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Viele Türen, wenig Nutzfläche

Herausforderung Durchgangszimmer – wie die Einrichtung dennoch gelingt

Wohnen in einem Durchgangszimmer ist nicht immer die ideale Wohnsituation
Das Wohnen in einem Durchgangszimmer ist nicht gerade ideal, aber dank einiger Lösungen kann auch hier eine gemütliche Atmosphäre entstehen Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin

29.12.2020, 20:36 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

In einem Durchgangszimmer zu leben ist eine besondere Wohnsituation, die man sich oft nicht freiwillig aussucht. Dank cleverer Lösungen kann dieser Bereich dennoch zum eigenen Wohlfühl-Wohnraum werden.

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Allgemein gilt ein Durchgangszimmer eher als problematisch. Nicht nur, dass dies seinem Namen entsprechend ein von mehreren Personen frequentierter Raum ist, auch beim Einrichten stellt das Durchgangszimmer seinen Nutzer vor Herausforderungen. Ursprünglich war dieser Raum nicht als funktionaler Raum gedacht. Einst diente das Durchgangszimmer als Empfangs- und Aufenthaltsraum. Heute wird es aufgrund von Wohnraummangel und hohen Mieten oft gezwungenermaßen als zusätzliches WG-Zimmer genutzt. Was also für denen einen die eigenen vier Wände sind, passiert der andere, um in die Küche zu gelangen. Damit sich im Durchgangszimmer also kein Wartesaal-Charakter breitmacht, gilt es bei der Einrichtung einige Dinge zu beachten.

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Positionierung der Möbel

Da das Durchgangszimmer den meisten Bewohnern primär als Passage dient, verfügt es über allerhand Tür- aber teilweise auch Fensterrahmen im Raum, was eine sinnvolle Einrichtung der Möbel nicht einfach macht. Mehr noch, hat man hier meist kaum Spielraum, was dazu führt, dass aus Mangel an Variation sämtliche Möbel in freie Lücken gestellt werden oder aber (zu) eng beieinander stehen. Damit das Durchgangszimmer nicht zwingend in einem statischen, wenig einladenden Ambiente endet, gilt es hier kreativ zu werden und manchmal auch zu unkonventionellen Lösungen zu greifen.

In einem Durchgangszimmer ist ein Sofa, das mit der kurzen Seite zur Wand steht, ein optimaler Raumteiler
In einem Durchgangszimmer ist ein Sofa, das mit der kurzen Seite zur Wand steht, ein optimaler Raumteiler Foto: Getty Images

Wichtig bei der Einrichtung des Durchgangszimmers ist es, einzelne „Barrieren“ im Raum zu platzieren. Dank dieser Stopper verliert der Raum allmählich seinen ungemütlich wirkenden Durchgangscharakter. So ist ein Möbelstück wie ein frei stehendes Regal oder ein Sofa im Handumdrehen mit der kurzen Seite zur Wand, also im 90-Grad-Winkel, gedreht. Als neuer Raumteiler sorgt es für einen ruhigen Teilbereich im Raum. Natürlich müssen bei dieser Position dennoch die Laufwege mitbedacht werden, andernfalls tut man sich keinen Gefallen, denn die Personen, die den Raum betreten, sollen diesen ja, wenn möglich, schnell wieder verlassen können.

Art der Möbel bei der Einrichtung des Durchgangszimmer

Ein Durchgangszimmer verfügt meist über kurze Wandabschnitte, da sind breite Möbel eher fehl am Platz. Hier kommt es auf hohe, schmale Möbelstücke wie ein Hochregal oder ein Highboard an. Und statt einer mehrteiligen Möbelserie, die man nur wenig charmant vereinzelt stellen muss, ist es ratsam auf (passende) Einzelstücke zu setzen. Diese bringen gleich mehrere Vorzüge mit sich: wertvolle Fläche zwischen zwei Türrahmen bleibt dank eines einzelnen Möbelstücks nicht ungenutzt und wird so keinesfalls verschenkt. Auch das Solitärmöbel selbst kommt so sehr viel besser zur Geltung. Noch effektiver genutzt ist dieser besondere Raumabschnitt allerdings mittels eines Türüberbaus vom Tischler. Ein Regal oder Schrank in solch einer Form, kann die jeweilige Tür teils oder komplett rahmen und verschafft noch dazu reichlich neuen Stauraum.

Raum-in-Raum-Lösung

Eine integrierte Trennwand oder Schiebetür verschafft mit einem separaten Teilbereich sehr viel mehr Komfort in einem Durchgangszimmer
Eine integrierte Trennwand oder Schiebetür verschafft mit einem separaten Teilbereich sehr viel mehr Komfort in einem Durchgangszimmer Foto: Getty Images

Eine solche Lösung gelingt beispielsweise mittels des Einzugs einer Trennwand aus Gipskarton oder einer Schiebetür. So wird in einer neuen separaten Nische etwas Privatsphäre, etwa für das Bett geschaffen. Ist dieses allerdings bereits im Schlafsofa integriert, eignet sich der abgetrennte Bereich auch als Ruhezone für ein Homeoffice. Und scheint eine extra zu errichtende Wand zu aufwendig oder der Vermieter stimmt dem Projekt nicht zu, kann alternativ auch mit einem großen, schweren Vorhang gearbeitet werden. Er bringt den Vorteil mit sich, dass man den Raum bei Bedarf auch wieder öffnen kann. Noch dazu ist es eine erschwinglich(er)e Lösung, insbesondere bei einem kleinen Geldbeutel.

Zweite Ebene bei Einrichtung des Durchgangszimmers schaffen

Noch mehr Ruhe hat man natürlich, wenn man die Schlafstätte direkt auf eine zweite Ebene hebt. Nicht ohne Grund sieht man diese Lösung oftmals in WG-Zimmern von Studenten. Der Aufbau mag etwas herausfordernd sein und bedarf mehrerer helfender Hände, aber dafür ist es eine vergleichsweise kostengünstige Alternative, die viele Vorteile mit sich bringt. Ein Hochbett schafft die nötige Privatsphäre und zusätzlich auch mehr Platz in einem ohnehin meist schwierig geschnittenen Raum. Außerdem schwebt die Konstruktion des Betts oftmals über Tür- und Fensterrahmen und ist damit relativ frei in ihrer Bauweise.

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Tür „verbauen“

Muss man wirklich vom Durchgangszimmer in alle anderen Räumlichkeiten gelangen oder haben diese womöglich noch einen alternativen Zugang? Dann lohnt es sich darüber nachzudenken, eine der vielen Türen im Raum mittels eines davor stehenden Möbelstücks zu verbauen. Diese Möglichkeit sollte bestenfalls nur in Erwägung gezogen werden, wenn das Durchgangszimmer derartig schwierig geschnitten ist und sich die Möbel kaum sinnvoll platzieren lassen. Denn verliert das gesamte Setting gänzlich an Wohncharakter, ist die Entscheidung eine Tür zuzubauen mindestens eine für mehr Komfort und Gemütlichkeit.

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