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Merkels letzte Neujahrsansprache "Seit wenigen Tagen hat die Hoffnung Gesichter"

"Nie in den letzten 15 Jahren haben wir alle das alte Jahr als so schwer empfunden", sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer 16. und wohl letzten Neujahrsansprache. "Und nie haben wir mit so viel Hoffnung dem neuen Jahr entgegengesehen."
Kanzlerin Angela Merkel: "Es sind schwere Zeiten für unser Land"

Kanzlerin Angela Merkel: "Es sind schwere Zeiten für unser Land"

Foto: Markus Schreiber / dpa

Die wohl letzte Neujahrsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) steht im Zeichen der Corona-Pandemie: In ihrer 16. an Silvester ausgestrahlten Rede ruft die Regierungschefin laut vorab verbreitetem Redetext die Bürger zum Durchhalten in der Gesundheitskrise auf. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) appellierte an die Menschen, Silvester nur im engsten Kreis zu feiern. Derweil gehen mehrere Politiker vor der nächsten Corona-Schalte der Regierungschefs von Bund und Ländern am 5. Januar von einer Verlängerung des Lockdowns aus. "Ich denke, ich übertreibe nicht, wenn ich sage: Nie in den letzten 15 Jahren haben wir alle das alte Jahr als so schwer empfunden", sagt Merkel in ihrer Ansprache. "Und nie haben wir trotz aller Sorgen und mancher Skepsis mit so viel Hoffnung dem neuen Jahr entgegengesehen."

Für das letzte Jahr ihrer Amtszeit sehe sie Hoffnung, trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie. "Seit wenigen Tagen hat die Hoffnung Gesichter: Es sind die Gesichter der ersten Geimpften", sagt Merkel. "Tagtäglich werden es mehr." Es gebe allerdings "nichts zu beschönigen", sagt Merkel weiter. "Es sind schwere Zeiten für unser Land - und so wird es auch noch eine ganze Weile bleiben." Der Winter werde hart, und jeder müsse seinen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten.

Ausdrücklich kritisiert Merkel jene "Unverbesserlichen", die das Virus leugneten. Verschwörungstheorien seien "nicht nur unwahr und gefährlich", sie seien auch "zynisch und grausam" jenen Menschen gegenüber, die in der Pandemie geliebte Menschen verloren hätten.

la/dpa