Trefflingstraße mitgerissen

Erstellt am 04. Juni 2013 | 00:00
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Enorme Schäden / Weistrach, Seitenstetten, Aschbach und St. Peter/Au wurden vom Hochwasser massiv getroffen. Nicht überall konnte schon Entwarnung gegeben werden.
Von Hermann Knapp und Sabine Hummer

BEZIRK AMSTETTEN / Der Ortskern von Weistrach konnte nur durch eine drastische Maßnahme vor einer Überflutung durch den Weistracher Bach geschützt werden. „Wir haben im Bereich Bachleitner einen Güterweg weggerissen, dadurch konnte sich das Wasser in die darunter liegende Wiese ergießen und der Ort blieb verschont. Unser Dank gilt besonders dem Landwirt, dem der Grund gehört“, sagt Bürgermeister Erwin Pittersberger am Sonntagnachmittag. Am Abend hatte sich die Situation weitgehend entspannt.

Haarscharf an einer Flutkatastrophe vorbeigeschlittert ist auch Seitenstetten. „Der Trefflingbach war brettleben. Ein paar Zentimeter mehr und das Ortszentrum wäre überflutet worden!“ , sagte Bürgermeister Franz Deinhofer. Die Anrainer hatten am Sonntagnachmittag bange Stunden zu überstehen. Um 15 Uhr erreichte der Bach seinen Höchststand, dann fiel der Pegel. „Gerettet haben uns vermutlich die Ausbaumaßnahmen an der Trefflingstraße in den letzten Wochen. Ohne die Verbreiterung des Bachbetts wäre der Markt wohl nicht trocken geblieben“, vermutet der Ortschef. „Dafür hat es allerdings im Baustellenbereich die halbe Trefflingstraße weggerissen.“ Am Sonntagabend konnten in Seitenstetten Entwarnung gegeben werden.

In Aschbach hieß es am Abend hingegen noch bangen. „Alles hängt davon ab, ob der Damm bei der großen Unterführung hält oder nicht!“, sagte Bürgermeister Franz Kirchweger. Schwachstelle sei jener Bereich, wo der Erdwall an die Lärmschutzwände der Bahn grenze.

Wasser höher als bei Katastrophe 2002

„Der Druck durch das Wasser des Kumpfmühlbaches und der Url ist enorm. Wenn der Damm bricht, dann wird der untere Markt überflutet. Wir hoffen zwar, dass es nicht so weit kommt, haben aber natürlich Zivilschutzalarm gegeben“, erklärte der Ortschef. Die Url hatte schon am Nachmittag bei der Messstelle Krenstetten den Höchststand von 4,64 Metern erreicht - beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren es nur 4,56 Meter - und begann gegen 21 Uhr hin zu fallen. Gerade noch: Denn im Damm bei der großen Unterführung hatte sich bereits ein Loch aufgetan. „Man konnte zuschauen, wie es immer größer wurde. Aber wir dürften noch mit einem blauen Auge davonkommen“, berichtete Kirchweger spätabends. Bewährt hat sich auch das neue Auffangbecken bewährt und den Unteren Markt vor Überflutungen bewahrt.

In St. Peter musste waren im Ortsteil An der Bahn fast alle Häuser von den Fluten von Url und Zaucha betroffen. „Erwischt“ hat es auch das Gasthaus Lazelsberger, der Freizeitpark Laziland wurde komplett überflutet. Schwer betroffen von den Fluten der Url war die Firma Forster. Die Betriebshallen standen unter Wasser. Mehrere Feuerwehren rückten aus, um die Maschinen zu schützen.

Und auch in Kleinraming wütete das Hochwasser. „Die erst im Vorjahr neu errichtete Küpplmühle-Landstraße wurde zum Teil weggerissen“, informierte Ortsvorsteher Hermann Stockinger.