Politik

Ärger über Militärs verflogen Kadyrow: "Jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden"

"Jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation", sagt Kadyrow (l.).

"Jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation", sagt Kadyrow (l.).

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

Mehrfach kritisiert Ramsan Kadyrow Moskaus Militärplaner wegen der Niederlagen in der Ukraine. Als Reaktion auf die Beschädigung der Krim-Brücke lässt der Kreml am Morgen mehrere Städte bombardieren. Der Tschetschenen-Führer zeigt sich nach den Attacken besänftigt.

Nach massiven russischen Raketenangriffen auf die Ukraine hat der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow die Attacken als Vergeltung für die Explosion an der Krim-Brücke am Samstag verteidigt. "Was hast du Penner-Selenskyj denn gedacht: Du darfst und andere nicht", schrieb er auf seinem Telegram-Kanal an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gerichtet.

Der Führung in Kiew warf Kadyrow die langjährige Bombardierung des Donbass-Gebiets in der Ostukraine vor und erklärte: "So, jetzt bin ich zu 100 Prozent zufrieden mit der Durchführung der militärischen Spezialoperation." In Russland heißt der Krieg gegen die Ukraine nach wie vor offiziell militärische Spezialoperation. Kadyrow hatte nach russischen Niederlagen im Krieg mehrfach die militärische Führung Russlands scharf kritisiert und Konsequenzen gefordert. Vergangene Woche war er wegen seiner "Verdienste" zum Generaloberst befördert worden.

Kadyrow forderte Selenskyj zur Flucht auf. "Wir haben dich, Selenskyj, gewarnt, dass Russland noch nicht einmal richtig angefangen hat, also hör auf zu jammern wie eine Niete und renn lieber, solange es noch nicht bei dir eingeschlagen hat", forderte der 46-jährige Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, dem zahlreiche Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen werden. Kadyrow gilt als einer der lautstärksten Unterstützer von Präsident Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine.

Die Raketenangriffe auf Kiew und andere Großstädte in der Ukraine haben massive Schäden an der wichtigen zivilen Infrastruktur des Landes hervorgerufen. Ziele waren nach Angaben Selenskyjs zumeist Energieversorger. Es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Die Angriffe gelten als Reaktion Moskaus auf die Explosion an der für Russland strategisch wichtigen Krim-Brücke am Wochenende. Putin hatte sie als "Terrorakt" bezeichnet und die Ukraine der Tat beschuldigt. Kiew hat bislang offiziell nicht die Verantwortung für die Explosion übernommen.

(Dieser Artikel wurde am Montag, 10. Oktober 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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