Müde statt munter

Fünf Gründe, warum Kaffee müde machen kann

Alina Boger

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20.10.2023, 15:24 Uhr
Koffein gibt es in vielen Lebensmitteln, der Klassiker ist der Kaffee.

© KI generiertes Bild von Canva Koffein gibt es in vielen Lebensmitteln, der Klassiker ist der Kaffee.

Für viele ist der Kaffee am Morgen oder die Kaffeepause in der Arbeit nicht mehr wegzudenken. Wer nachts schlecht geschlafen hat, greift gerne auch mal zu mehr als nur ein, zwei Tassen. Viele Menschen verspüren aber das Gefühl, noch müder nach dem Kaffee zu sein, als davor. Und schenken sich dann noch mehr ein.

Aber kann das wirklich stimmen, dass Kaffee einen müder macht? In diesem Artikel klären wir Sie auf.

Kaffee kann müde machen

Laut dem Zentrum der Gesundheit, kann es tatsächlich sein, dass Kaffee einen noch müder macht, obwohl das Gegenteil erwartet wird. Das kann mehrere Gründe haben. Wenn Sie merken, dass Sie nach einem Espresso Shot schlapper sind, als davor, sollten Sie darauf achten, wie viel Kaffee Sie normalerweise konsumieren und vor allem auch wie Sie ihn trinken.

Koffein erhöht Stresshormone

Kaffee erhöht den Adrenalin- Cortisolspiegel. Das sind beides Stresshormone des Körpers, die er braucht, um leistungsstark zu sein. Bei einem Kaffeekonsum erhöht sich der Spiegel dieser Hormone kurzfristig, daher verspüren Menschen auch einen Energieschub und den Wach-Kick. Wer aber regelmäßig hohe Mengen Koffein zu sich nimmt, der läuft Gefahr, dass es zu Adrenalin- und Cortisolüberschuss kommt. Wenn die Hormone im Überschuss sind, fühlen Menschen sich oft platt und müde.

Gleichzeitig kann dieser Effekt auch bei einem durchschnittlichen Kaffeekonsum vorkommen. Denn Kaffee erhöht den Hormongehalt normalerweise nur kurzfristig, das heißt aber auch, dass der Hormonspiegel sich ebenfalls schnell wieder senkt, wenn der Effekt von Kaffee nachlässt. Und das führt dann wiederum zu Müdigkeit und Erschöpfung.

Kaffeetrinker sollten daher aufpassen, dass sie nicht direkt nach der nächsten Tasse greifen, wenn die Müdigkeit plötzlich zurückkehrt. Wenn der Cortisol- und Adrenalinspiegel wieder bei ihrer Norm sind, sollte sich auch das Gefühl der Erschöpfung legen.

Dehydrierung

Kaffee hat eine harntreibende Wirkung, zudem trinken viele Menschen sowieso nicht genug Wasser und bleiben bei dem Kaffee, was dazu führt, dass der Körper dehydriert und man sich wiederum müde und schlapp fühlt. Daher sollte man unbedingt darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken.

Koffeintoleranz

Der Körper gewöhnt sich wie bei vielen anderen Sachen auch an das Koffein. Wer dauerhaft sehr viel Koffein konsumiert, kann unter Umständen eine Intoleranz entwickeln, dann hört das Koffein auf zu wirken, oder wirkt erst bei einer größeren Menge.

Adenosin-Blockade

Kaffee wirkt vor allem dadurch, dass er Adenosin, ein Molekül im Körper, der schläfrig macht, blockiert. Wenn die Wirkung des Koffeins aber nachlässt, schafft der Körper es oft nicht, das überschüssige Adenosin zu verarbeiten, was wiederum zu Müdigkeit führt. Hier entsteht ebenfalls oft ein Teufelskreis, da durch die entstandene Müdigkeit mehr Koffein konsumiert wird, gleichzeitig aber auch der Adenosinüberschuss nicht verarbeitet werden kann. Das führt dann zu Müdigkeit am Tag und schlechterem Schlaf in der Nacht.

Zusatzstoffe

Viele Menschen trinken ihren Kaffee nicht schwarz, sondern mit Milch und Zucker. Gerne auch mit einem Stück Kuchen, oder anderem süßen Gebäck. Der in diesen Produkten enthaltene Zucker wirkt sich aber stark auf den Blutzuckerspiegel des Körpers aus. Dieser sinkt dann ruckartig für eine kurze Zeit und führt zu einem Zuckerabsturz im Körper, der ebenfalls kurzzeitig müde machen kann. Wer also Kaffee trinkt, um wach zu werden, sollte auf alle möglichen Zusätze verzichten, wobei Milch eher weniger zu einer schläfrigen Wirkung beiträgt.

Was kann man tun?

Wer nun nicht auf seinen täglichen Kaffee verzichten will, aber dennoch den Wach-Effekt genießen möchte, kann etwas gegen die antretende Müdigkeit tun. Da es sich bei den meisten Punkten um einen Teufelskreis handelt, bei dem die entstehende Müdigkeit durch Kaffee mit noch mehr Kaffee bekämpft wird, sollte als erster Punkt dieser Teufelskreis durchtrennt werden. Wer sehr viel Kaffee konsumiert, sollte die Tassenanzahl pro Tag herunterfahren und die auftretende Müdigkeit überwinden. Der Körper bekommt so die Zeit, sich zu regenerieren und die Wirkung von Koffein wird sich wieder entfalten können. Außerdem sollte man nicht vergessen, genug Wasser zu sich zu nehmen, um eine Dehydrierung zu vermeiden und auch auf einen übermäßigen Zuckerkonsum sollte verzichtet werden.

Wer aber plötzlich ganz auf den Kaffee verzichten möchte, sollte wissen, was das mit dem Körper macht, das können Sie hier nachlesen.

Eine Studie hat ergeben, dass Kaffee beim Abnehmen helfen kann, wie genau das funktioniert, lesen sie hier.

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