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Niemegk

APM hat Deutschlands schönste Müllautos

 Der Abfallbetrieb Potsdam-Mittelmark schickt seit 2009 kunstvoll  gestaltete Müllwagen auf Tour. Mona Belz und Ingo Poschau freuen sich über den Preis, den es nun dafür gab.

Der Abfallbetrieb Potsdam-Mittelmark schickt seit 2009 kunstvoll gestaltete Müllwagen auf Tour. Mona Belz und Ingo Poschau freuen sich über den Preis, den es nun dafür gab.

Niemegk. Derart schmucke Müllautos sind selten in Deutschland. Daher kann sich der Abfallwirtschaftsbetrieb Potsdam-Mittelmark (APM) jetzt über eine Auszeichnung freuen. Von Deutschlands größter Fachmesse für Abfallentsorgung, der Umweltmesse IFAT in München, kehrten die Vertreter der kreiseigenen Gesellschaft APM nun mit dem Kreativ-Preis heim in die Niemegker Unternehmenszentrale.

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Überzeugt hatten die Mittelmärker mit ihren künstlerisch gestalteten Sammelcontainern für die diversen Abfallfraktionen. Diese sind auf Dutzenden Müllautos kreuz und quer im Landkreis und darüber hinaus auf Tour. Dabei vermitteln die Transporter verschiedene Botschaften zum Thema Entsorgung und zeigen auch regionale Motive von Orten sowie heimischen Ausflugsgebieten.

Fast 100 Motive

Auf 46 Containern gibt es inzwischen doppelt so viele verschiedene Motive. „Denn rechts und links sind jeweils unterschiedliche Bilder auf einem Container zu sehen“, erklärt Mona Belz, die bei APM auch für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich ist.

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Unter dem Motto „wir kommen rum“ werben die Wagen mit ihren kunstvoll vor der Firma Art-Efx aus Potsdam gestalteten Graffitibildern unter anderem für die Altstadt Treuenbrietzens, das Kloster Lehnin oder den Schwielowsee.

Müllman tritt in Aktion

Darüber hinaus tritt der „Müllman“ in Aktion. Die Titelfigur mit Wiedererkennungswert klärt im Namen der 165 APM-Mitarbeiter auf, informiert zur korrekten Mülltrennung und macht auf Probleme aufmerksam. Zum Beispiel wenn er zu eng geparkte Autos aus dem Weg hebt, die den großen Müllfahrzeugen oft in die Quere kommen.

Der Wettbewerb

Die Gewinner des Kreativpreises wurden in drei Kategorien gekürt.

Bei kleinen Unternehmen bis 199 Mitarbeiter siegte die Abfallwirtschaft Potsdam-Mittelmark (APM).

In der Kategorie mittlere Unternehmen (200 bis 499 Mitarbeiter) siegten die Technische Betriebe Reutlingen.

Als große Firma (mehr als 500 Mitarbeiter) erhielten die Wirtschaftsbetriebe Duisburg den Kreativpreis.

Insgesamt gibt es inzwischen fünf Themengebiete. „Und immer neue kommen hinzu, wenn wir Probleme aufgreifen, die auch an unseren Kundentelefonen auflaufen“, erklärt Mona Belz. „Vor allem bei Kindern bekommen wir durch die großen Bilder auf unseren Autos viel Aufmerksamkeit“, erklärt Thomas Wendenburg, der APM-Geschäftsführer.

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„Mit dieser sympathischen Botschaft und Wirkung tritt der Betrieb nahe an die Menschen heran und setzt dafür musterhaft seine Betriebsmittel ein“, heißt es in der Begründung für den Preis, den der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) alle zwei Jahre auf der IFAT verleiht. Kunst, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit werden so vereint.

Preisgeld geht an Jugendprojekte

In diesem Jahr stand der Kreativ-Preis, unter dem Motto „Das kreativ gestaltete Kommunalfahrzeug“. Er ist mit 1500 Euro dotiert für jeden Sieger in den drei Kategorien entsprechend der Unternehmensgröße. APM will das Preisgeld teilen mit den Künstlern von Art-Efx, um es jeweils für Projekte zur Jugendarbeit zu spenden, erklärt Thomas Wendenburg.

Die Firma APM machte erstmals im Jahr 2009 aus der Not eine Tugend. „Immer öfter hatten wir auf unseren Containern mit ’Kunstwerken’ zu kämpfen, die wir gar nicht bestellt hatten“, erzählt der Geschäftsführer. Er und Mona Belz setzten fortan auf legale Graffiti.

„In der Szene gibt es einen Ehrencodex, wonach Werke anderer Sprayer nicht übersprüht werden“, erfuhr Wendenburg. Die künstlerische Gestaltung von Trafohäusern und Verteilerkästen brachten die APM auf die Idee, auch ihre Müllautos derart gestalten zu lassen.

Profis für legale Sprüharbeiten

Bald war der Kontakt zur Firma Art-Efx aus Potsdam geknüpft. Dort beschäftigen sich Graffiti-Künstler mit legalen Sprüharbeiten. Inzwischen lässt APM neue Container gleich mit grundierten Seitenflächen liefern. Auf diese sprühen die Künstler ihre Werke.

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„Zuvor hatten wir regelmäßig hohe Kosten, um bis zu viermal im Jahr die Schmierereien auf Containern beseitigen zu lassen“, erklärt Wendenburg. Je nach Aufwand liefen Beträge zwischen wenigen Hundert und mehr als 1000 Euro auf so der Geschäftsführer.

Auf den Autos verewigt wurden nun zum Teil auch APM-Kollegen, die von den Graffiti-Künstlern in verschiedene Szenen eingebaut worden sind. So wie Schlosser Ingo Poschau. „Ich werde oft von Bekannten darauf angesprochen, wenn sie mein Bild auf einem Auto gesehen haben. Ich komme also viel rum“, scherzt der Schlosser. Er hält am APM-Hauptsitz in Niemegk die Müllautos in der Werkstatt technisch fit.

Von Thomas Wachs

MAZ

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