BOS 7, BUF 1

Die Boston Bruins haben sich am Donnerstag mit dem fulminanten 7:1-Heimsieg im TD Garden gegen die Buffalo Sabres einen Eintrag im NHL-Geschichtsbuch gesichert. Sie sind das schnellste Team aller Zeiten, das die Saisonmarke von 100 Punkten erreicht hat. Sie benötigten dafür 61 Spiele. Bisheriger Rekordhalter waren die Montreal Canadiens, die diesen Wert in der Saison 1976/77 nach 62 Partien erreicht hatten. Durch den Triumph gegen Buffalo haben die Bruins nunmehr 101 Punkte (48-8-5) auf dem Konto, womit sie in der Atlantic Division und der gesamten Liga unangefochten an erster Stelle stehen. Es war ihr neunter Erfolg nacheinander.

Trotz der fulminanten Serie und des Rekords bemühten sich die Bruins darum, die Euphorie nicht ins unermessliche ausufern zu lassen. "Für mich persönlich ist das, um ehrlich zu sein, keine so große Sache", bekannte Trainer Jim Montgomery. Gänzlich unbeeindruckt zeigte sich der Coach von der herausragenden Bilanz seiner Mannschaft jedoch nicht. "Wir haben die Saison mit einem Rekord von 11-1 angefangen. Damals hielt ich das beinahe für unwirklich. Stand heute haben wir aber wahrscheinlich im bisherigen Verlauf immer zwölf Begegnungen mit einer Bilanz von 11-1 abgeschlossen. Sonst hätten wir jetzt nicht diese Punktzahl vorzuweisen. Das ist erstaunlich", erläuterte er.
Großen Anteil am Kantersieg gegen die Sabres besaß Jakub Lauko, der einen Doppelpack schnürte. "Ich bin sehr glücklich mit dem Spiel und dem Ergebnis", freute sich der zweifache Torschütze, der nach zwölf Saisoneinsätzen auf fünf Zähler (3 Tore, 2 Assists) kommt. "In diesem hochkarätig besetzten Kader steht man jedes Mal unter Druck, wenn man aufs Eis kommt. Ich versuche dann einfach, mich auf mein Spiel zu konzentrieren und mein Bestes zu geben", erklärte der frisch vom AHL-Farmteam aus Providence in den NHL-Kader berufene Lauko.
David Pastrnak merkte man den Schwung nach seiner Vertragsverlängerung mit den Bruins an. Er unterstrich einmal mehr seinen immensen Wert für das Team und verbuchte einen Treffer und zwei Vorlagen. Der Angreifer hatte vor dem Spiel am Donnerstag einen neuen Achtjahresvertrag über 90 Millionen US-Dollar unterzeichnet. "Das ist eine große Sache für mich und meine Familie", kommentierte Pastrnak die Einigung. "Ich fühle mich hier zu Hause und bin sehr glücklich, dass wir weiterhin zusammenarbeiten werden."
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Auch die Transferaktivitäten der Bruins vor der NHL Trade Deadline lassen erkennen, dass sie in diesem Jahr einen erneuten Angriff auf den Stanley Cup starten wollen. Mit dem erfahrenen Tyler Bertuzzi von den Detroit Red Wings wurde zuletzt ein Spieler verpflichtet, der die längerfristig verletzten Taylor Hall und Nick Foligno vertreten soll. Am 23. Februar hatte sich Bosten zudem die Dienste von Verteidiger Dmitry Orlov und Stürmer Garnet Hathaway von den Washington Capitals gesichert.
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Der Sieg der Bruins vor den eigenen Fans gegen die Sabres zeichnete sich lange Zeit nicht in dieser Deutlichkeit ab. Beide Kontrahenten lieferten sich bis über die Spielmitte hinaus einen verbissenen, aber torlosen Kampf. Bostons Torhüter Jeremy Swayman stoppte unter anderem einen Konter von Buffalos JJ Peterka in der 15. Minute. Sein Gegenüber Ukko-Pekka Luukkonen antwortete mit zwei starken Paraden gegen Pastrnak und Pavel Zacha zwei Minuten nach Beginn des zweiten Drittels.
Erst nach dem Powerplay-Treffer zum 1:0 durch Neuzugang Orlov in der 33. Minute war der Bann gebrochen. Der Verteidiger hat nun acht Punkte (drei Tore, fünf Assists) in vier Spielen erzielt, seit er in der Vorwoche von den Capitals nach Boston gewechselt ist. "Es ist etwas Besonderes, hier zu sein", betonte er. "Wir spielen im Moment gutes Eishockey. Vielleicht war der 4:3-Sieg nach Verlängerung gegen Calgary am Dienstag nicht so großartig, aber wir haben trotzdem einen Weg gefunden, um auch dieses Duell zu gewinnen. Das ist es, was gute Mannschaften auszeichnet."

BOS 4, CGY 3 - F/OT

Nach der Führung kamen die Bruins richtig ins Rollen. Lauko erhöhte noch vor Drittelende auf 2:0, bevor Zacha (49.) und Pastrnak (55.) den Zwischenstand auf 4:0 in die Höhe schraubten. Casey Mittelstadt gelang es mit seinem zehnten Treffer der Spielzeit die Gäste auf die Anzeigetafel zu bringen (56.). Doch die Bruins legten unbarmherzig nach. Patrice Bergeron (57.), Connor Clifton (58.), jeweils per Shorthander, und abermals Lauko sorgten für den Endstand.

BUF@BOS: Zacha verwertet ein Zuspiel perfekt

Schlussmann Swayman erklärte den Ehrgeiz der Hausherren: "Jedes Spiel ist wichtig. Wir brauchen die Punkte. Es ist etwas ganz Besonderes, zu sehen, wie die Jungs nach einem strapaziösen Flug und einer langen Reise reagieren und den Schwung des Sieges gegen Calgary beibehalten."
Einen Wehrmutstropfen gab es für die Bruins an diesem Tag bei aller Freude jedoch zu verdauen. Stürmer Brad Marchand verließ das Spiel im zweiten Drittel mit einer Unterkörperverletzung vorzeitig und kehrte danach nicht mehr aufs Eis zurück. "Wir denken, dass es nichts Ernstes ist, aber wir sind uns nicht sicher", teilte Coach Montgomery mit.
Weiter geht es für das Team aus Boston am Samstag (1 p.m. ET; NHL.tv; 19 Uhr MEZ), wenn es in eigener Halle die New York Rangers empfängt, bei denen Neuzugang Patrick Kane nach seinem vielbeachteten Wechsel von den Chicago Blackhawks nach Manhattan unter besonderer Beobachtung stehen wird.