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Deutsche Bahn wird die Bahnhöfe Sonthofen und Altstädten zu barrierefreien Verkehrsstationen umbauen

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Visualisierung der Bahn-Planungen von der neuen Verkehrsstation Sonthofen
Zukunftsmusik im Bahnhof: Die Visualisierung der vorliegenden Planungen vermitteln ein erstes Bild vom der neuen Verkehrsstation Sonthofen © Josef Gutsmiedl

Sonthofen – Vertreter der Deutschen Bahn stellten im Stadtrat die Pläne für den Umbau der Bahnhöfe Sonthofen und Altstädten vor.

Die Stadt Sonthofen bemüht sich seit Langem bei der DB AG eine Erneuerung der Bahnhöfe Sonthofen und Altstädten mit Herstellung barrierefreier Bahnsteigzugänge zu erreichen. Mit der Realisierung des Mobilitätszentrums Sonthofen und der Unterstützung der privaten Sanierung und Umnutzung des Bahnhofgebäudes hat die Stadt in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen zur Aufwertung des Bahnhofareals in Sonthofen ergriffen. Jetzt stellte die Deutsche Bahn dem Stadtrat die konkreten Planungen vor.

Sonthofens Erster Bürgermeister, Christian Wilhelm, gibt sich optimistisch und meint: „Ich wüsste nicht, was da noch schiefgehen kann.“ Die Planungen der Bahn, der zuständigen DB Station & Service AG, liegen auf dem Tisch und auch die Finanzierung ist gesichert (wir berichteten). Ab dem Jahr 2026 soll die Erneuerung der Bahnhöfe in Altstädten und Sonthofen im Zusammenhang des Gesamtprojektes zur Bahnsteigerhöhung und Erlangung der Barrierefreiheit der Bahnhöfe zwischen Oberstdorf und Immenstadt beginnen.

Marode Bahnsteigunterführung „verschwindet“

Für den „Umbau“ des Sonthofer Bahnhofs sind eine ganze Reihe von Maßnahmen vorgesehen. Komplett „verschwinden“ wird die marode Bahnsteigunterführung, da die Bahn eine Erneuerung nach Vorgaben der Barrierefreiheit nicht für machbar hält. Stattdessen gibt es eine Unterführung mit Treppen zum Mittelbahnsteig und Aufzüge „nach den bahninternen Ausbaustandards“. Die nördliche Unterführung wird um knapp 40 Meter nach Norden verlegt.

Auch der Mittelbahnsteig muss wegen nicht verlegbarer Signalanlagen der Bahn um fast 90 Meter nach Norden verlegt werden. Der Hausbahnsteig (am ehemaligen Bahnhofsgebäude) wird ebenfalls um 72 Meter nach Norden gerückt – bis auf Höhe der Spedition Bader. Gänzlich erneuert wird die Ausstattung mit Sitzmöglichkeiten, Vitrinen, Beleuchtung, Schriftanzeiger, Zug-Info-Monitor und taktilem Leitsystem.

Erreichbarkeit des P&R-Platzes und Schulzentrums

In Gesprächen und Verhandlungen mit der Bahn hatte die Stadt darauf gedrängt, die Option einer Verlängerung der neuen Personenunterführung zum (westlich gelegenen) Gleis 3 einzuräumen. Damit könne das Bahnsteigareal auch von dem geplanten P&R-Platz und dem Schulzentrum an der Albert-Schweitzer-Straße gut erreicht werden. Diese gewünschte Verlängerung wird gegebenenfalls von der Stadt Sonthofen als eigene Baumaßnahmen ausgeführt.

Moniert von der Stadt wurde eine fehlende Anbindung der zukünftigen Bahnsteigüberdachung an das bestehende Dach des Bahnhofgebäudes. Ein Manko, das auch von der Bahn eingeräumt wird. Allerdings sei diese Dachschließung wegen bahninterner Vorgaben hinsichtlich der Dachgröße ausgeschlossen. Zudem sei eine klare Trennung der Anlagen der Deutschen Bahn und Privater entscheidend.

Geplante Änderungen in Altstädten

Auch in Altstädten wird die Bahn „angreifen“. Hier soll der bestehende Mittelbahnsteig zwei neuen Außenbahnsteigen weichen. Nach Möglichkeit soll ein zusätzlichen Bahnsteigzugang am Südende errichtet werden. Was die Einrichtung des Bahnhofs Altstädten angeht, ist weitgehend dieselbe Ausstattung wie in Sonthofen vorgesehen.

Bahn-Präsentation über die Zukunft des Bahnhofs Altstädten
Brennpunkt Verkehrsstation Altstädten: Auch der Bahnhof Altstädten wird in den Jahren 2026 und 2027 „umgekrempelt“. © Josef Gutsmiedl

Beide „Verkehrsstationen“ erhalten Bahnsteigerhöhungen auf 55 Zentimeter über Schienenoberkante (bislang 38 cm). Berücksichtigt bei der Konstruktion wird zudem eine künftige Erhöhung auf 78 Zentimeter, die zukünftigem Zugmaterial Rechnung tragen wird.

Barrierefreiheit ab 2026

Den Planungen zufolge werden ab Mitte 2026 beide Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut. Das Projekt Altstädten soll schon im ersten Quartal 2027 fertiggestellt sein; Sonthofen ein Jahr später. Streckensperrungen sollen möglichst gering und kurz gehalten werden. Die Bahn will die Bautätigkeit „wechselweise“ gestalten und so Ausweichstellen offen halten.

Bevor es richtig losgeht, ist zunächst ein eisenbahnrechtliches Genehmigungsverfahren durch das Eisenbahn-Bundesamt durchzuführen, an dem die Stadt Sonthofen beteiligt wird. Da beide Projekte als eigenständige Maßnahmen der Bahn AG realisiert werden, trägt diese auch die Kosten. Eine mögliche Unterführungsverlängerung am Bahnhof Sonthofen müsste allerdings wie auch die zusätzliche Zuwegung in Altstädten die Stadt übernehmen.

Fianzierung gesichert

Christoph Stöberl vom Baureferat der Stadt Sonthofen hatte eingangs an die lange Vorgeschichte der beiden Projekte erinnert und auf den „großen Einsatz“ der Stadt, des Sozialverbandes VdK sowie Politikern und Fachleuten hingewiesen. Nachdem der Knackpunkt Finanzierung inzwischen ausgeräumt sei, könne man das Gesamtprojekt realisieren.

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