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Ingolstadt in Oberbayern: Mehr als nur die Audi-Stadt

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Die Altstadt von Ingolstadt zählt zu den schönsten historischen Stadtkernen Deutschlands
Die Altstadt von Ingolstadt zählt zu den schönsten historischen Stadtkernen Deutschlands © picture alliance / Armin Weigel/dpa

Wer glaubt, Ingolstadt hätte nur Audi zu bieten, macht einen großen Fehler. Die oberbayerische Stadt an der Donau zählt zu den schönsten Städten Deutschlands.

Ingolstadt wird von vielen Menschen mit dem Automobilhersteller Audi gleichgesetzt. Doch die oberbayerische Stadt an der Donau ist nicht nur der Stammsitz einer der wichtigsten deutschen Industriebetriebe, sondern auch eine der schönsten Städte Deutschlands. Mit rund 600 Baudenkmälern aus allen geschichtlichen Epochen verfügt Ingolstadt als eine der wenigen Städte in Deutschland über eine fast vollkommen erhaltene historische Altstadt. Die zahlreichen Museen und schönen Parkanlagen machen Ingolstadt ebenso zu einem beliebten Besuchsziel. 

Nicht zuletzt kommen auch Einkaufstouristen in der Audi-Stadt voll auf ihre Kosten. Die Geschäfte der Altstadt und das Outlet Center Ingolstadt Village laden zu einem Einkaufsbummel ein.

Ingolstadt: Allgemeines über die Stadt

Ingolstadt ist eine kreisfreie Stadt an der Donau im Freistaat Bayern und liegt circa 80 Kilometer nördlich der bayerischen Landeshauptstadt München. Mit einer Einwohnerzahl von 140.000 Menschen ist Ingolstadt nach München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg die fünftgrößte Stadt Bayerns und nach München die zweitgrößte Stadt in Oberbayern. Die Großstadt ist eine der am schnellsten wachsenden Orte Deutschlands. 

Ingolstadt hat die Postleitzahl 85049 bis 85057 und die Vorwahl 0841, 08450, 08424, 08458 und 08459. Ingolstadt wurde im Jahr 806 erstmals urkundlich erwähnt und zählt zu den ältesten Städten Bayerns. Im späten Mittelalter war die Stadt an der Donau eine der Hauptstädte der bayerischen Teilherzogtümer. Im Jahr 1472 wurde Ingolstadt Sitz der ersten Universität in Bayern. 

Gut 400 Jahre lang war die Stadt zudem bayerische Landesfestung. Mit dem Automobilhersteller Audi und vielen weiteren Industrieunternehmen ist Ingolstadt heute eines der industriellen Zentren Bayerns

Ingolstadt: Die Audi-Stadt 

Wer Ingolstadt hört, denkt meist zuerst an den Autohersteller Audi. Tatsächlich wird kaum eine andere Stadt derart von einem Industriebetrieb dominiert wie Ingolstadt von Audi. Seit mehr als 70 Jahren ist die Stadt an der Donau der Hauptsitz des weltbekannten Automobilherstellers mit den vier Ringen. Am Stammsitz von Audi arbeiten aktuell rund 45.000 Beschäftigte. Audi hat für Ingolstadt jedoch nicht nur einen industriellen, sondern auch einen touristischen Wert

Im Jahr 2000 wurde das Audi Forum Ingolstadt eröffnet, das mit jährlich rund 400.000 Besuchern zu den beliebtesten Besuchszielen der Stadt zählt. Auf einem Gelände von fast 80.000 Quadratmetern Fläche finden Besucher hier das Audi museum mobile, ein Kundencenter, Ausstellungsräumlichkeiten, gastronomische Einrichtungen und ein Programmkino. Durch die Präsenz von Audi hat sich in und um Ingolstadt auch eine Reihe von Zulieferunternehmen der Automobilindustrie angesiedelt. Dazu zählen unter anderem:

Ingolstadt: Historische Sehenswürdigkeiten 

Ingolstadt gehört zu den wenigen Großstädten Deutschlands, die über eine weitgehend erhaltene historische Altstadt verfügen. In Ingolstadt stehen heute noch fast 600 Baudenkmäler aus allen Epochen der Stadtgeschichte. Besucher, die sich einen Überblick über die Stadt verschaffen wollen, sollten sich auf den Weg zum Scherbelberg, einem Trümmerberg aus den napoleonischen Kriegen, oder zum Pfeifturm, einem Wachturm aus dem 14. Jahrhundert, machen. Von beiden Orten aus genießt man einen schönen Überblick über die Altstadt. 

Zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Ingolstadts gehören die Moritzkirche und der Herzogskasten aus dem frühen 13. Jahrhundert. Ebenfalls auch dieser Zeit stammen die ältesten Teile der beiden Ingolstädter Klöster, des Franziskanerklosters und des Gnadenthalklosters. Aus dem 14. Jahrhundert sind noch das Spital mit der Spitalkirche Heilig Geist sowie das Alte Rathaus erhalten. Bis heute sind auch weite Teile der zweiten Stadtumwallung aus dem 14. Jahrhundert und das Kreuztor, eines der vier ehemaligen Stadttore, in Ingolstadt zu bewundern. Über Google Maps bietet sich ein umfassender Blick auf diese. 

Ingolstadt: Sehenswerte Bauwerke 

Daneben bietet Ingolstadt jedoch noch mehr Sehenswürdigkeiten. Neben seinen zahlreichen repräsentativen Bauwerken ist Ingolstadt auch für seine vielen sehenswerten Bürgerhäuser bekannt. Das älteste von ihnen ist das sogenannte "Birnbaumhäusl" aus dem späten 15. Jahrhundert. Wunderschön anzusehen sind auch das Haus des berühmten Theologen Johannes Eck, das Sterbehaus des bayerischen Feldherrn Tilly und viele der Wohnhäuser einstiger Ingolstädter Professoren. 

Ein Highlight unter den Bauwerken Ingolstadts ist die Kirche Maria de Victoria, die Mitte des 18. Jahrhunderts als Oratorium der marianischen Studentenkongregation erbaut wurde. Sie wird nach ihren Erbauern, den Brüdern Asam, auch Asamkirche genannt. Die Brüder Asam arbeiteten als Bildhauer, Stuckateure, Maler und Architekten und zählten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Spätbarocks. Mit ihrem monumentalen Deckenfresko und ihrer reichhaltigen Ausstattung gilt die Kirche als Höhepunkt des Schaffens der beiden Brüder. Mit der sogenannten "Lepanto-Monstranz" ist die Asamkirche zudem im Besitz einer der wertvollsten Monstranzen der Welt. 

Ingolstadt: Museen 

Mit 13 Museen ist Ingolstadt auch ein interessantes Besuchsziel für Museumsliebhaber. Das größte und älteste Museum der Stadt ist das im Neuen Schloss und im Reduit Tilly untergebrachte Bayerische Armeemuseum. Anhand einer umfassenden Sammlung von Waffen, Uniformen, Ausrüstungsgegenständen, Fahnen und Gemälden informiert das Museum über die Militärgeschichte der Bayerischen Armee. 

Eine in Deutschland einzigartige Ausstellung besitzt das Deutsche Medizinhistorische Museum. Es zeichnet die Entwicklung der Medizin von der Zeit des Alten Ägyptens bis in die Gegenwart nach. Neben einer Vielzahl an chirurgischen Gegenständen besitzt das Museum auch einen interessanten botanischen Garten mit einer Fülle von Arzneipflanzen. Wer sich für die Stadtgeschichte von Ingolstadt interessiert, sollte dem Stadtmuseum einen Besuch abstatten. Das Museum stellt die Entwicklung der Stadt an der Donau von der Frühzeit bis in die Gegenwart dar. 

Und selbstverständlich darf in der Audi-Stadt auch ein Museum über den Automobilhersteller nicht fehlen. Das Audi museum mobile im Audi Forum zeigt die Unternehmensgeschichte in Form über Autos, Fahr- und Motorrädern. 

Ingolstadt: Parks 

Ingolstadt ist eine außergewöhnlich grüne Stadt mit zahlreichen Parks, Grünanlagen und Wäldern. Die größte Grünanlage im Zentrum der Stadt ist das Glacis, das Vorfeld des ehemaligen Festungsgürtels um die Ingolstädter Innenstadt. Mit seinen zahlreichen Fuß- und Radwegen eignet sich das Glacis hervorragend für einen Spaziergang oder eine Fahrradtour rund um die Innenstadt von Ingolstadt. 

Der größte Park Ingolstadts ist der auf der Südseite der Donau gelegene Klenzepark. Der 20 Hektar große Park erfreut sich im Frühjahr und im Sommer großer Beliebtheit und wird jeden Monat von rund 100.000 Menschen besucht. Beliebt ist der Klenzepark vor allem wegen seiner Vielseitigkeit. Im Laufe des Jahres finden hier zahlreiche Feste, Konzerte und Freilichtaufführungen am Donauufer statt. Vor den historischen Bauten des Reduit Tilly und des Turmes Triva lädt die große Wiese zum Sonnenbaden und Picknicken ein. Kinder dürfen sich über den abenteuerlichen "Regenbogenspielplatz" freuen. Und Hobbybotaniker werde ihre Freude am Rosengarten innerhalb alter Ziegelmauern haben. 

Ingolstadt: Einkaufen 

Ingolstadt ist nicht nur wegen Audi und seiner zahlreichen Sehenswürdigkeiten einen Besuch wert, sondern auch eine beliebte Einkaufsstadt. Die historische Bausubstanz der Altstadt ist eine wunderschöne Kulisse für einen Einkaufsbummel. In der verkehrsberuhigten Innenstadt mit ihrer ausgedehnten Fußgängerzone erwarten über 300, vor allem inhabergeführte Geschäfte ihre Kunden. Eine Shopping-Tour durch die Ingolstädter Altstadt lässt sich auch hervorragend mit einem Besuch eines der zahlreichen Cafés oder Restaurants verbinden. Wer gerne hochwertige Markenware zum Schnäppchenpreis einkauft, sollte sich unbedingt auf den Weg in das Ingolstadt Village machen. Das direkt an der Autobahn 9 im Osten der Stadt gelegene Outlet Center bietet in über 110 Geschäften das ganze Jahr über reduzierte Artikel. Shopaholics finden hier Mode, Schuhe, Schmuck, Haushaltswaren, Accessoires für Wohn- und Tischkultur und viele weitere Lifestyle- und Modeartikel. 

Ingolstadt: Polizei und Feuerwehr

Die Polizei Ingolstadt teilt sich in die drei Bereiche Polizeiinspektion, Verkehrspolizeiinspektion und Bundespolizeiinspektion auf. Die Polizeiinspektion Ingolstadt untersteht dabei der Bayerischen Polizei, also der Landespolizei des Freistaates Bayern im Bereich Oberbayern. Diese stellt mit einem Personal von 41.400 Personen nach Nordrhein-Westfalen die zweitgrößte Landespolizei in ganz Deutschland. 

1863 wurde die Freiwillige Feuerwehr Ingolstadt als Antwort auf immer wiederkehrende Brände im Stadtgebiet gegründet. Die zuerst hauptsächlich aus Freiwilligen bestehende Mannschaft musste sich aufgrund der schnell wachsenden Stadt an immer neue Herausforderungen anpassen. Um dem wachsenden Aufgabenbereich gerecht zu werden, wurden bald hauptamtliche Feuerwehrkräfte eingesetzt, die eine ständig besetzte Wache garantierten. 

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