Washington - "Ich denke, dass es gleichgeschlechtlichen Paaren möglich sein sollte zu heiraten", sagte Obama in einem Interview des Fernsehsenders ABC. Der Präsident betonte, es handle sich um seine persönliche Meinung. So sollte es Bundesstaaten auch weiterhin erlaubt sein, gleichgeschlechtliche Ehen zu verbieten.

Während Obamas Äußerungen mitten im Wahlkampf bei Demokraten und Menschenrechtsgruppen Applaus auslösten, erntete der Präsident Kritik von Republikaner und streng gläubigen Christen. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in 28 US-Bundesstaaten mit Volksabstimmungen untersagt und das Verbot in die jeweilige Verfassung verankert worden. Dagegen können Schwule und Lesben in sechs Bundesstaaten sowie der Hauptstadt offiziell heiraten.

Obama räumte ein, dass er seine Meinung zu dem umstrittenen Thema mit der Zeit geändert habe. Ein wichtiger Faktor seien dabei auch Gespräche mit seinen Töchtern gewesen, die Freunde mit gleichgeschlechtlichen Eltern hätten. "Es gab Zeiten, in denen wir am Essenstisch saßen und uns über ihre Freunde und deren Eltern unterhielten. Und Malia und Sasha konnten einfach nicht nachvollziehen, warum die Eltern ihrer Freunde anders behandelt werden sollten", sagte Obama. "Es macht für sie einfach keinen Sinn und offen gesagt, das ist die Art und Weise, wie man eine neue Sichtweise gewinnt."