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Der "Tatort" im Schnellcheck Trashig geht die Welt zugrunde

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Kann nichts mehr für das Unfallopfer tun: Kommissar Hölzer (Vladimir Burlakov).

Kann nichts mehr für das Unfallopfer tun: Kommissar Hölzer (Vladimir Burlakov).

(Foto: SR / Manuela Meyer)

Im Saarland fahren Polizisten nicht nur geraubte Bank-Millionen durch die Gegend, sondern kämpfen auch einen persönlichen Kampf gegen eine Bande Spielsüchtiger. Das kann man gut finden, muss man aber nicht.

Was passiert?

Nachdem Kommissar Leo Hölzer (Vladimir Burlakov) erfahren hat, dass Kollege Adam Schürk (Daniel Sträßer) die 1,2 Millionen schwere Beute aus dem Bankraub seines verstorbenen Vaters im Kofferraum durch die Gegend fährt, ist die Bromance der beiden Ermittler ernsthaft in Gefahr. Desillusioniert und in Gedanken wandert Hölzer an einer Landstraße entlang, als er fast von einem Pick-Up überrollt wird, dessen Fahrer mit zugehaltenen Augen fährt und von drei Freunden angefeuert wird. Sekunden später hört er ein Krachen.

Am Unfallort angekommen findet der Kommissar einen völlig zerstörten Kleinwagen und eine tote Frau vor. Er ist sich sicher, dass die Schuldigen dieselben sind, die ihn fast überfahren hätten und begibt sich auf einen persönlichen Kreuzzug, um sie zur Strecke zu bringen. Seine erste Spur führt ihn ins Saarbrücker Spielcasino und zu einer Vierer-Gang, die immer auf der Suche nach dem nächsten Kick ist - und dabei sich und andere in immer größere Gefahr begibt.

Worum geht es wirklich?

Hölzer kommt der Gang von Spielsüchtigen gefährlich nahe.

Hölzer kommt der Gang von Spielsüchtigen gefährlich nahe.

(Foto: SR / Manuela Meyer)

Um Spielsucht und die Wiederherstellung von Gerechtigkeit - und wie weit man gehen darf, bis daraus das genaue Gegenteil wird. "Das Besondere ist, dass Leo dabei immer mehr seiner vermeintlichen Tugenden abwerfen und sich Eigenschaften von Adam aneignen muss, während dieser Verantwortung übernimmt und plötzlich auf seinen Freund aufpasst", fasst Regisseur Christian Theede den Ansatz des Saarbrücker "Tatorts" zusammen. Wegen der immer absurderen und unfreiwillig komischen Wetten, in die sich Leo und seine Spieler-Gang stürzen, gerät das Hauptmotiv allerdings in den Hintergrund.

Wegzapp-Moment?

Es gibt jede Menge weirde Szenen, aber die, in der sich Hölzer im Casino an die Gang heranwanzt, sticht in puncto Fremdschämen besonders heraus: "Was nervst du mich denn jetzt? Wo ich doch gerade 100.000 setzen wollte …"

Wow-Faktor?

Dass Saarbrücken ein Fest für Location-Scouts mit einem Faible für Industrieruinen ist, haben die vorangegangenen Episoden gezeigt. Die vielen tollen Schauplätze in "Der Fluch des Geldes" unterstreichen das, allen voran die verlassene Gießerei.

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Wie ist es?

"Der Fluch des Geldes" ist mal wieder ein "Tatort", der mehr als eine Wertung braucht. Wer sich mit einer Trash-Brille, genügend Bier und guten Freunden vor den Fernseher setzt, wird glänzend unterhalten: 8 von 10 Punkten, weil wirklich ausnahmslos alles unglaublich drüber ist. Dabei scheint der "Tatort", jedenfalls nach eingehendem Studium von Pressemappe und Film, alles oder zumindest vieles ernst zu meinen. Und gerade Publikum, das auf einen stabilen Sonntagabendkrimi hofft, dürfte dann eher 2 von 10 Punkten vergeben.

Quelle: ntv.de

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