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"Der Einkommensverlust könnte groß sein"

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Ferdinand Pilzweger, Leiter der Agentur für Arbeit in Weilheim.
Ferdinand Pilzweger, Leiter der Agentur für Arbeit in Weilheim. © AUTO_SCH

Schongau - Personalabbau bei Hoerbiger, Werksschließungen bei Getinge und Zarges: Ein Interview zu dem Thema mit Ferdinand Pilzweger, Leiter der Agentur für Arbeit in Weilheim

Nach den angekündigten Werksschließungen von Getinge und Zarges in Peiting folgte vergangene Woche die Nachricht vom massiven Personalabbau bei Hoerbiger in Schongau. Wir sprachen mit Ferdinand Pilzweger, Leiter der Agentur für Arbeit in Weilheim, was das für die Mitarbeiter und die Arbeitsvermittler bedeutet.

-Herr Pilzweger, wie reagiert man als Arbeitsagentur-Chef auf so einen drohenden massiven Arbeitsplatz-Abbau?

Wir versuchen zunächst einmal, Daten zu bekommen: Wann fallen die Stellen weg? Welcher Art sind die Jobs? Damit wir frühzeitig Strukturen schaffen können, um die Mitarbeiter anderweitig unterzubringen.

-Denkt man bei solchen Hiobsbotschaften nicht im ersten Moment: Was kommt jetzt alles auf uns zu?

Der Personalabbau bei Hoerbiger kam nicht sehr überraschend für uns, das war abzusehen. Aber wenn wie bei Zarges die Produktion ins Ausland verlagert wird oder ein Unternehmensbereich verkauft wird wie bei Hoerbiger, haben wir keinen Einfluss. Wir können die Folgen für die Mitarbeiter nur abfedern und versuchen, die ausgebildeten Kräfte anderweitig unterzubringen. Da gibt es woanders ja durchaus einen Mangel.

-Wie schnell, glauben Sie, können die Mitarbeiter einen neuen Job finden?

Bei Hoerbiger ist es so, dass das Unternehmen gut bezahlt. Deshalb ist es fraglich, ob wir den entlassenen Mitarbeitern wieder einen so gut dotierten Arbeitsplatz anbieten können. Da könnte der Einkommensverlust schon groß sein.

-Hoerbiger hat schon bisher zusammen mit ihnen eine Transfergesellschaft betrieben, um entlassene Mitarbeiter fortzubilden und ihnen einen neuen Job zu verschaffen. Wie sind da ihre Erfahrungen?

Bisher sind etwas mehr als die Hälfte der 59 Mitarbeiter woanders untergekommen.

-Ist das gut oder schlecht?

Es geht so einigermaßen. Wir haben die Erwartung, dass wir bis Ende des Jahres 70 Prozent erreichen können.

-Die neue Transfergesellschaft will Hoerbiger alleine betreiben, ohne die Arbeitsagentur. Hat das Auswirkungen für die Mitarbeiter?

Wir sind auf jeden Fall mit im Boot, weil die Arbeitnehmer ja erst gekündigt werden, bevor sie in die Transfergesellschaft kommen. Damit sind sie bei uns als arbeitssuchend gemeldet, und die Transfergesellschaft soll sie möglichst schnell in Arbeit bringen.

-Wie lange beträgt die Arbeitslosigkeit im Schnitt?

In der Region derzeit vier Monate. Deshalb bin ich zuversichtlich, auch die jetzt auf den Markt kommenden Arbeitskräfte gut unterbringen zu können.

(Das komplette Interview lesen Sie in der Printausgabe der Schongauer Nachrichten)

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