Wirtschaft

Erstes Abkommen nach Brexit London besiegelt Freihandel mit Japan

Das Vereinigte Königreich ist nach eigener Aussage nun eine "unabhängige Handelsnation".

Das Vereinigte Königreich ist nach eigener Aussage nun eine "unabhängige Handelsnation".

(Foto: AP)

Mit dem Austritt aus der Europäischen Union verlässt Großbritannien auch damit verbundene Wirtschaftsbündnisse. Nun fädeln die Briten ein erstes Handelsabkommen nach dem Brexit ein. Die Vereinbarung mit Japan verspricht, weit über die Bestimmungen zwischen der EU und Tokio hinauszugehen.

Großbritannien hat mit Japan das erste größere Freihandelsabkommen nach dem Austritt aus der Europäischen Union geschlossen. Es handele sich um das erste größere Handelsabkommen des Vereinigten Königreichs als "unabhängige Handelsnation", teilte das britische Ministerium für internationalen Handel mit. Dieses solle ab 1. Januar 2021 gelten und sichere zu, dass 99 Prozent der britischen Exporte in die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt zollfrei seien.

Der Handel mit Japan könne mit der Vereinbarung auf lange Sicht um etwa 15,2 Milliarden Pfund (etwa 16,5 Milliarden Euro) wachsen, hieß es. Die Digital- und Datenvereinbarungen gingen "weit" über die Bestimmungen des EU-Handelsabkommens mit Japan hinaus und unterstützten britische Fintech-Firmen, die in dem asiatischen Land tätig sind, so das Ministerium.

Das Handelsabkommen zwischen der EU und Japan trat im vergangenen Jahr in Kraft - gilt aber für Großbritannien nicht mehr. Die Börse in London reagierte mit einem leichten Kursanstieg. Das Abkommen mit Japan ist eine Grundsatzvereinbarung, abgeschlossen per Videokonferenz, und muss noch unterzeichnet werden.

Großbritannien hatte am 31. Januar seinen Austritt aus der EU erklärt. Die Übergangszeit dauert bis Ende Dezember. In den Verhandlungen über einen Handelsvertrag zwischen Brüssel und London gibt es auch nach der achten Verhandlungsrunde, die in dieser Woche endete, keine Fortschritte. Scheitern die Gespräche, droht zum Jahreswechsel ein sogenannter No-Deal-Brexit. Zudem ist ein Streit um das gemeinsame Austrittsabkommen entbrannt - die britische Regierung hatte diese Woche überraschend angekündigt, einseitig den im Januar verabschiedeten Brexit-Vertrag ändern zu wollen.

Quelle: ntv.de, mdi/AFP/rts

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