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Brückenabriss sorgt für Unmut

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Für Fahrzeuge ungeeignet war die inzwischen abgerissene Brücke über den Freigraben.
Für Fahrzeuge ungeeignet war die inzwischen abgerissene Brücke über den Freigraben. © -

Vor zwei Wochen war sie plötzlich weg, die kleine Brücke über den Freigraben südlich von Egenhofen. Ein Schock für viele Bürger, die gerne über das rund 90 Jahre alte Bauwerk in die Glonnau spazieren, joggen, radeln, ihre Hunde ausführen oder Freunde in Poigern besuchen.

Egenhofen - „Es ist der einzige direkte Weg über die Glonn“, erklärte Anwohner Uwe Kaminsky, der frühere Bauamtsleiter der Gemeinde. „Man muss ansonsten bis nach Weyhern gehen, um die Glonn überqueren zu können, oder die Kreisstraße benutzen.“

Schnell hatten die Egenhofener eine Liste mit 120 Unterschriften organisiert und im Rathaus abgegeben. Der Haken an der Sache: Die Kommune ist nicht zuständig. Der Grund südlich der Glonn gehört dem Wasserwirtschaftsamt. Die Behörde hat die Brücke als nicht mehr verkehrssicher eingestuft und abgerissen. Uwe Kaminsky urteilt: „Für Fahrzeuge war die Brücke absolut ungeeignet, für Fußgänger hätte sie sicherlich noch lange Zeit ihren Dienst getan.“ Bürgermeister Josef Nefele wies in der Bürgerversammlung daraufhin, dass verabsäumt wurde, den Weg samt Brücke in das offizielle Wegeverzeichnis aufzunehmen.

Tatsächlich ist der Weg südlich der Glonn nicht im Gemarkungsverzeichnis der Kommune eingezeichnet. Sieht man sich das Gelände indes im Bayernatlas des Geoportal Bayern an – eine Seite, die vom Bayerischen Staatsministerium für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat betrieben wird – ist dort sowohl der Übergang über den Graben als auch der Weg nach Poigern dokumentiert. Kaminsky wundert sich: „Das Ministerium verwendet doch nur offizielle Daten.“

Welche Schritte die Egenhofener Bürger nun unternehmen werden, ist noch offen. Nefele machte am Montagabend klar, dass die Kommune nicht klageberechtigt sei, einzelne Bürger hingegen schon. Kaminsky, der jahrelang eng mit Nefele zusammen gearbeitet hatte, bat seinen früheren Chef: „Das Einzige, was wir uns wünschen, ist, dass die Gemeinde uns unterstützt.“  (kra)

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