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Nach Corona-Pause: Schönste Bergschafe im Freilichtmuseum prämiert

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Den Schaftag verregnete es ein wenig, Besucher hielt das Wetter aber nicht ab. © Antonia Reindl

Großweil – Nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause kehrte der Schaftag auf der Glentleiten zurück und mit diesem die Prämierung der schönsten Bergschafe durch die Arge Farbiges Bergschaf.

Zwar ist das Gelände des Freilichtmuseum sehr weitläufig, zu finden waren die Braunen, Schwarzen und Gescheckten Bergschafe, die Alpinen und Krainer Steinschafe sowie die Juraschafe dennoch schnell. Laut wurde geblökt in den hölzernen Zaunboxen, in denen die einzelnen Herden, insgesamt waren es rund 150 Tiere von 25 Ausstellern aus Südbayern, untergebracht waren.

Im Rahmen einer Prämierung wurden Rassesieger und Bayern-Champion erkoren. Jedes Tier musste dabei vor eine Jury geführt werden. Manche seien entspannter, andere nervöser, sagte Martin Bartl. Der Vorsitzende der Arge Farbiges Bergschaf moderierte die Auszeichnung.

Von der Jury begutachtet

Auch Bartl war mit ein paar Tieren vor Ort. Nervös seien diese bei der Anreise nicht gewesen, sie „lieben Hängerfahren“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbands Bayerischer Schafhalter lächelnd. Denn dann wissen seine Schafe, dass „eine frische Weide kommt“. Diese Weide war nun aber eine Wiese im Freilichtmuseum. Und dort wurde nicht nur gegrast, sondern eben auch geprüft.

Eine zweiköpfige Jury nahm jedes Schaf in Augenschein. Mit den Händen strich man durch die Wolle und über den Rücken. Man ließ die Tiere ein paar Meter schreiten, prüfte Gang wie Stand.

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Die Jurymitglieder griffen in die Wolle: Möglichst gleichmäßig sollten die vielen Haare und Härchen gewachsen sein. © Antonia Reindl

Bemuskelung und äußere Erscheinung – entscheidende Kriterien. Das Schaf müsse „ein gutes und stabiles Fundament“ vorweisen, erklärte Bartl. Immerhin möchte man eine robuste Rasse am Leben erhalten, eine Rasse, die inzwischen „bedroht“ sei, informierte Bartl, insbesondere von den Gescheckten und Schwarzen Bergschafen gebe es nicht mehr allzu viele Exemplare.

Und natürlich die Wolle spielt eine wichtige Rolle, ein ausgeglichenes Schwarz, ein ebenmäßiges Braun und beim Gescheckten Bergschaf klar abgegrenzte dunkle und weiße Flecken. Auch sollte die Wolle gleichmäßig wachsen. „Die Wolle ist das Dach der Schafe“, sagte Bartl. Diese halte selbst bei anhaltendem Regen Nässe von der Haut ab.

Scheren und Weben

Bei einer Prämierung können Halter und Züchter nun erfahren, „ob sie auf dem richtigen Weg sind“, erklärte Bartl. Außerdem könne man sich austauschen, treffen. Natürlich geht es aber auch ums Gewinnen. Beim Schaftag folgte nach der Prämierung und Ringvorführung der Siegertiere und des Bayern-Champion noch ein Jungzüchter-Cup. Jenseits der Wettbewerbe erwarteten Besucher Handwerksvorführungen, die zeigten, was sich aus dem Dach der Schafe so machen lässt. So wurde etwa der Webstuhl in der Weberei in Betrieb genommen. Im Hoderer Hof demonstrierte dagegen Julian Karl aus Traunstein das Handwerk des Scherers. Schließlich werden auch Bergschafe zweimal im Jahr geschoren.

Gescheckte, Schwarze und Braune Sieger:

Bei den Schaftagen im Freilichtmuseum Glentleiten wurden heuer wieder besondere Exemplare prämiert. Bayernchampion wurde die Familie Pirchmoser mit ihrem Braunen Jungschaf. Der Rassensieger des Farbschlags „Gescheckt“ kam aus der Steingadener Zucht Eicher, der Sieger „Schwarz“ aus der Klaiser Zucht Krötz und „Braun“ aus der Böbinger Zucht Pirchmoser.

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Die drei Rassensieger beim Schaftag im Freilichtmuseum Glentleiten. © Landesverband Bayerischer Schafhalter

Wer im Freien dann wieder auf die Dutzenden Schafen blickte, der sah das ein oder andere Lamm ans Muttertier geschmiegt. Bergschafe seien „sehr fürsorglich“ und hätten darüber hinaus eine gute Milchleistung, um den Nachwuchs zu versorgen, erklärte der Arge-Vorsitzende. Menschen gegenüber seien sie „in der Regel sehr zutraulich“. Vielleicht auch, weil in vielen Betrieben kleine Herden gehalten werden. „Wir haben auch Betriebe mit vier, fünf Tieren“, berichtete Bartl. Nicht selten sei da ein Bergschaf „in die Familie integriert“.

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