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Turnier der Sieger - Grand-Prix-Kür

Hendrik Lochthowe siegt vor Andrea Timpe

Münster - Die Atmosphäre ist einmalig, das Ambiente erstklassig, die Resonanz hervorragend. „Grand Prix Kür zur Musik“ unter Flutlicht vor dem Schloss – alles einfach zum Genießen.

Michael Schulte

Eine besondere Atmosphäre herrschte einmal mehr am Samstagabend vor dem Schloss, als die Dressurreiter zur Kür ihre Pferde sattelten. Den besten Eindruck bei den Richtern hinterließ Hendrik Lochthowe (München) mit Boston.
Eine besondere Atmosphäre herrschte einmal mehr am Samstagabend vor dem Schloss, als die Dressurreiter zur Kür ihre Pferde sattelten. Den besten Eindruck bei den Richtern hinterließ Hendrik Lochthowe (München) mit Boston. Foto: Jürgen Peperhowe

Gäbe es diese Dressurprüfung nicht schon seit Jahren, man müsste sie erfinden. Das sagen nicht nur die zahlreichen Zuschauer, so sehen das auch die handverlesenen Reiterinnen und Reiter. Fünf Paare stellten sich am Samstagabend den gestrengen Richtern, alle durften am Ende mit ihrem Auftritt mehr als zufrieden sein. Wirklich alle.

Da saßen exzellente Reiterinnen und Reiter im Sattel, da wagten gar zwei junge Vierbeiner zum allerersten Mal diesen großen Schritt aufs Kür-Parkett. Weil die Symbiose passte, ging fast alles gut. Natürlich bemerkten die erfahrenen Richter jeden kleinen Patzer, was sich in der Bewertung niederschlug. Aber sie erkannten auch die Schwierigkeiten, denen sich Reiter und Pferd unterzogen. Am Ende landeten alle jenseits der 70-Prozent-Marke, was als „gut“ einzustufen ist. Dass die Differenz zwischen Platz eins und fünf nur zwei Prozentpunkte betrug, spricht für die Ausgeglichenheit des Starterfeldes.

Die Zuschauer staunten nicht schlecht, als ihnen der Marcus Hermes (RV Albersloh) auf Royal Mirage eine Kür präsentierte, die alles bot. Einen hohen Schwierigkeitsgrad, ein frisches Pferd, einen starken Reiter und gut ausgewählte Musik. In der Piaffe-Passage-Tour passte alles, bei den Zweiwechseln nicht auf Anhieb. Aber ein guter Reiter reagiert, zeigt das alles noch einmal und wird belohnt: Rang drei.

Schon jetzt ahnte Michael Klimke, der die Kür als Fachmann kommentierte, dass es am Ende wohl „sauknapp“ werde. Er sollte Recht behalten. Anabel Balkenhol (RV St. Georg Münster) mit ihrem talentierten Heuberger sowie Fabienne Lütkemeier (RFV Paderborn) mit Fiero gestatteten ihren Vierbeinern den allerersten Auftritt in dieser Prüfung. Durch die Routine der Reiterinnen und das Talent der Pferde kam am Ende ein Ergebnis heraus, das den zwei hoch-dekorierten Amazonen durchaus schmeckte.

Für den Sieg kamen beide allerdings nicht infrage, darum kümmerten sich die zwei letzten Starter. Andrea Timpe (ZRFV Hattingen) auf Don Darwin und Hendrik Lochthowe (Reiterakademie München) auf Meggle‘s Boston zeigten jeweils eine Kür vom Feinsten.

Michael Klimke hatte nur Lob für die zwei Paare übrig: „Überragende Grundqualität bei den Pferden, gefühlvoll vorgestellt von den Reitern.“ Die Mischung stimmt, weil die Lektionen schwierig, die Vorstellung sicher, der Gesamteindruck bestens war. Die Richter hatten zu tun – und machten Lochthowe zum Sieger.

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