieben. Kaum ein Ostimmobilien-Anleger aus den 90ern würde das nicht unterschreiben.
