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Ehemaliger HFC-Mannschaftsleiter  Ehemaliger HFC-Mannschaftsleiter: Norbert Ciornei schließt sich Merseburg 99 an

Von Knut Stahmer 04.07.2016, 19:36
Grün schlägt Rot: Norbert Ciornei wird künftig mehr Zeit im Merseburger Stadtstadion verbringen.
Grün schlägt Rot: Norbert Ciornei wird künftig mehr Zeit im Merseburger Stadtstadion verbringen. Wölk

Merseburg - Alles ist etwas kleiner und (noch) etwas unaufgeräumter. Das Wichtigste für Norbert Ciornei aber war an diesem Montag: Er ist wieder aktiv auf der Fußballbühne.

Nicht mehr - wie 14 Jahre lang von 2001 bis 2015 - als Mannschaftsleiter beim Halleschen FC im Erdgas Sportpark. Sondern in gleicher Funktion ein paar Kilometer südlicher im Stadtstadion Merseburg bei Oberliga-Aufsteiger SV 99. „Ich bin heute einfach nur ein bisschen glücklich, wieder zurück in meinem Geschäft zu sein“, freute sich Ciornei.

Im letzten Jahr durfte der „Teamchef“ plötzlich nicht mehr die Taschen der Drittliga-Profis packen - stattdessen musste er das eigene Zimmerchen im Bauch des HFC-Stadions räumen. Norbert Ciornei, seit 1989 Vereinsmitglied und schon vor seiner Mannschaftsleiterzeit im Jugend- und Sicherheitsbereich der Rot-Weißen tätig, brauchte noch zwölf Monate Vollbeschäftigung bis zu seiner Rente im Mai 2016. Der HFC gewährte sie ihm nicht, Ciornei zog die Konsequenzen und machte seine fürs Altersgeld notwendigen Arbeitsjahre als Kraftfahrer voll.

„Ich würde lügen, wenn mich das damals nicht getroffen hätte“, blickt Ciornei auf den Einschnitt in sein Leben als wichtiger Begleiter des HFC zurück. Er hatte ohne Fußballfunktion genug Zeit für seine Enkelkinder in Dresden, vom Verein gab es eine Saisonkarte obendrauf. „Trotzdem war es ein etwas eigenartiges Gefühl, nur oben auf der Tribüne zu sitzen und nicht wie üblich unten auf der Auswechselbank.“

Zum Landespokalfinale im Mai traf Edelfan Norbert Ciornei auf der Haupttribüne dann Martin Fiebiger, der es unter Trainer Sven Köhler zu vier Regionalliga-Einsätzen gebracht hatte. Der erste Kontakt vom amtierenden 99-Mannschafts-Kapitän zum potenziellen Mannschaftsleiter war hergestellt. „Ich war gerade einen Tag offiziell Rentner und habe das Fiebi dementsprechend klar gemacht. Schließlich wollte ich den neuen Lebensabschnitt in vollen Zügen genießen.“ Doch Merseburg 99 blieb hartnäckig.

Nun hat der Neu-Oberligist seinen ersten hauptamtlichen Mannschaftsleiter - und dieser voll zu tun. Einziger Unterschied zu früher: Er trägt jetzt Grün statt Rot.

(mz)