Patient aus Krankenhaus rausgeschmissen oder entlassen?
„Hatten die Angst, dass er sie schlägt?“ Ein Frättingsdorfer kann nicht verstehen, warum er und sein Bruder im Landesklinikum Mistelbach des Hauses verwiesen und von der Security-Truppe der Betriebsfeuerwehr vom Gelände eskortiert wurden.
Sie hätten sich doch nur gegen die unfreundliche Behandlung des Bruders, der stationär auf der Unfallabteilung aufgenommen war, beschwert.
"Aggressiv und beleidigend"
Im Landesklinikum sieht man die Vorfälle anders. „Das Verhalten des Patienten und seines immer anwesenden Bruders dem Pflege- und ärztlichen Personal gegenüber war aggressiv und beleidigend“, heißt es in einer Stellungnahme des Klinikums: „Eine diplomierte Pflegefachkraft wurde unter anderem mehrfach als „Rotzmensch“ bezeichnet und mit persönlichen Drohungen eingeschüchtert!“
Gekommen war der Patient mit einer drei Tage alten Rippenfraktur mit großen Schmerzen. Und die wurden auch bestens behandelt, da sind sich beide Seiten einig. „Mein Bruder hätte nur gerne eine Zahnbürste gehabt“, erzählt der Frättingsdorfer. Da sei er vom Pflegepersonal erst auf den Frühdienst und dann neuerlich vertröstet worden. Im Zuge dieser Diskussionen mit der Pflege dürfte es dann auch zu den Wortgefechten gekommen sein, ein klärendes Vieraugengespräch mit der Stationsleitung wurde vom Patienten und seinem Bruder ausgeschlagen.
Primar zog Konsequenzen
Schlussendlich zog Primar Martin Schwarz die Konsequenzen und entließ den Bruder, da sich aus medizinischer Sicht die Beschwerden deutlich gebessert hätten und er mobil war. Die Aufnahme sei ohnehin nur aus sozialer Indikation erfolgt, um ihm Schmerzmittel intravenös zu verabreichen.
Anders sieht das das des Hauses verwiesene Brüderpaar: Sie fühlen sich hinausgeschmissen: „Wir haben Angst, was passiert, wenn wir wieder ins Krankenhaus müssen!“
„Der Patient wurde mit allen relevanten Befunden und einer Empfehlung für die Schmerzambulanz und dem Angebot, bei einer nicht eintretenden Besserung der Beschwerden wiederzukommen, ausgestattet“, heißt es aus dem Klinikum.