Zum Inhalt springen

Testflüge für die Wiederzulassung Boeings 737 Max hebt wieder ab

Boeing 737 Max im Flugsimulator: Am Montag soll der Unglücksflieger mit Testflügen zur Zertifizierung starten

Boeing 737 Max im Flugsimulator: Am Montag soll der Unglücksflieger mit Testflügen zur Zertifizierung starten

Foto: REUTERS/Geirix

Nach dem mehr als einjährigen Startverbot für den Mittelstreckenjet 737 Max des Flugzeugbauers Boeing (Kurswerte anzeigen) kann der US-Konzern wieder mit Testflügen starten. Die US-Luftfahrtbehörde FAA gab am Sonntag grünes Licht für den Start entsprechender Flüge mit Testpiloten. Die Flüge sollen am Montag starten und werden voraussichtlich drei Tage dauern.

Fotostrecke

Die Dinger fliegen nicht: Boeings lange Problemliste

Foto: STEPHEN BRASHEAR/ AFP

Bis zu einer Wiederzulassung des Modells für den Flugverkehr sind aber noch mehrere Hürden zu nehmen. Boeing-Kunden wurde laut der Nachrichtenagentur Bloomberg der September als frühester Zeitpunkt genannt.

Die Boeing 737 Max ist die auf weniger Spritverbrauch getrimmte Neuauflage des seit den 1960er Jahren gebauten Mittelstreckenjets 737. Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Toten hatten Aufsichtsbehörden in aller Welt im März 2019 ein Startverbot für die 737 Max verhängt. Zudem darf Boeing neue Maschinen der Reihe seitdem nicht ausliefern. Im Zentrum der Krise steht das für die 737 Max entwickelte Steuerungsprogramm MCAS, das laut Untersuchungsberichten eine entscheidende Rolle bei den Abstürzen gespielt hat.

Boeing wird verdächtigt, den Unglücksflieger überstürzt auf den Markt gebracht und dabei die Sicherheit vernachlässigt zu haben. Der Konzern weist dies zwar zurück, hat aber Fehler und Pannen eingeräumt. Der Schaden für Boeing summiert sich bereits auf einen zweistelligen Milliardenbetrag und brachte den Hersteller in eine schwere Krise, die sich aufgrund der Corona-Pandemie zuletzt noch zusätzlich verschärfte.


Lesen Sie auch: Das ist Boeings nächstes Problem 


Ende April hatte Boeing angekündigt, dass die Beschäftigtenzahl von weltweit zuletzt rund 160.000 um etwa zehn Prozent reduziert werden soll. Trotz des weltweiten Startverbots hatte der Flugzeugbauer im Mai die Produktion des Maschinentyps wieder aufgenommen.

mg/Reuters