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Schongaus „intelligente Ampeln“ sind überfordert

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Die intelligenten Ampeln an Spinne, Münztor und Butterwerkskreuzung sollen für einen besseren Verkehrsfluss sorgen. Beim derzeitigen Verkehrsaufkommen in Schongau stößt die Technik aber an ihre Grenzen.
Die intelligenten Ampeln an Spinne, Münztor und Butterwerkskreuzung sollen für einen besseren Verkehrsfluss sorgen. Beim derzeitigen Verkehrsaufkommen in Schongau stößt die Technik aber an ihre Grenzen. © Hans-Helmut Herold

Hätte Schongau keine „intelligenten Ampeln“, wäre das Verkehrschaos derzeit womöglich noch größer, meinen die Verantwortlichen im Staatlichen Bauamt. Dreieinhalb Wochen fließt der Verkehr der B17 jetzt noch durch die Lechstadt. Die Behörde empfiehlt, wenn möglich, aufs Fahrrad umzusteigen oder gleich zu Fuß zu gehen.

Schongau – „Es ist unerträglich“, findet die Schongauerin Cornelia Voit. Für die kurze Strecke von Schongau nach Peiting benötige man, egal zu welcher Uhrzeit, inzwischen zirka 20 bis 30 Minuten, klagt sie. Der Rückstau beginne in Schongau West und ziehe sich bis zum Kreisverkehr nach Peiting.

In Schongau an der „Spinne“ (Bahnhofstraße/Altenstadter Straße/Augsburger Straße) sowie der Butterwerkskreuzung (Bahnhofstraße/Sonnenstraße) kommt es ihren Beobachtungen nach derzeit zu den größten Behinderungen. An beiden Kreuzungen seien die Ampelphasen „viel zu kurz“, meint Voit. Deshalb hat sich die Autofahrerin an die Verkehrsbehörde im Landratsamt gewandt. Mit der Bitte, die Situation zu überprüfen und die Ampelphasen anders zu schalten.

Fazit des Landratsamtes: „Der Verkehr ist letztendlich zu viel.“

Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Eine Änderung der Ampelschaltungen sei in der Kürze der Zeit nicht möglich, heißt es aus der Kreisbehörde. Die Ampelanlagen würden verkehrsabhängig laufen, Fußgänger und „Seitenrichtungen“ müssten im Umlauf der Ampeln ebenfalls berücksichtigt werden. Das Fazit des Landratsamtes: „Der Verkehr ist letztendlich zu viel.“

Wenn der Verkehr von allen Seiten zunimmt, stoßen die intelligenten Ampeln an ihre Grenzen

Andreas Lang vom zuständigen Staatlichen Bauamt in Weilheim sieht es ähnlich: Die erst vor vier Jahren installierten „intelligenten Ampeln“ würden dazulernen und sich dem Verkehrsaufkommen anpassen. Ohne diese Funktion würde es seiner Meinung nach wohl zu noch größeren Behinderungen kommen. Problematisch wird es allerdings, wenn der Verkehr von allen Seiten zunimmt, gibt der Fachmann zu. Und das ist in der Lechstadt derzeit häufig der Fall.

Staatliches Bauamt empfiehlt, Rushhour zu meiden und aufs Fahrrad umzusatteln

Kurzum: „Man wird den Stau aus Schongau nicht herausbringen“, bedauert der Bauamtsmitarbeiter. Er empfiehlt Autofahrern deshalb, in den kommenden Wochen vor allem die Rushhour zu meiden oder, wenn möglich, gleich „aufs Fahrrad umzusatteln“.

Keine Verzögerung bei Rettungsfahrten, Krankenwagen kommen durch

Immerhin wertet es das Staatliche Bauamt als positiv, dass von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten bislang noch keine Klagen gekommen sind. „Soviel ich gehört habe, sind sie bis jetzt immer gut durchgekommen“, sagte Lang am Dienstag. Ähnlich hatte sich vergangene Woche Polizeidienststellenleiter Herbert Kieweg geäußert (wir berichteten). Und auch der Leiter des BRK-Rettungsdienstes, Michael Limbrunner, bestätigt nun auf Anfrage, dass es bislang noch zu keinen Verzögerungen bei Rettungsfahren gekommen sei: „Wir kommen durch.“

Licht am Ende des Tunnels: In drei Wochen ist das Schlimmste überstanden

Und es ist Licht am Ende des Tunnels: Nach der insgesamt fünfwöchigen Sperrung des B17-Abschnitts zwischen Schongau-West und Peiting- West haben die Anwohner und Verkehrsteilnehmer in Schongau und Peiting nach Angaben des Staatlichen Bauamts das Schlimmste überstanden. Während des nächsten Bauabschnitts der B17 zwischen Schongau West und Altenstadt wird der Verkehr auch parallel zur B17 über Altenstadt umgeleitet.

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