40 Dienstpferde: Reiterstaffel für Nürnberg geplant

5.6.2018, 05:57 Uhr
Bei der WM 2006 hatten Polizisten der Reiterstaffel vom Sattel aus den vollen Überblick über die Großveranstaltung. Jetzt fordert Ministerpräsident Markus Söder den Ausbau der Reiterstaffel - und damit 40 neue Pferde für Nürnberg.

© Eduard Weigert Bei der WM 2006 hatten Polizisten der Reiterstaffel vom Sattel aus den vollen Überblick über die Großveranstaltung. Jetzt fordert Ministerpräsident Markus Söder den Ausbau der Reiterstaffel - und damit 40 neue Pferde für Nürnberg.

Berittene Polizisten gibt es in der Landeshauptstadt München bereits seit fast 120 Jahren. Heute sind dort 36 Dienstpferde im Einsatz. Im oberbayerischen Rosenheim ist eine weitere, kleinere Einheit mit fünf Beamten und ebenso vielen Pferden seit 1987 im Dienst.

Doch dem neuen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) ist das nicht genug, er will die Reiterstaffeln ausbauen und in jeder bayerischen Großstadt etablieren, verkündete er in seiner Regierungserklärung. Insgesamt sollen 200 Dienstpferde angeschafft werden. Geplant ist, Reitertruppen in den Städten Augsburg, Würzburg, Regensburg, Ingolstadt, Fürth und Nürnberg aufzubauen.

Polizeipräsidium Mittelfranken soll Konzept ausarbeiten

Nach Information der Nürnberger Nachrichten hat das Polizeipräsidium Mittelfranken den Auftrag bekommen, ein Konzept für den gesamten Freistaat zu erstellen. Leiter der planenden Arbeitsgruppe ist der Nürnberger Polizeidirektor Hermann Guth. Auf Anfrage will er sich zu den Plänen nicht äußern.

Wie aber aus Polizeikreisen zu erfahren war, sollen für den Ballungsraum Nürnberg, Fürth, Erlangen 40 Dienstpferde angeschafft werden. Eine Streife besteht aus zwei Pferden mit Reitern. Sie werden in Parks und Grünanlagen unterwegs sein. Eingesetzt werden sie auch bei größeren Veranstaltungen wie Fußballspielen der Bundesliga, Open-Air-Konzerten und Demonstrationen. Unklar ist noch, wo die Tiere untergebracht werden. Diskutiert wird derzeit, ob die Dienstpferde in staatseigenen Liegenschaften ihren Platz finden oder ob sie außerhalb ihrer Einsätze in gemieteten Ställen leben.

Münchner Erfahrung miteinbeziehen

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) legt gesteigerten Wert darauf, die Erfahrung der Münchner miteinzubeziehen. "Die Dienststelle dort sollte die fachliche Zentralstelle für die bayerischen Reiterstaffeln werden", fordert DPolG-Landesvorsitzender Rainer Nachtigall. 

Welchen Vorteil die berittene Streife gegenüber der motorisierten Funkstreife hat, erklärt Andreas Freundorfer, Dienststellenleiter der Reiterstaffel in München, so: "Der Reiter hat aus seiner Sitzposition mit einer Augenhöhe von rund drei Metern eine optimale Übersicht." Umgekehrt werden Polizistinnen und Polizisten auf dem Pferd wesentlich früher gesehen als Kräfte, die zu Fuß unterwegs sind. "Dadurch ergibt sich auch ein enormer präventiver Effekt, da die polizeiliche Präsenz weithin wahrgenommen wird und potenzielle Straftäter abschreckt", erklärt Freundorfer auf NN-Anfrage.

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