Leerstandserhebung
"50 Prozent der Leerstände nicht vermietbar"
Zu groß, zu desolate, zu verquert: So vernichtend ist das Urteil der Stadtmarketings über den Großteil Klagenfurts Leerstände. Das sind die Verlierer der Coronakrise in Klagenfurt.
KLAGENFURT. "50 Prozent der leerstehenden Flächen sind nicht vermietbar. Sie sind völlig desolat und weisen Schimmel und Wasserschäden auf. Dann gibt es noch Leerflächen, die zum Vermieten einfach zu groß sind", sagt Stadtmarketingleiterin Inga Horny. Das dritte Phänomen, das das Stadtmarketing festgestellt hat, ist, dass Leerflächen aus "strategischen Gründen nicht vermietet werden". Manche Immobilien stehen nur in den Bilanzbüchern, zumeist sind das Stiftungen. Bei einer Erhebung des Wirtschaftsservices Klagenfurt im August 2020 wurden 100 ungenützte Flächen in der Innenstadt festgestellt. Eine aktuelle Erhebung dieser Zahl mache keinen Sinn, da Makler im Lockdown nicht erreichbar seien. Horny spricht sich dagegen aus, dass sämtliche Leerstände über einen Kamm geschoren werden. Viele der Immobilien seien wegen ihrer Größe nicht vermietbar. Damit hier ein Umdenken stattfindet, müsse man noch mehr mit den Immobilienbesitzern kommunizieren. "Damit ein Geschäft vermietet werden kann, sollte es dem neuen Mieter in einem Edelrohbauzustand vermittelt werden. Welcher Mieter hat schon Lust auf eine Generalsanierung, auch wenn diese der Besitzer zahlt", sagt Horny.
Unsicherheit und Hoffnung
Die Stimmung unter den Händler sein "durchwachsen", aber nicht hoffnungslos. Einige Unternehmen nutzen den Lockdown und investieren, bei manchen herrscht sogar "Aufbruchstimmung". Am schlimmsten sei für die Unternehmer die fehlende Planungsunsicherheit. Dabei stehe bei den Händlern gar nicht so sehr die Frage im Raum, wann sie wieder aufsperren können. "Die Unternehmer wünschen sich ein Ende der Pandemien, dass wieder Normalität einzieht, dass die Fallzahlen sinken, die Impfung rasch kommt. Den Unternehmern ist bewusst, wie prekär die Situation bei ihren Kunden ist". Die Händler, die es am schlimmsten trifft, sind die Textilhändler. "Sie bleiben auf ihrer Ware sitzen, die ist dann nach dem Lockdown veraltet."
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