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Jagd auf Wasag-Gelände Jagd auf Wasag-Gelände: Schweine in Wittenberg dezimiert

Von Marcel Duclaud 13.11.2018, 17:29
Eines der von Wildschweinen zerwühlten Grundstücke
Eines der von Wildschweinen zerwühlten Grundstücke Thomas Klitzsch

Wittenberg - Es leben jetzt einige Wildschweine weniger in Wittenberg. Das erklärt Benedikt Zirnsak vom Bundesforstbetrieb Mittelelbe. Hintergrund ist eine Jagd, die jüngst in einem eigentlich gesperrten Gebiet stattgefunden hat - auf dem Gelände der einstigen Westfälisch-Anhaltischen Sprengstoff-Actien-Gesellschaft (Wasag) in Apollensdorf. Dort finden sich nach wie vor Munitionsreste, weshalb Vorsicht geboten ist.

Wildschweine, die in diesem Jahr wegen der extremen Trockenheit zu einer Plage geworden sind in diversen Gärten oder auch auf Friedhöfen (die MZ berichtete), fanden dort einen Rückzugsraum, in dem sie ziemlich ungestört waren. Grundstücke von Anwohnern sind zum Teil mehrfach heimgesucht worden, Gärten wurden regelrecht verwüstet.

Deshalb hatte sich der Kreis an den Bundesforst gewandt, der für die Fläche, die dem Bund gehört, zuständig ist. Die Behörde reagierte prompt und bereitete eine Jagd vor. Allerdings mussten zunächst Voraussetzungen geschaffen werden, Zirnsak spricht von einer „jagdlichen Infrastruktur“, die aufgebaut wurde und bestehen bleiben soll. An der Jagd auf dem rund 200 Hektar großen Areal nahmen 17 Jäger teil, informiert Benedikt Zirnsak, es handelte sich um erfahrene, speziell geschulte Leute, die sich nicht zuletzt mit Restmunition auskennen.

Zur Strecke gebracht wurden nach seinen Worten insgesamt 23 Wildtiere, überwiegend Wildschweine, aber auch Rehwild. „Es war gut Wild da. Aber das ist derzeit anderswo auch so“, sagte der Fachmann auf die Frage, ob sich in dem durch das Betretungsverbot geschützte Gebiet besonders viele Tiere aufhalten.

Zirnsak jedenfalls spricht von einer erfolgreichen Jagd, die wiederholt werden soll, um die Population weiter abzusenken. Einen Termin möchte er nicht nennen. Beim nächsten Mal sollen allerdings Hunde eingesetzt werden, die bei der ersten Jagd im Wasag-Gelände noch nicht dabei waren: „Wir haben unsere Lehren gezogen“, so der Betriebsleiter beim Bundesforst Mittelelbe. (mz)