Würmla stürmte Kremser Festung

Erstellt am 11. November 2014 | 09:18
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Foto: NOEN, Sommer
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Würmla fügte Krems erste Heimniederlage seit eineinhalb Jahren zu. Nach der zweiten Roten ging Feldspieler ins Tor.

KREMS - WÜRMLA 1:3. Groß war die Last, die Würmla-Trainer Mario Handl von den Schultern fiel. Die letzten zwei Spiele hatte er verloren, und ausgerechnet beim vor eigenem Publikum seit eineinhalb Jahren ungeschlagenen Tabellenführer kehrte der SVW auf die Siegerstraße zurück.

Für Krems war es die erste Heimniederlage seit dem 31. Mai 2013 (0:2 gegen Melk in der 2. Landesliga).

Keines der 40 (!) folgenden Spiele hatte der KSC verloren – bis zum 0:1 im Aufsteiger-Duell vorige Woche gegen Ebreichsdorf.

„Sen ist regelrecht nieder geschnitten worden“

20 Minuten vor Schluss die Schlüsselszene: Rafael Ramssl spielt zu Frank Egharevba, dieser steigt über den Ball, Taner Sen hat freie Bahn und wird von Krems-Tormann Christian Zwirner von den Beinen geholt. „Er ist regelrecht nieder geschnitten worden und hat Glück gehabt, dass er sich nicht ärger verletzt hat“, ärgert sich Handl über das harte Einsteigen.

Zwirner, der seit vier Wochen trotz eines Muskelfaserrisses spielt bzw. spielen muss, sah Rot. Es war der schon zweite Ausschluss eines Kremsers binnen zehn Minuten, nachdem Kapitän Erwin Denk den Schiri-Assistenten kritisiert hatte.

Ins Tor ging nicht der Ersatzgoalie, sondern mit Simon Temper ein Feldspieler. Nicht etwa, weil das Kremser Austauschkontingent bereits erschöpft gewesen wäre, sondern aus einem ganz anderen Grund: Der Zweier-Keeper fällt mit Meniskusschaden aus, der dritte Tormann hat sich beim Bundesheer eine Zerrung zugezogen, der vierte ist auch nicht fit …

Plötzlich ein Tor und zwei Spieler mehr

Würmla konnte das Kremser Torhüter-Problem nur recht sein. Frank Egharevba schoss den Freistoß zum 2:1-Führungstreffer ins kurze Kreuzeck. Und Würmla hatte nicht nur zwei Spieler, sondern auch ein Tor mehr … Das 1:3 durch Egharevba war Draufgabe.

Handl verteilte nach dem Sieg ein Pauschallob: „Wir sind an unsere Grenze gegangen und haben taktisch alles umgesetzt.“ Wie er die Taktik angelegt hat? „Schragner, Slavov und Fekete früh stören und sofort unter Druck setzen, auch, wenn sie sich fallen lassen.“ Nach den ersten 20 Minuten, „in denen viel Nervosität dabei war“ und Krems auch die Chance auf die Führung hatte, ging das Konzept voll auf.

Auf Würmla wartet das nächste Schlagerspiel. Am kommenden Sonntag kommt Leobendorf. Die Prosenik-Truppe, die sich am Samstag dem neuen Tabellenführer Ebreichsdorf gleich mit 2:5 geschlagen geben musste, hat mit dem SVW noch eine Rechnung offen. Die 3:4-Niederlage in der vorletzten Runde der letzten Saison war gleichbedeutend mit dem Verlust des Meistertitels.

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