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Brenner-Nordzulauf: 8,5 Meter hohes Brückenbauwerk entsteht im Kirchseeoner Osten

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So ähnlich könnte das „Überwerfungsbauwerk“ in Höhe des Kirchseeoner Moos’ aussehen. Die Bahn weist allerdings darauf hin, dass dieses Beispiel nicht der „Visualisierung“ der konkreten Bauwerke bei Kirchseeon dienen könne.
So ähnlich könnte das „Überwerfungsbauwerk“ in Höhe des Kirchseeoner Moos’ aussehen. Die Bahn weist allerdings darauf hin, dass dieses Beispiel nicht der „Visualisierung“ der konkreten Bauwerke bei Kirchseeon dienen könne.  © Deutsche Bahn AG/Claus Weber

Ein ganz schönes Trumm wird das Brückenbauwerk im Osten von Kirchseeon, das im Zuge des Brenner-Nordzulaufs entstehen soll.

Kirchseeon/Landkreis – Rund 8,5 Meter hoch könnte das „Überwerfungsbauwerk“ der Bahn im Osten von Kirchseeon werden. Oben drauf liegen Gleise. Die schnelleren Personen-Züge im „Obergeschoss“, ein Großteil die langsameren und lauteren Güterzüge im „Erdgeschoss“ – auf der ebenen Neubaustrecke. So könnte die Aufteilung an der „Brücke“ werden.

Hintergrund sind die Planungen des Zulaufs zum Brennerbasistunnel. Notwendig wird das Bauwerk, weil zwischen Grafing-Bahnhof und Kirchseeon die zusätzlichen neuen, von Osten kommenden zwei Gleise auf die zwei Gleise der Bestandsstrecke geführt werden. Kurz: Aus vier mach zwei. Dazu kommen noch die zwei S-Bahngleise. Auf die Frage zum Lärmschutz an dieser Stelle heißt es von der Bahn auf Nachfrage: „Im Bereich des Überwerfungsbauwerks selbst ist die Neubaustrecke damit faktisch eingehaust.“ Heißt: der untere Teil mit den lauteren Güterzügen. Die Planungen in dem Abschnitt und somit auch die Einbindung der Neubaustrecke in den Bestand seien noch in einem sehr frühen Stadium und daher noch relativ grob. In den folgenden Leistungsphasen würden die Planungen vertieft und optimiert.

Brenner-Nordzulauf: Bahn präsentiert „Vorzugstrasse“ am 13. Juli

Weiter ist die Planung schon im Bereich von Grafing-Bahnhof in Richtung Ostermünchen. Dafür soll am Mittwoch, 13. Juli, eine „Vorzugstrasse“ präsentiert werden. Unabhängig davon würde bei allen vorliegenden fünf Varianten der Trassenführung die Neubaustrecke im Bereich nördlich von Grafing in die bestehende Infrastruktur eingebunden. Um ein leistungsfähiges Gleissystem zu erhalten, müsse die Einbindung der Neubaustrecke in den Bestand „höhenfrei“ erfolgen, so die Bahn.

Zur grundsätzlichen Einordnung können die Darstellungen eines Überwerfungsbauwerks bei Eltersdorf herangezogen werden, so die Bahn. Es sei aber unbedingt zu beachten, dass jedes Bauwerk aufgrund unterschiedlicher Faktoren wie zum Beispiel der örtlichen Topografie, der Längsneigungen, benötigter Kurven sowie der Lage und Geometrie der kreuzenden Strecken individuell ausgestaltet werde. Das Beispiel könne „nicht der Visualisierung der konkreten Bauwerke im Abschnitt Grafing-Ostermünchen dienen“, so die Bahn. So könnten die in der Abbildung erkennbaren starken Neigungen nur bei S-Bahn-Strecken ohne Güterverkehr angewendet werden.

So sieht der Arbeitskreis Bahnlärm die mögliche Situation in der „Brücke“ mit zwei Zügen übereinander, höher als ein zweistöckiges Haus.
So sieht der Arbeitskreis Bahnlärm die mögliche Situation in der „Brücke“ mit zwei Zügen übereinander, höher als ein zweistöckiges Haus.  © Arbeitskreis Bahnlärm

Brenner-Nordzulauf: „Einbindung muss daher nördlich von Grafing erfolgen“

Der „Arbeitskreis Bahnlärm Kirchseeon“ geht davon aus, dass von Grafing-Bahnhof kommend wegen des aufsteigenden Geländes eine Rampe von rund 1100 Metern notwendig wird. Dann folge ein ebenes Stück von etwa 400 Metern in 8,5 Meter Höhe. Anschließend ginge es über eine 800 Meter lange Rampe wieder nach unten. Abschließend dann eine kürzere Strecke der „Verziehung“ zum Zusammenführen der Gleise. Dieser Punkt liegt in etwa in Höhe der Rückseite von Gymnasium und Berufsförderungswerk.

Warum das Bauwerk an dieser Stelle stehen muss, erklärt die Bahn so: Die Planungen hätten ergeben, dass die Einbindung der Neubaustrecke nicht direkt in den Bahnhof Grafing erfolgen könne. Grund seien die örtlichen Verhältnisse und der fehlende Platz für die benötigte Überwerfung. „Die Einbindung muss daher nördlich von Grafing erfolgen. Eine Weiterführung der Neubaustrecke darüber hinaus ist nicht vorgesehen.“

Brenner-Nordzulauf: „Die Züge werden weithin zu hören sein.“

Genau das macht dem Arbeitskreis für den Lärmschutz durch den Ort und darüber hinaus erhebliche Sorgen. Er fordert für die gesamte Strecke Lärmschutz nach „Neubaustandard“, der höher liegt, als bei einer Bestandsstrecke. Die Kritik vor Ort wächst, wie Ende Mai bei einer Veranstaltung in der ATSV-Halle zu sehen war. Zum „Überwerfungsbauwerk“ und seiner Höhe hieß es damals: „Die Züge werden weithin zu hören sein.“

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