Mitte Juni soll die Corona-Warn-App nun endlich erscheinen, durch die mögliche Infektionen nachverfolgbar sind. Nun ist der Programmcode veröffentlicht worden.

Dabei handelt es sich nicht etwa um das Werk von gewieften Hackern, sondern um einen Schritt der Telekom und SAP, die die App entwickeln: Auf GitHub wurde der komplette Programmcode der Corona-Warn-App inklusive sämtlichen damit zusammenhängenden Quellcode veröffentlicht.

Einblick in die Android-Version der Corona-Warn-App
Einblick in die Android-Version der Corona-Warn-App

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Die Corona-Warn-App geriet bereits im Vorfeld unter Beschuss: Erst vor wenigen Tagen wurde behauptet, dass die App heimlich installiert wurde, dabei handelte es sich nur um die benötigte Schnittstelle zur kommenden App, die ansonsten aber nichts macht.

Anfang Mai kursierte dann auch ein Kettenbrief, in dem behauptet wurde, dass die App dann sämtliche Kontakte aus dem Smartphone auslesen würde, was allerdings ebenfalls nicht wahr ist.

Um den ganzen Spekulationen und Gerüchten ein Ende zu bereiten, taten die Entwickler das, was sie ohnehin von vornherein geplant hatten: Sie legten den kompletten Programmcode der App für Android und iOS offen, so dass Experten selbst nachschauen können, was die App so macht. Jener Programmcode ist auf GitHub frei einsehbar.

Was macht die App nun genau?

Über 65.000 Experten sahen sich den Programmcode mittlerweile an und reichten Verbesserungsvorschläge ein – ein geheimes Sammeln von Daten und heimliche Übermittlungen konnte kein Experte feststellen.

Mit der App kann man aber eine persönliche Risikostufe für eine Infektion erstellen, indem mittels kurzlebigen Identifikationsnummern, die etwa alle 10 bis 20 Minuten sich ändern, per Bluetooth nach anderen Geräten mit derselben App gesucht wird.

Hat sich ein anderer Nutzer mit COVID-19 infiziert (und weiß das die App auch), dann bekommt man nach einiger Zeit eine Meldung, dass man sich in der Nähe einer infizierten Person befunden hat. Dies geschieht jedoch anonym und zeitlich verzögert, da die anonymisierten Kontaktdaten zwar in regelmäßigen Abständen, aber nicht ständig mit dem Zentralserver abgeglichen werden: ein hektisches Umherblicken, wer das sein könnte, ist also unnötig.

Eine Kurzfassung der Funktionsweise findet sich auch auf der offiziellen Seite der Corona-Warn-App.

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Fazit

Das Offenlegen des Programmcodes ist ein richtiger Schritt, um Vertrauen in die App zu fördern. Ähnlich wie bei dem Open Source Betriebssystem Linux ist auch hier der Quellcode offen einsehbar, die Verbesserung und Transparenz wird von vielen Experten aktiv unterstützt.


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