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Annemarie Eilfeld stillt Baby in der Öffentlichkeit: Reaktion im Netz folgt sofort

Eva Orttenburger

Redakteurin

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25.4.2023, 19:42 Uhr
Annemarie Eilfeld stillt ihren kleinen Sohn im Außenbereich eines Restaurants. Das Echo darauf ist großteils positiv.

© Instagram/annemarie_eilfeld Annemarie Eilfeld stillt ihren kleinen Sohn im Außenbereich eines Restaurants. Das Echo darauf ist großteils positiv.

Seit Ende August ist Sängerin Annemarie Eilfeld Mutter eines kleinen Sohnes. Die ehemalige DSDS-Teilnehmerin teilt immer wieder süße Schnappschüsse des kleinen Elian auf Instagram. Dabei spricht sie auch Themen an, die in der Gesellschaft teilweise noch als verpönt gelten. Erst kürzlich postete Eilfeld ein Foto, das sie in einem Restaurant beim Stillen zeigt. Dazu schreibt die Sängerin: "Ich finde es übrigens gar nicht schlimm, das auch in der Öffentlichkeit zu machen."

Eilfeld erklärt, dass sie dabei immer Stillkleidung trage. Sie wisse, dass das Thema manchen Menschen in der Öffentlichkeit unangenehm sei. Mit ihrem Posting regt die Mutter eine größere Debatte an. Nach rund einem Tag sammelten sich bereits über 100 Kommentare unter dem Beitrag. Viele davon stimmen der Sängerin zu und finden es positiv, dass sie so offen mit dem Thema umgeht. So schreibt eine Userin: "Frag mich immer wieder warum sich Leute darüber aufregen das Mütter öffentlich stillen. Wir essen doch auch öffentlich an Ort und Stelle." Eine andere Userin lobt: "Finde es super, wenn eine Frau öffentlich stillt! Es braucht mehr und mehr Vorbilder!" oder "Stillen in der Öffentlichkeit finde ich super. Ich traue es mich noch nicht so ganz. Obwohl es das Natürlichste der Welt ist."

Stillen in der Öffentlichkeit: In Deutschland gibt es kein Gesetz

Der natürliche Vorgang, das Baby an der Brust zu füttern, ist in Deutschland jedoch nicht gesetzlich geregelt. Während in Großbritannien ein Gesetz Stillende in der Öffentlichkeit schützt, gilt in Deutschland das Hausrecht. Das bedeutet: Inhaber von Kaufhäusern, Restaurants oder Cafés dürfen Müttern das Stillen in ihren Räumlichkeiten untersagen. Auch in Museen, wo das Essen und Trinken verboten ist, kann es sein, dass Stillende Probleme bekommen. Auf öffentlichen Plätzen oder in Parks hingegen kann niemand das Füttern des Babys an der Brust so einfach verbieten.

Eine Studie des Meinungsforschungsinstitut YouGov aus dem Jahr 2020 hat ergeben, dass 77 Prozent der Mütter trotzdem nicht gern in der Öffentlichkeit stillen. Ebenso gaben 48 Prozent der Befragten an, dass es ihnen unangenehm sei, dabei zuzusehen. Befragt wurden mehr als 2000 Deutsche.

Die Stillenden wurden auch dazu befragt, an welchen öffentlichen Orten sie sich besonders unwohl fühlten. Hier wurde am häufigsten die öffentliche Toilette genannt (68 Prozent), gefolgt von öffentlichen Verkehrsmitteln (66 Prozent), Läden und Geschäften (59 Prozent), Restaurants oder Cafés (58 Prozent) und dem Arbeitsplatz (56 Prozent).

Gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" erklärt der Geburtsmediziner Wolf Lütje aus Hamburg, dass dieses Unbehagen nichts mit dem Stillvorgang an sich, sondern mit dem Blick auf die weibliche Brust zu tun habe. Während bei Naturvölkern die Barbusigkeit etwas Natürliches sei, sorgen Brüste in unserer Gesellschaft vorwiegend für sexuelle Assoziationen, die von manchen Menschen als "abstoßend" oder "obszön" wahrgenommen werden.

Expertinnen und Experten empfehlen Stillenden daher, einen Stillschal oder entsprechende Bekleidung zu tragen, wenn sie sich in der Öffentlichkeit unwohl fühlen. Generell hilft der Dialog mit Menschen, die sich vom Stillen gestört fühlen, um die Thematik auch weiterhin in der Gesellschaft sichtbar zu machen und für mehr Akzeptanz zu sorgen.