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Strompreise verteuern Trinkwasser in Lenggries

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Teurer Tropfen: Der Kubikmeter Trinkwasser kostet künftig in Lenggries 30 Cent mehr.
Teurer Tropfen: Der Kubikmeter Trinkwasser kostet künftig in Lenggries 30 Cent mehr. © dpa

Die Gebühren für Trinkwasser steigen in Lenggries deutlich. Auch Abwasser wird teurer. Um die Preisanpassungen ging es in der jüngsten Sitzung des Werkausschusses.

Lenggries – Die Lenggrieser müssen sich auf steigende Wasserpreise einstellen. Die Mitglieder des Werkausschusses empfahlen am Montagabend dem Gemeinderat einstimmig, die Gebühr nach oben anzupassen. Grund dafür sind vor allem die gestiegenen Energiepreise. Auch die Entsorgung des Abwassers wird teurer.

Vorgabe: Gemeinde muss kostendeckend arbeiten

Alle drei Jahre erfolgt eine Überprüfung der Gebühren und eine Kalkulation für die kommenden drei Jahre durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband. Vorgabe ist immer, dass die Gemeinde in diesem Bereich kostendeckend arbeiten muss. Daher bleibt ihr hier kaum Spielraum. Berücksichtige man alle Parameter müsste die Kommune künftig fast 40 Cent mehr für den Kubikmeter Wasser verlangen. Werden derzeit 1,09 Euro fällig, müssten es ab November eigentlich 1,47 Euro sein. Verantwortlich für den Sprung sind die gestiegenen Strompreise, erläuterte Kämmerer Michael Wenig. Für die kommenden drei Jahre sei hier mit wenig Besserung zu rechnen. Im Gegenteil: „Es zeichnet sich eine deutliche Steigerung ab, sodass wir um eine Erhöhung der Wassergebühr nicht herumkommen“, sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FW). Derzeit vergibt die Gemeinde die Stromlieferverträge neu und wartet auf die Ausschreibungsergebnisse.

Allerdings wäre die Erhöhung des Wasserpreises um fast 40 Cent tatsächlich krass. Daher plädiert die Gemeinde dafür, die Verbrauchsgebühr nur auf 1,39 Euro pro Kubikmeter zu steigern. Dazu werden aber zusätzlich die Grundgebühren erhöht, um eine Kostendeckung zu erreichen. „Die sind seit 2015 gleich“, sagte Klaffenbacher, dem daher „eine leichte Anpassung“ als vertretbar erschien. Die meisten Lenggrieser – rund 95 Prozent – zahlen bislang 45 Euro Grundgebühr pro Jahr, künftig sollen es 55 Euro sein.

Abwassergebühren steigen auf 2,56 Euro pro Kubikmeter

Auch die Abwassergebühren steigen – allerdings nicht ganz so drastisch. Wer nur Schmutzwasser entsorgt – das ist die deutliche Mehrheit –, zahlt bislang 2,37 Euro pro Kubikmeter. Künftig werden es 2,56 Euro sein. Wer zusätzlich noch Niederschlagswasser einleitet, muss statt bislang 2,59 Euro pro Kubikmeter künftig 2,79 Euro berappen. Auch hier seien gestiegene Energiekosten die Ursache, erklärte Wenig. In diesem Bereich „schlagen sie sich aber nicht so deutlich nieder“. Denn im Bereich der Kläranlage produziert das Blockheizkraftwerk eigenen Strom. Es muss also weniger zugekauft werden. Ähnliches ist bei der Wasserversorgung kaum möglich. Hier braucht es Strom, um das Wasser aus den Brunnen in Leger zu fördern und dann ins Leitungsnetz zum Hochbehälter und im gesamten Ort zu pumpen.

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Apropos Wasser: Rund 50 Prozent der geförderten Trinkwassermenge in Lenggries versickern ungenutzt im Untergrund. Diese Verluste möchte die Gemeinde reduzieren und hat deshalb seit 2017 eine ganze Reihe von Wasserzählerschächten samt der dazugehörigen Messtechnik gebaut. Welche Erfahrungen man damit bislang gemacht habe, wollte CSU-Fraktionschef Josef Wasensteiner wissen. „Wir haben gerade den letzten bei der Hirschbachbrücke gebaut. Damit ist das System erst jetzt geschlossen“, sagte Wenig. Künftig werde man sich aber hoffentlich leichter tun, große Rohrbrüche auf den Hauptleitungen zu lokalisieren. Zu allen Gebührenerhöhungen gibt es einstimmige empfehlende Beschlüsse des Werkausschusses. Das letzte Wort hat aber der Gemeinderat in seiner Sitzung Ende Oktober.

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