Und nicht nur dort. Das gesamte Areal wird neu entwickelt. Mehr als 250 Wohnungen, ein Dach-Restaurant und Gewerbeeinheiten verschmelzen zu einer parkähnlichen Anlage. "Vor allem", so Dennis Wisbar, "entsteht aber bezahlbarer Wohnraum, für Neuruppin, für jedermann", sagt der Geschäftsführer der DWB Holding GmbH, die das Ärztehaus im Vorjahr von den Ruppiner Kliniken erworben hat. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart.

70 Millionen werden in Immobilie investiert

Die Zahlen, die dieses Projekt flankieren, sind gewaltig. 15 000 Quadratmeter umfasst die Fläche, auf dem das einstige Ärztehaus und die angrenzende ehemalige Rettungswache stehen. Die Investitionskosten belaufen sich laut Dennis Wisbar auf 65 bis 70 Millionen Euro. Der Startschuss für die Umgestaltung des vormaligen Ärztehauses soll im April 2021 erfolgen. Der Neubau direkt nebenan soll im Juni kommenden Jahres beginnen. Geplante Fertigstellung: 2023. Zwölf Monate später soll die Umgestaltung des Objektes vollendet sein. Aktuell läuft die Projektierungsphase. Damit betraut wurde ein Berliner Unternehmen. "Vorgespräche mit der Stadt Neuruppin und dem Landkreis wurden bereits geführt", erklärt der DWB-Chef. Als Bauherr ist ihm besonders wichtig, Wohnraum für normale Bürger zu schaffen. "Das sollte man in Neuruppin nicht aus den Augen verlieren. Es kann nicht nur in Eigentumswohnungen investiert werden." Vor allem vor dem Hintergrund der angedachten Bahntrasse, die ab 2024 halbstündig zwischen der Fontanestadt und Berlin verkehren soll. Und damit "Neuruppin noch attraktiver für den Zuzug macht", schätzt Wisbar ein. Der Wohnraum werde immer knapper.

Großes Dachrestaurant geplant

Umso wichtiger sei die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in den Städten. Auf das Projekt in Neuruppin an der Neustädter Straße bezogen, beinhaltet das 60 Wohneinheiten im ehemaligen Ärztehaus-Gebäude. "Barriere-arm", betont Dennis Wisbar. Dazu Gewerbeeinheiten und ein großes Dachrestaurant mit einer Fläche von 220 Quadratmetern. Imposanter Nebenaspekt: "Eine 150 Quadratmeter große Dachterrasse, eine sogenannte Sky-Bar", blickt der Bauherr voraus. "Wir schaffen auch Infrastruktur." Geplant sind ein Bäcker und kleinere Geschäfte. Darüber hinaus entstehen auf dem dazugehörigen Gelände, auf dem jetzt noch ein Parkplatz und die verwaiste Rettungswache stehen, noch einmal 180 bis 200 Wohnungen, mit Fahrstuhl und Balkon. Die Kaltmiete soll zwischen 8 und 9,50 Euro betragen.
Zuletzt hat das Gesundheitsamt die Räumlichkeiten vor Ort verlassen. Das Jobcenter war bereits vorher ausgezogen. Einzig verbliebener Mieter ist der Verein "STATTwerke" im Erdgeschoss. Der gemeinnützige Verein besteht seit 1981 und fördert selbstorganisierte, sozial und ökologisch orientierte Projekte. Laut Dennis Wisbar bleibt dieses Mietverhältnis auch bestehen.

Aktuell und künftige Projekte der DWB Holding in Neuruppin

Bauprojekt: "Wohnen am Schlossgarten"In der Gerhart-Hauptmann-Straße entstehen bis Dezember dieses Jahres in drei Gebäuden 70 Wohnungen, unter anderem 36 Appartements in drei Senioren-Wohngemeinschaften, die von der Pflege-Bau-Konzept konzipiert und später von der Diakonie betrieben werden sollen. Im Juni war Richtfest (wir berichteten).
In der Präsidentenstraße 5 und 5a – eine Lückenbebauung – entstehen zwölf Mietwohnungen. Der Baustart soll im Januar 2021 erfolgen. Geplante Fertigstellung: Januar 2023.
Eine Kita für 120 Kinder entsteht am Certaldo-Ring. Baubeginn: September 2020. Geplante Fertigstellung: Oktober 2021. Betreiber ist die Schulstiftung der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg, Träger deie Evangelischen Schule Neuruppin. Laut Dennis Wisbar ist ein Mietvertrag über 20 Jahre vereinbart worden.
Ein ähnliches Konstrukt bestünde im Zuge des Hort-Neubaus an der Regattastraße, in unmittelbarer Nähe zum Evi. 180 Kinder sollen darin betreut werden können. "Das Entscheidende sei die Infrastruktur, die damit einhergeht", so Wisbar. Ursprünglich hätten dort Eigentumswohnungen entstehen sollen. Davon habe man aber Abstand genommen.
Weitere Projekte der DWB Holding GmbH in naher Zukunft sind in der Rosenstraße die Rosenhöfe und in der Friedrich-Engels-Straße der alte Speicher. Die Entwicklung werde aber noch zwei Jahre dauern, so der Geschäftsführer. gü