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Manfred Köhnlechner gestorben Manfred Köhnlechner gestorben: Streiter für die Naturmedizin ist Tot

11.04.2002, 15:23
Manfred Köhnlechner
Manfred Köhnlechner dpa

München/dpa. - Manfred Köhnlechner, einer der bekanntestendeutschen Heilpraktiker und Streiter für die Naturmedizin, ist tot.Er starb am Mittwoch im Alter von 76 Jahren in Grünwald bei München,wie sein Privatsekretariat am Donnerstag mitteilte. Der einst heftig kritisierte und später geachtete Streiter für die Naturheilkundehatte zwei Berufskarrieren: Top-Manager und Heilpraktiker mit demSpezialgebiet Akupunktur.

Der 1925 in Krefeld geborene Köhnlechner stieg als promovierterJurist im Bertelsmann-Konzern zum Generalbevollmächtigten des Verlagsauf. Völlig überraschend löste er im Jahr 1970 seinen noch 15 Jahrelaufenden Vertrag und verkaufte seine Beteiligung. Als prominenter«Aussteiger» bildete er sich zum Heilpraktiker aus und lernteAkupunktur.

Durch spektakuläre Auftritte in der Öffentlichkeit und den Medienwurde Köhnlechner zu einem umstrittenen Vorkämpfer für dieNaturheilkunde. Als sein Lebensziel bezeichnete er, die Naturmedizinals normales Prüfungsfach an den deutschen Universitäten zuetablieren. Unter Köhnlechners zahlreichen Buchveröffentlichungen istdas zweibändige «Handbuch der Naturheilkunde» aus dem Jahr 1975 nochheute ein geachtetes Lehrbuch. Im Jahr 1985 wurde in München dieKöhnlechner-Stiftung zur Förderung biologisch-naturheilkundlicherVerfahren gegründet.

Der groß gewachsene Naturheilkundler führte ein sportlich-gesundesLeben. Noch an seinem 75. Geburtstag schwamm er täglich 1000 Meterund legte auf seinem Mountainbike am Tag 20 Kilometer zurück. Vordrei Jahren hatte sich Köhnlechner völlig aus der Öffentlichkeitzurückgezogen, um sich nur noch seinem Privatleben zu widmen. Erhatte seinen Ruhestand als leidenschaftlicher Leser genossen.