Nach der 0:2-Niederlage in der Fußball-Bundesliga beim VfB Stuttgart steckt der 1. FC Union Berlin weiter im Abstiegskampf. Während die Eisernen gute Chancen durch Yorbe Vertessen (16.), Andras Schäfer (16.), Lucas Tousart (48.) und Kevin Volland (49.) vergaben, nutzten die Champions-League-Anwärter aus Stuttgart eiskalt ihre Möglichkeiten. Serhou Guirassy und Chris Führich erzielten die Tore und sorgten für Frust bei Union Berlin.
Trainer Nenad Bjelica erklärte im Bezahlsender „Dazn“: „Es ist das gleiche Fazit wie gegen Dortmund. Wir hatten zwei gute Chancen und nutzen die nicht – dann schießt Stuttgart das 1:0. Wir tun uns schwer vor dem gegnerischen Tor – bei den Expected Goals war es ausgeglichen.“

Robin Gosens ärgert sich über „Hochkaräter“

Union-Profi Robin Gosens fügte im TV-Interview an: „Der Sieg der Stuttgarter ist natürlich in Ordnung, aber ich bin ein bisschen traurig, weil wir auch zwei, drei Hochkaräter haben. Wir wissen wie der Fußball ist: Wenn das Ding nach zwei Minuten reingeht, kann das Spiel ganz anders ausgehen. Ich hatte das Gefühl, dass mehr möglich war.“
Später in der Mixedzone verdeutlichte er vor den Medienvertretern, dass die fehlende Torgefahr in der Offensive in seinen Augen ausschlaggebend war: „Wir müssen uns sehr stark ärgern, dass wir die Hochkaräter nicht genutzt haben.“ Sein Fazit: „Wir haben drei, vier richtig gute Chancen herausgespielt und kein Tor gemacht – das ist ein bisschen das Hauptproblem, das sich durch die Saison zieht.“
Sein Mitspieler Rani Khedira konstatierte ebenfalls frustriert: „Wir hatten in der ersten Halbzeit zwei, drei Hochkaräter. Stuttgart macht die Tore eiskalt.“ Und Kevin Vogt haderte besonders mit der ersten Möglichkeit, als Vertessen den Ball im Strafraum clever erobert, dann aber am Tor vorbeigeschossen hatte: „Aus dem Spiel hatte ich das Gefühl, es war eine absolut hundertprozentige Torchance“, so Vogt.

Trainer Nenad Bjelica mit Galgenhumor

Was kann Union Berlin nun gegen diese Abschlussschwäche tun? Trainer Bjelica betonte im Fernseh-Interview, dass es dafür keine Erklärung gebe und versuchte sich in Galgenhumor: „Vielleicht müssen wir weniger Torabschlüsse im Training machen – dann sind sie hungriger vor dem Tor.“
Zur umstrittenen Roten Karte von Andras Schäfer (69.) wollte er keinen großen Kommentar abgeben und sagte nur frustriert: „Wenn das eine Rote Karte ist, dann können wir sechs oder sieben Rote Karten im Spiel zeigen. Aber wir respektieren die Entscheidung des Schiedsrichters – wie immer.“