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Peinlicher Vorfall bei der US-Navy: Kriegsschiff-Stapellauf wird fast zum Desaster

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Reinfall beim Stapellauf: Die US-Navy wollte ihr neues Kriegsschiff, die der USS Cleveland LCS 31, zu Wasser lassen. Dabei kam es fast zum Unglück.

Wisconsin – Der Stapellauf eines neuen Schiffs gilt seit jeher als wichtiges und historisches Ereignis. Insbesondere bei Kriegsschiffen werden diese nicht selten mit einem großen Fest verbunden. Mit der USS Cleveland LCS 31 wollte die US-Navy nun vor wenigen Tagen der Weltöffentlichkeit das neuste Mitglied ihrer Flotte präsentieren. Doch vor den Augen zahlreicher Besucher wäre der Stapellauf beinahe zum Desaster geworden, denn das neue Kriegsschiff der USA hätte fast einen Schlepper versenkt. Verletzt wurde bei dem Vorfall nach offiziellen Angaben niemand – doch die US-Navy musste einräumen, dass ihr neuer Stolz beschädigt wurde.

US-Navy versenkt fast eigenen Schlepper: Stapellauf von USS Cleveland wird beinahe zum Desaster

Doch was war passiert? Wie mehrere Medien aus den USA und auch Focus Online berichten, wurde die USS Cleveland nach der Taufe zu Wasser gelassen. Videos dokumentieren den historischen Moment und zeigen deutlich, dass das US-Kriegsschiff gegen einen Schlepper kracht. In einem Statement spricht die US-Navy von einer „unbeabsichtigten Berührung zwischen Schiff und unterstützendem Schlepper“. Gleichzeitig wurde auch verdeutlicht, dass die Cleveland nur über der Wasserlinie beschädigt wurde – auch Überschwemmungen hätte es demnach nicht gegeben.

Schwarzer Tag für die US-Navy: Beim Stapellauf eines Kriegsschiffs wäre es fast zum Desaster gekommen
Schwarzer Tag für die US-Navy: Beim Stapellauf eines Kriegsschiffs wäre es fast zum Desaster gekommen. © Screenshot/Youtube

Der Zusammenstoß zwischen der USS Cleveland und dem Schlepper hätte sich aufgrund eines „Missverständnisses“ ereignet. Laut Navy-Times, die Jamie Koehler, Sprecher der US-Navy, zitieren, sei der Schlepper zu nahe gewesen. Der Vorfall würde nun untersucht werden. Nachdem das Kriegsschiff repariert wurde, wird es sich wie geplant auf den Weg zu seiner Basis in Mayport, Florida, machen.

USS Cleveland bei Stapellauf beschädigt: US-Navy will künftig keine Seitenstarts mehr

Der Vorfall beim Stapellauf der USS Cleveland wird wohl Folgen für die Zukunft haben. Eigentlich gelten sogenannte Seitenstarts als die gängige Methode, um Schiffe ins Wasser zu lassen. Das Problem dabei: Das Schiff rutscht mithilfe der Schwerkraft unkontrollierbar über die Breitseite ins Wasser. Die amerikanische Marine erklärte nun, dass der Schiffsbauer planen würde, künftig auf andere Methoden setzen zu wollen, die kontrollierte Starts ermöglichen sollen. Das geht aus einer Veröffentlichung des Pentagons hervor.

Als 2018 der Bau der USS Cleveland angekündigt wurde, sprach der damalige Staatssekretär der US-Marine, Thomas B. Modly, von den großen Vorteilen, die die sogenannte Freedom-Klasse der US-Navy bringen würde. „Die neue USS Cleveland wird in der Lage sein, mehr Küstengebiete mit mehr Agilität und mehr Netzwerk-Feuerkraft zu erreichen und zu verteidigen als jede andere Schiffsklasse der Welt“, sagte er anlässlich des Starts des Schiffsbaus.

Stapellauf bei US-Navy geht schief: Schiffstyp steht auf dem Prüfstand

Doch fünf Jahre später gibt es auch immer wieder Kritik: Bisher konnte der Schiffstyp noch nicht unter Beweis stellen, dass er für das vorgesehene Aufgabenfeld eingesetzt werden kann. Operationen in Küstengewässern und die damit verbundene Jagd auf feindliche U-Boote haben für die Amerikaner um US-Präsident Joe Biden in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung verloren. US-Branchenmedien bezweifeln zudem, dass unter anderem die USS Cleveland für großangelegte Manöver, etwa gegen China, geeignet ist.

Wie es weiter heißt, würde es bereits Pläne geben, die Kriegsschiffe wegen der neuen Außenpolitik der USA trotz ihrer kurzen Einsatzzeit wieder außer Dienst zu nehmen. Auch die Überlegungen, die US-Kriegsschiffe anderen Diensten zur Verfügung zu stellen, stehen im Raum. Das wäre tatsächlich sehr erstaunlich – denn jedes Schiff der Freedomklasse kostete nach Konfiguration zwischen 600 und 800 Millionen Dollar.

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