Im Emsland sind jüngst zahlreiche Würgeschlangen entdeckt worden. Alles deutet darauf hin, dass die Pythons ausgesetzt wurden. Mittlerweile sind sie nach Medienberichten allesamt im Tierpark.
Auch in Eisenhüttenstadt haben Würgeschlangen nun für Aufregung gesorgt. Genaugenommen handelt es sich um zehn Königspythons. Ausgewachsene Tiere können in seltenen Fällen bis zu zwei Meter lang werden, im Durchschnitt erreichen sie aber eine Größe von 1,20 Meter. Die zehn Pythons befinden sich aktuell in einer Pflegestelle, nachdem sie von Mitarbeitern vom Tierheim am See in Sicherheit gebracht worden waren. Aber was war passiert?

Nicht artgerechte Haltung und Tierhalteverbot

„Wir wurden beauftragt, die Tiere zu sichern“, berichtet Jana Feister. Die zehn Königspythons befanden sich ihr zufolge in einer Wohnung im Raum Berlin, und zwar in zehn Plastikkisten.
„Die Tiere wurden in den Plasteboxen gehalten, die zudem noch viel zu klein waren. Das geht gar nicht. Da besteht ja auch keine Luftzirkulation. Die Kisten waren teilweise sogar schwarz gemacht.“ Jana Feister hat Fotos davon und ist noch immer entsetzt. „Das ist eine Tierhaltung, die gar nicht geht. Auch eine Schlange hat doch Bedürfnisse, was Platz, Feuchtigkeit und Licht angeht.“
Zehn Königspythons sind aus einer Wohnung im Raum Berlin aus nicht artgerechter Haltung befreit worden. Sie mussten in winzigen Plastikboxen leben. Auch andere Tiere wurden gefunden. Das Tierheim am See aus Eisenhüttenstadt kümmerte sich darum.
Zehn Königspythons sind aus einer Wohnung im Raum Berlin aus nicht artgerechter Haltung befreit worden. Sie mussten in winzigen Plastikboxen leben. Auch andere Tiere wurden gefunden. Das Tierheim am See aus Eisenhüttenstadt kümmerte sich darum.
© Foto: Jana Feister
Die Schlangen waren vom zuständigen Veterinäramt eingezogen worden. In diesem Fall habe die Person bereits ein Tierhalteverbot gehabt, muss also schon mal negativ aufgefallen sein, weiß Jana Feister zu berichten.
Und in der Wohnung haben sich ihr zufolge nicht nur die zehn Schlangen befunden. Auch Fische, Vögel und Wüstenrennmäuse gab es dort. Die wurden ebenfalls nicht artgerecht gehalten und aus dem Haushalt gerettet.

Wie geht es mit Schlangen und Mäusen weiter?

„Die Wüstenrennmäuse hatten Glück und werden nun nicht mehr als Schlangenfutter enden“, sagt die leidenschaftliche Tierheimchefin Jana Feister und fügt hinzu: „Jedes Tier, das zu uns kommt, soll noch ein schönes Leben bekommen.“
Aber was wird aus den Schlangen und den anderen Tieren?
Die Schlangen befinden sich aktuell in einer Pflegestelle. „In unserem Alltagstrubel ist es immer besser, wenn Profis einen Blick auf solche Exoten haben.“ Dort seien sie nun in einer Art Quarantäne, werden tierärztlich untersucht und müssen langsam umgewöhnt werden in eine normale Terrarienhaltung. Laut Jana Feister handelt es sich um wunderschöne Tiere, aber solche Reptilien gehören ihr zufolge in professionelle Hände. „Das Schlimme ist, jeder kann sich ohne Nachweis ein Tier anschaffen.“
Für die Schlangen gibt es bereits Interessenten. „Bis auf die Mäuse haben alle Tiere ein Zuhause gefunden“, sagt die Tierheimchefin und betont: „Die Rennmäuse suchen ein liebevolles Heim. Meldet euch gern, wenn ihr welche aufnehmen möchtet.“
Tierheim am See, Tel. 01739036140