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Buchmayr: "Habe mir nicht überlegt, welche politische Karriere ich anstrebe"

Von Heinz Steinbock, 12. August 2014, 00:04 Uhr
"Ich habe mir nicht überlegt, welche politische Karriere ich anstrebe"
"Reizvoll ist es selbstverständlich": Maria Buchmayr würde zu einem Regierungsamt nicht Nein sagen. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Grünen-Landessprecherin Maria Buchmayr im OÖN-Sommerinterview über private und politische Gipfelstürme.

Über persönliche Krisen und Wendepunkte des Lebens sprechen die OÖNachrichten in den Sommer-Interviews mit den oberösterreichischen Landesparteichefs. Grünen-Landessprecherin Maria Buchmayr erzählt über prägende Zeiten, über Karriere- und Wahlziele.

 

OÖNachrichten: Was war für Sie eine Krisensituation, über die Sie heute sagen: Ich bin froh, das geschafft zu haben?

Maria Buchmayr: Ich will nicht Krise sagen, sondern sehr markante Zeit, in der ich auch sehr viel gelernt habe. Es war während meines Studiums, als ich meine Kinder bekommen habe. Ich war mit 24 schon dreifache Mutter und alleine auf weiter Flur, ich in Wien, die Eltern weit weg. Damals habe ich gelernt, Verantwortung zu übernehmen und konsequent meinen Weg zu gehen. Alle haben gesagt: Du wirst das Studium nicht fertigmachen, aber ich habe es fertiggemacht. Daran denke ich heute noch zurück, wenn schwierige Situationen zu bewältigen sind. Ich denke, es war das Beste, was ich geschafft habe, mit der Konsequenz, auch streng zu mir selbst zu sein.

Streng zu sich selbst: Sind Sie eine Einzelkämpferin?

Grundsätzlich bin ich eine begeisterte Teamplayerin. Im Idealfall hat man auch zwei, drei enge Vertraute, mit denen man sich abstimmen kann. Aber letztlich muss man für sich selbst Entscheidungen treffen.

Eine persönliche Krise eines anderen hat Ihren politischen Werdegang beeinflusst: als Rudi Anschober nach seiner Burn-out-Erkrankung die Parteiführung abgab, wurden Sie zur Landessprecherin gewählt.

So betrachtet stimmt das tatsächlich. Da gab es plötzlich für mich die Überlegung: Kandidiere ich als Landessprecherin oder nicht. Ich habe mich dazu entschlossen und habe es noch nie bereut.

Hätten Sie die Funktion auch unter anderen Voraussetzungen angestrebt?

Ich bin eine, die Politik inhaltlich angeht. Der Grund, warum ich zu den Grünen gekommen bin war, dass ich etwas verändern wollte. Es war die Zeit der ersten schwarz-blauen Koalition, als ich mir dachte: es reicht. Ich habe mir aber nicht überlegt, welche politischen Karriereschritte ich anstrebe. Ein Schritt hat sich nach dem anderen ergeben, so war es auch mit der Landessprecherin. Wie es in einer anderen Situation gewesen wäre, habe ich mir damals nicht überlegt.

Nächstes Jahr sind Landtagswahlen. Sie sagten vor kurzem, es werde von Ihrer Seite keine Kampfkandidatur gegen Rudi Anschober um den ersten Listenplatz geben?

Das stimmt. Dabei bleibe ich.

Aber grundsätzlich: Wären Sie gerne Spitzenkandidatin?

Derzeit ist es so, dass sich Rudi Zeit erbeten hat, um seine Zukunft zu überlegen. Diese Zeit sei ihm zugestanden. Grundsätzlich ist es natürlich so: Wenn man politisch tätig ist, will man so viel wie möglich gestalten können. Und die Funktion eines Regierungsmitglieds bringt viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Sie wären gerne Landesrätin?

Reizvoll ist es selbstverständlich. Das ist es wohl für jeden, der politisch tätig ist.

Wo sehen Sie Ihren politischen Zenit?

Den habe ich nicht definiert. Man wächst mit der Aufgabe. Das ist wie beim Bergsteigen: Zuerst dachte ich, es ist genug, dann wurden die Gipfel doch immer höher.

Wie definieren Sie das Grünen-Ziel für die Landtagswahl 2015?

Ein Sitz in der Landesregierung ist das Um und Auf, das bedingt ein zweistelliges Wahlergebnis. Denn ein Regierungssitz wird prozentuell schwerer erreichbar, wenn die Neos in den Landtag einziehen, wovon ich ausgehe.

Nach Ansicht von Politologen sprechen die Neos ähnliche Wählergruppen an wie die Grünen. Was trauen Sie den Neos zu?

Fix, dass sie in den Landtag einziehen. Dann muss man schauen. Die Neos haben sich jetzt auch auf Landesebene personell vorgestellt, aber von ihren Themen und Inhalten hat man noch keine Ahnung. Was man kennt, sind Aussagen aus dem EU-Wahlkampf mit Punkten, die für uns und grüne Wähler undenkbar sind, wie Privatisierung von Wasser- und Gesundheitsversorgung. Mit solchen Aussagen haben sie sich selbst abgegrenzt.

Die Grünen müssen neuerlich zusehen, wie ihnen die FPÖ in der Wählergunst davonläuft. Ein Dauerproblem der Grünen?

Ich würde das nicht als Problem der Grünen bezeichnen, sondern als eines der Gesellschaft. Wenn man sich das gesellschaftspolitische Bild der FPÖ vor Augen hält, ist das andauernde Steigen der FPÖ problematisch.

Seit elf Jahren arbeiten die Grünen auf Landesebene mit der ÖVP zusammen. Wollen Sie dies nach der Wahl fortsetzen?

Diese Koalition hat sich bisher bewährt. Zuerst entscheiden die Wähler. Für mich ist wichtig, mit welchem Partner grüne Positionen am besten umgesetzt werden.

Was wäre eine Niederlage: das Ergebnis von 2009 nicht zu halten?

Die Niederlage wäre die Umkehrung des Ziels: den Regierungssitz nicht zu halten, das ist ganz klar.

 

Kurz gefragt:

Dieses Buch hat mich beeindruckt: „Ganz bei mir“ von Gerlinde Kaltenbrunner.

Mein liebster Urlaubsort: Das Tote Gebirge. Ich gehe wahnsinnig gerne Bergsteigen.

Das beste Konzert, auf dem ich jemals war: Das war noch zu meiner Studentenzeit in Wien, bei Nick Cave. Da bin ich verzaubert heimgegangen.

So schmeckt der Sommer für mich: Himbeeren, Walderdbeeren, Brombeeren am Wegesrand, wenn ich auf einen Berg gehe.

Dort habe ich schwimmen gelernt: Im Linzer Parkbad.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Analphabet (15.429 Kommentare)
am 13.08.2014 03:51

In der grünen AUSLÄNDERPARTEI. Sie kümmern und machen POLITIK für Ausländer. Beweis, Sie haben MIT ROTSCHWARZ den ESM VERTAG beschlossen.

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expertefueralles (18.161 Kommentare)
am 12.08.2014 18:45

Genau das ist das Grüne Parteiprogramm.

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getroffener (530 Kommentare)
am 12.08.2014 18:34

Die potenzielle grüne WählerInnen-Basis zwischen Engerwitzdorf, Treffling, Plesching, Pfenningberg, Steyregg, St. Georgen/Gusen, Luftenberg, Ebelsberg, Enns möchte ENDLICH wissen: Wie stimmen die LandesregierungsGRÜNEN ab, wenns um die Trassenentscheidung für eine Ostumfahrung Linz geht???
NULLVARIANTE!!!
Wehe, wenn da Für eine TRASSE gestimmt wird für den Preis eines Landesregierungssitzes 2015. Dann wird der Sitz sicher weg sein, weil dann der Wähler/die Wählerin KURZUM(!) entscheidet und nicht der LH Jo.Pü.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 12.08.2014 11:23

aber nicht so sehr die Frau Buchmayr schuld, als die unergiebigen Fragen von Heinz Steinbock.

Mit Verlaub, mir ist wurst, was Buchmayr gerne liest oder wo sie schwimmen lernte, mich hätte interessiert, wie sich die Grünen von der schwarzen Umklammerung lösen wollen, welche politischen Akzente sie setzen wollen (wollen sie überhaupt?), wo die 50.000 Green Jobs von Anschober sind, weshalb man von den Landesgrünen nicht viel gegen den Westring hört, sehr wohl aber von der Stadt-Grünen Gerda Lenger, ob der Anschober weiter die nutzlosen Anti-Atomkraft-Vereine mit unserem Steuergeld abfüttern möchte, etc.

Dies ist ein Sommerloch-Füller-Interview, aber kaum ein politisches.

Leider...

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mynachrichten1 (15.443 Kommentare)
am 12.08.2014 13:43

kritisieren würde, dann würden die das nächste Mal noch mehr in die Bedeutungslosigkeit absacken.
Unlängst hat ein Uni Professor gesagt, die Sozialisten gibt es nicht mehr, sie heißen ja auch Sozialdemokraten.

Und da würde mir, auch ohne Neidkomplex viel einfallen, bei Gewerkschaftsfunktionären angefangen.

Aber noch Schlimmer sind die, die es einer großen Bevölkerung zumuten unsinnige Umwege zu fahren - wenn z. B. Bahnüberänge gesperrt werden, die für tausende notwendig sind.
Natürlich im Verein mit der ÖVP - und auch die Schwäche von Grünen zeigt sich hier, wenn es keine Personen gibt, die an entsprechender Position sind, und die sich bei Verkehrsfragen auskennen.

Die Beamten allgemein sind wirklich oft so daneben, eine Verkehrsplanung gleitet immer mehr in Beton Maximierung ab.

Auch die ÖVP könnte oft ein bisserl mehr Christlichkeit vertragen, vor allem da, wo Bürger regelrecht einer grauslichen Behördenwillkür ausgesetzt sind - auch ein Pühringer ist dann Schmähstadt

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alexius001 (2.214 Kommentare)
am 12.08.2014 10:41

mir graut!!!

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mynachrichten1 (15.443 Kommentare)
am 12.08.2014 13:50

aber das Problem in Oberösterreich bei den Grünen ist, dass sie zu wichtigen Fragen zu viele Meinungen zulassen und keine machtvollen Prioritäten gesetzt werden.

Mit etwas Hausverstand würde es in vielen Fragen, viel viel besser werden.

Die Neos, ich habe gestern Strolz gehört, wissen auch noch nicht viel, wie man Probleme löst - haben aber einen guten Ansatz, denn ich auch den Grünen wärmstens empfehlen könnte:

macht Diskussionsgruppen, die offen sind und wo wichtige Fragen der Gesellschaft offen diskutiert werden

Derzeit hört man ja gar nichts in Oberösterreich und zu Verkehrsfragen rund um die Bahn, oder zur Frage der Jugend und Altersarbeitslosigkeit gibt es NULL Ansätze.

Offene Diskussion stärkt die Bürgerbewegung, zu der viele Grüne gehören, aber wenn man nur so dahindämmert und dahinschläft - dann wird man Populisten viel Freiraum bieten.

Bürger fühlen sich in vielen Fragen verarscht - liebe Grüne, diskutiert endlich einmal breit und offen - Bergsteigen ist zu wenig

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 12.08.2014 10:09

pink(el)partei sagt alles.
eine blassgrünIn.
viel mehr als ihre drei kinder hat sie nicht geschafft. aber hinten herum wird schon fleissig an den sesseln gesägt.
erinnert mich irgendwie an eine gewisse monika langthaler........in der versenkung verschwunden.......

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Gugelbua (31.975 Kommentare)
am 12.08.2014 09:57

durch ihr Amt verlieren sie den Blick für die Realität.

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mynachrichten1 (15.443 Kommentare)
am 12.08.2014 13:54

sonst dürfte man gar nicht wählen - aber eine gewisse Anpassung und Untätigkeit ist mir als Insider auch schon aufgefallen.

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tacitus (4.799 Kommentare)
am 12.08.2014 09:31

grün verblassend. keine grüne Handschrift in OÖ sowie in Wien die Fr Vassilakou, verblasst wie RA. Leider.

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mynachrichten1 (15.443 Kommentare)
am 12.08.2014 14:01

und im Nationalrat auch nicht, man braucht nur an Moser und Pirklhuber denken.
Aber in Oberösterreich ist ein wenig ein Machtvakuum zu spüren.

Es ist auch eine Schwäche, wenn man alles auf den Rudi Anschober gemünzt hat und keine weiteren greifbaren knackigen Leute zur Verfügung stellen.

Die Grünen müssen endlich soweit kommen, Probleme nicht unter den Teppich zu kehren und wirksam zu bekämpfen.

Dazu bedarf es breiter offener Diskussion - sonst wird das ganze Unbeweglich und nicht mehr herzeigbar - quasi ohne Problemlösungskompetenz.
Unsere Politik ist ja auch sogar auf dem Gebiet der Justiz totalreformierbar - Recht haben und bekommen, das klafft immer mehr auseinander.
Bürokratieabbau - alles Themen die auf offenen Diskussion warten.

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