Quelle-Steinhagen. Der studierte Theologe und Berater von Stammapostel Jean-Luc Schneider, Dr. Reinhard Kiefer, machte schnell deutlich, worum es im dritten Glaubensartikel geht: "Die Lehre vom Heiligen Geist ist die Lehre von Gott. Darum wird der Geist in der Aufzählung als erstes genannt, weil sie Teil der Trinität Gottes ist."
Reinhard Kiefer war am Dienstagabend, 9. Juli 2019, auf Einladung des SBW nach Quelle gekommen, um die Serie vom neuapostolischen Glaubensbekenntnis fortzusetzen, die er im Januar in Bönen begonnen hatte. Es ging diesmal um den dritten und vierten Glaubensartikel. "Der dritte Artikel spricht von Vielerlei, vom Geist, von der Kirche, von der Gemeinschaft. Diese Aussagen sind im dritten und vierten Jahrhundert entstanden und haben heute noch Gültigkeit", sagte der Theologe und Literaturwissenschaftler aus Münster. Und wenn von der Kirche gesprochen werde, sei das nicht zu verwechseln mit der neuapostolischen Kirche. "Es geht hier im Glaubensartikel um die Kirche Jesu, die allgemeine Kirche, die Jesus Christus als ihren Herrn bekennt, wo Sakramente gespendet werden, wo aus der Liebe Jesu heraus gehandelt wird und wo man sich dem Evangelium, der Botschaft Gottes, verpflichtet fühlt. Das hat nichts mit einem Kirchengebäude zu tun", erläuterte Dr. Kiefer weiter.
Für den Theologen bedeutet das auch: "Diese Aussage von der Gemeinschaft der Heiligen, stellt die Gleichheit der Menschen von Gott dar. Vor Gott wird niemand hervorgehoben."
Im vierten Glaubensartikel geht es darum, dass Jesus seine Kirche regiert und dazu seine Apostel gesandt hat und noch senden wird. "Das ist ziemlich präzise das, woran wir glauben: der Glaube an die Kirche und die Sendung der Apostel. Damit können wir etwas anfangen", sagte Reinhard Kiefer. Hier werde das Motiv der Kirche aufgenommen. Der Ausdruck des Regierens von Jesus sei seine Sendung der Apostel mit all ihren Aufträgen, die damit verbunden seien. "Und wenn wir weiter lesen, dass die Apostel den Auftrag haben, in seinem Namen Sünden zu vergeben, so ist damit gemeint, dass nur Jesus die Sünden vergeben kann. Apostel können nie aus eigener Kraft heraus Sünden vergeben, sondern immer nur im Namen Gottes." Das sei, so Kiefer weiter, auch mit der Versiegelung der Fall: "Der Apostel spendet niemals persönlich den Heiligen Geist, sondern immer nur die Gabe des Heiligen Geistes. Das ist ein Unterschied. Und diese Gabe muss sich im Gläubigen dann weiter entwickeln."
Ein weiteres, sehr wichtiges Element dieses Glaubensartikels ist die Taufe mit Wasser und Heiligem Geist. Dazu Dr. Kiefer in seinem Vortrag: "Die Sakramentsverwaltung hängt eng mit dem Apostolat zusammen. Die Taufe muss Folgen haben für unser Leben, egal, ob wir sie bewusst erlebt haben oder unsere Zeugen, unsere Eltern. Das ist nicht irgend ein Punkt in unserer Biografie, sondern etwas Entscheidendes für die Entwicklung unseres Glaubens. Hier tut Gott etwas Gewaltiges!", sagte Kiefer.
Nach dem Vortrag schloss sich noch eine rege Diskussion an. Die Serie über das neuapostolische Glaubensbekenntnis wird am Dienstag, 10. September 2019, in der Kirche in Bönen mit den fünften und sechsten Glaubensartikeln fortgesetzt.
© Gruppe Sozial- und Bildungswerk
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