Biathlon-WM: "Lisa ist alles zuzutrauen"
OBERHOF. Damen tragen Österreichs Hoffnungen beim WM-Finale
Es war die Ruhe vor dem letzten Sturm in Oberhof. Am rennfreien Freitag bei der Biathlon-Weltmeisterschaft galt es noch einmal, Kräfte zu tanken für das geballte Finale am Wochenende, wenn mit den samstägigen Staffeln (Männer, 11.45 Uhr; Frauen, 15 Uhr/ live ORF 1) und den sonntägigen Massenstart-Bewerben die Titelkämpfe abgeschlossen werden. Österreichs Hoffnungen liegen dabei anders als in früheren Jahren vor allem auf den Damen.
Noch nie waren die rot-weiß-roten Biathletinnen besser gestaffelt als in diesem Jahr. Ohne Team-Anführerin Lisa Hauser kam das Quartett Dunja Zdouc, Anna Gandler, Anna Juppe und Julia Schwaiger im Schatten von Sieger Frankreich beim letzten Weltcup vor der WM in Antholz auf den fünften Rang – das bisher stärkste Ergebnis in der Geschichte.
Frauen-Cheftrainer Markus Fischer hält den Ball für heute aber flach. "Die Top Acht wären schon ein Erfolg, von einer Medaille sprechen wir nicht", sagt der Deutsche. Zu stark seien andere Nationen wie Frankreich, Schweden, Deutschland, Norwegen oder Italien. Aber: "In Oberhof ist alles möglich, das haben wir gesehen. Der Wind ist unberechenbar und spielt eine große Rolle." Möglichst wenige Nachlader sind das Ziel für das Quartett mit Hauser, der laufstarken Gandler, Ex-Langläuferin Juppe und Zdouc.
Im abschließenden Massenstart am Sonntag hat Fischer Titelverteidigerin Hauser im Kampf um Edelmetall aber voll auf der Rechnung. "Lisa kann man jeden Tag alles zutrauen." Mit der Silbermedaille im Gepäck, die Hauser am Donnerstag gemeinsam mit David Komatz im Single-Mixed holte, sei nun auch der Druck weg. "Das war schon ein Befreiungsschlag."
Nach der krankheitsbedingten Abreise von Routinier Simon Eder bildet Komatz bei den Herren mit Dominic Unterweger, Patrick Jakob und Harald Lemmerer das ÖSV-Quartett.