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Das Orchester Harmonie setzt den Mitgliedern Mützen auf

Wurst gegen Noten – wie sich die Musiker durchwursteln

Jeder, der die Anfänge selbst miterleben konnte, wunderte sich noch über den alles besiegenden Idealismus, begründet in dem Bestreben zu musizieren.

Manfred Asche

Mit viel Idealismus trieben die Musiker ihr Vorhaben voran. In Zeiten der Not wurden auch schon mal Wurst, Roggen oder Butter gegen Musikinstrumente getauscht.
Mit viel Idealismus trieben die Musiker ihr Vorhaben voran. In Zeiten der Not wurden auch schon mal Wurst, Roggen oder Butter gegen Musikinstrumente getauscht. Foto: Privat

In verhältnismäßig kurzer Zeit konnte Kapellmeister Hugo Vollmer neben Heinrich Albertmann und Heinrich Kaup einige Gimbter zum Orchester „Harmonie” hinzugewinnen: Heinrich und Tönne Wesselmann, Josef, Hermann, Tönns und Carl Gerdemann, Josef und Adolf Flottemesch, Bernhard Heithoff, Bernhard Wiesmann, Bernhard Wichtrup, Wilhelm Kaup, Casper Schlott, Josef und Alfons Bröckenkötter und Heinz Nordhoff.

Jeder, der die Anfänge selbst miterleben konnte, wunderte sich noch über den alles besiegenden Idealismus, begründet in dem Bestreben zu musizieren. Heute steht dies als leuchtendes Beispiel himmelhoch da.

Sehr schwer war es allerdings im Jahrzehnt nach dem ersten Weltkrieg, das von Mangel geprägt war, den Gimbter Hörnern auch Noten zu besorgen, da ja alles aus eigener Tasche angeschafft werden musste.

Wenn Gimbte nicht in der glücklichen Lage gewesen wäre, ein Landort zu sein, wäre alles in den Anfängen stecken geblieben.

So wanderte allerdings im Tauschwege manche Wurst, mancher Zentner Roggen und ab und zu auch ein Pfund Butter in die Musikläden der nahen Großstadt Münster, um dort ein Horn, eine Trommel oder Noten mitzunehmen.

Schließlich wurden auch Mützen angeschafft, um eine einheitliche Linie auch in der äußeren Form der Musikanten zu erhalten. Um etwas Geld zu verdienen wurde fortan auch auf Schützenfesten gespielt.

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