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Kita-Träger fordern mehr staatliche Hilfe

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Kinderbetreuung
Die Kinderbetreuung in Gauting könnte bald teurer werden. © Symbolbild: picture alliance/dpa / Christian Charisius

Die Betreiber von Kindertagesstätten in Räumen der Gemeinde Gauting sollen mehr Miete zahlen. Die Entscheidung des Rates, die Mieterhöhung in drei Etappen umzusetzen, „ist ein vernünftiger Weg“, kommentiert der BRK-Kreisgeschäftsführer.

Gauting1,50 Euro pro Quadratmeter haben die Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen in Gauting bis heute bezahlt, wenn sie dafür Räume der Gemeinde nutzen. Diese Dumping-Miete kam auch auf den Prüfstand, als der Gemeinderat im Herbst 2018 in Klausur die finanzielle Lage der Kommune abklopfte. Es blieb den Gemeinderäten nichts anderes übrig, als den Mietzins anzupassen. Im vergangenen Herbst war ein Grundsatzbeschluss zur Mieterhöhung gefasst worden. Im Raum standen 7 Euro/m².

In der jüngsten Gemeinderatssitzung entschied das Gremium, die Mieterhöhung über drei Jahre zu verteilen. „Das ist für die Eltern verträglicher“, sagt BRK-Kreisgeschäftsführer Jan Lang. Das Rote Kreuz ist auch in Gauting in der Kinderbetreuung aktiv.

Erhöhung nicht auf einen Schlag

Anders als zunächst befürchtet, wird die Gemeinde die Quadratmetermiete nicht nicht mit einem Schlag von derzeit 1,50 auf ortsübliche 12 Euro erhöhen. Durch von der Gemeinde gewährte Mietkostenzuschüsse zahlen die Kita-Träger im ersten Jahr ab kommendem Herbst 3 Euro/m², im zweiten Jahr 5 Euro und im dritten Jahr 7 Euro. Auf bis zu 12 Euro könnte der Eigenanteil der Träger nach fünf Jahren steigen, sollte der Gemeinderat die Zuschüsse ganz streichen.

„Das können wir nicht alleine stemmen“, bedauert Edith Dieterle, Geschäftsführerin der Lebenshilfe Starnberg. Bisher hat der Trägerverein Lebenshilfe für den Container an der Gautinger Postwiese 25 000 Euro Miete pro Jahr gezahlt. Am Ende der schrittweisen Mietanpassung ab Herbst 2022 werden für die Lebenshilfe 95 000 Euro mehr Miete fällig, rechnet Dieterle vor. Diese Mehrkosten müssten auf die Elternbeiträge umgelegt werden. „Das macht 70 Euro pro Kind und Monat aus“, so Dieterle.

„Unsere Bedenken haben wir im Gespräch mit der Gautinger Bürgermeisterin formuliert“, sagt die Lebenshilfe-Geschäftsführerin. Denn je höher die kommunale Unterstützung, umso mehr würden Eltern auch vom Staat finanziell entlastet, erklärt Dieterle. Die Stadt Starnberg spreche mit ihren freien Kita-Trägern sogar über beitragsfreie Kitas.

BRK-Kreisgeschäftsführer regt Runde mit örtlichen Landtagsabgeordneten an

Um die Finanzausstattung der örtlichen Kitas grundsätzlich zu verbessern, insbesondere auch vor dem Hintergrund des Personalmangels, hatte BRK-Kreisgeschäftsführer Lang im jüngsten Workshop der Gautinger Kita-Träger vorgeschlagen, eine weitere Runde mit örtlichen Landtagsabgeordneten einzuberufen. Im Ballungsraum München werde die Situation mit fehlendem Kindergartenpersonal zusehends dramatischer. Die Landtagsabgeordneten sollten das Bayerische Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz ändern zugunsten mehr staatlicher Förderung.

Diese Forderung unterstützt die Leiterin des Montessori-Kinderhauses in Stockdorf, Monika Klotz. Die Mieterhöhung sei die eine Seite, die Streichung von Leistungen der Gemeinde in den neuen Betriebsvereinbarungen mit den Trägern die andere Seite. Da gehe es um Wartung von Außenanlagen oder die TÜV-Prüfung der Spielgeräte – Kosten die künftig die Träger übernehmen sollen.

von Christine Cless-Wesle

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