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Frauenbund vor dem Aus - kommissarische Leiterin kämpft um Rettung

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Monika Strauß-Rehberg
ist kommissarische Vorsitzende.
Monika Strauß-Rehberg ist kommissarische Vorsitzende. © Werner Eberl

Noch ist Zeit bis 21. Mai. Aber wenn sich dann auch im zweiten Anlauf keine Vorstandsmitglieder finden, muss sich Maisachs Frauenbund auflösen – nach 111 Jahren. Das will Monika Strauß-Rehberg verhindern.

Maisach – Monika Strauß-Rehberg leitet den Maisacher Frauenbund seit einem Jahr kommissarisch alleine. Sie kümmert sich um alles – Kassiererin und Schriftführerin hatten ihre Ämter aus Altersgründen abgegeben. Diese Lösung war aber nur für ein Jahr genehmigt. Nun musste ein neuer Vorstand gewählt werden. Im ersten Anlauf dieser Tage waren zwar von 93 Mitgliedern immerhin 26 zur Jahresversammlung gekommen. Doch Freiwillige für Vorstandsämter fanden sich nicht.

Versammlung

Nun hofft Strauß-Rehberg auf den 21. Mai: Dann steht eine außerordentliche Mitgliederversammlung an – und damit die endgültige Entscheidung, ob der Frauenbund in Maisach fortbesteht. Bis dahin wolle sie nochmals versuchen, Frauen zu mobilisieren, sagt die Germerswangerin, die mit 54 Jahren die Jüngste im Frauenbund ist. Sie würde sich auch weiter im Vorstand engagieren, braucht aber Hilfe. Ein Trio könnte die Gruppe leiten, das würde ausreichen. Zwei Mitstreiterinnen müssen also her.

Man habe vor Jahren Fehler gemacht, sagt Strauß-Rehberg: „Wir haben nicht darauf geschaut, dass genug Mädchen und jüngere Frauen nachkommen.“ Sie gibt niemandem explizit die Schuld dafür, ist dennoch traurig, dass nun die Auflösung zur Debatte steht.

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„Es muss doch Mädels geben, die Lust haben, eigene Interessen im Ort zu vertreten und sich für Frauen einzusetzen“, sagt sie. „Die meisten unserer Mitglieder sind Ü75. Ihnen kann man keinen Vorwurf machen, dass sie sich nicht für den Vorstand aufstellen lassen, viele schaffen es körperlich einfach nicht mehr.“ Daher appelliert sie an junge Frauen, sich zu engagieren. „So ein Amt ist auch kein Hexenwerk, wir würden ja alle zusammen helfen.“

Frauenrechte

Der Deutsche Frauenbund habe viel erreichet, betont Strauß-Rehberg, etwa die Einführung der Mütterrente. „Für viele sind Frauenrechte in der heutigen Zeit selbstverständlich, für mich überhaupt nicht“, erklärt sie.

„Ich würde mich freuen, wenn ein paar junge Mädels zu uns kommen und etwas für die Ortschaft tun wollen“, sagt die kommissarische Vorsitzende. Für den Frauenbund Maisach soll nach 111 Jahren nicht Schluss sein. Monika Strauß-Rehberg hofft auf ein Happy End wie in Mammendorf: Auch dort drohte dem Frauenbund mangels Vorstandsmitgliedern das Aus – bis nach einem öffentlichen Aufruf in der dritten Versammlung ein Vorstand gewählt wurde. (pla)

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