Schneise im Wald sorgt für Aufregung

Erstellt am 14. Mai 2014 | 14:00
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Schneise im Wald sorgt für Aufregung
Foto: NOEN, privat
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Umweltschutz / Umfangreiche Rodungen am Fuß des Hexenberges versetzten Anrainer in Alarmstimmung. Behörde musste eingreifen.

HAINBURG / Große Aufregung bei den Anrainern in der Hainburger Carnuntumstraße: „Am Waldweg zu den ,Drei Föhren‘ am Fuße des Hainburger Hexenberges wurden zahlreiche Bäume gefällt“, berichtet Gerald Putz, Sprecher der „Bürgerinitiative Pfaffenberg“. „Wir sind von vielen besorgten Hainburgerinnen und Hainburgern angerufen worden, die ihrem Ärger über die unverhältnismäßigen Baumschlägerungen hinter ihren Gärten Luft machten“. Die Bürgerinitiative wandte sich an die Stadtgemeinde. SP-Umweltstadträtin Elisabeth Staffenberger schaltete die zuständige Bezirkshauptmannschaft ein.

Forstinspektor und Bezirksförster begutachteten die Lage und stoppten die Rodungen. „Der Eigentümer eines Waldes darf durchaus Bäume fällen“, erklärt Bezirkshauptmann Peter Suchanek, „er muss dabei aber den Waldboden schonen, sodass wieder junger Wald hochkommen kann.“ Dies sei in diesem Fall stark zu bezweifeln, da einfach mit Baggern in den Wald gefahren worden wäre. Es sei daher ein Strafverfahren eingeleitet worden.

„Der Waldeigentümer darf Bäume fällen, muss allerdings die Rahmenbedingungen einhalten!“ Bezirkshauptmann Peter Suchanek

Der Wald, der bergseitig hinter den Anrainern der Carnuntumstraße angrenzt, ist nach einem Grundstückstausch mit der Stadtgemeinde Hainburg seit den 90er Jahren im Besitz der Familie des Steinbrucheigentümers am Pfaffenberg. Erst vor Kurzem war ein kleines, in Gemeindeeigentum befindliches Teilstück am Übergang vom Hexenberg zum Pfaffenberg gegen ein Grundstück bei der Donaubrücke eingetauscht worden.

Die Bürgerinitiative ist nicht nur über die Rodungen an sich, sondern auch über die Vorgangsweise verärgert. Es würden wie auch im Fall des Steinbruchs einfach Tatsachen geschaffen, ohne sich um die Rechtslage zu kümmern, so Putz. Umweltstadträtin Staffenberger sieht die Situation allerdings differenzierter: „Viele Bäume mussten gefällt werden, da sie krank waren und herabstürzende Äste eine Bedrohung für die Nachbarn dargestellt hätten!“ Das Gerücht, dass es sich bei den Rodungen um Vorarbeiten für eine Umfahrungsstraße handle, könne sie jedenfalls dementieren. Der Liegenschaftseigentümer ist für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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