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Home-Office-Guide: Tinte vs. Laser - Welcher Drucker ist der richtige?

Was ist besser: Inkjet oder Laser? (Bild: Amazon mit Bearbeitung)
Was ist besser: Inkjet oder Laser? (Bild: Amazon mit Bearbeitung)
Mit der zunehmenden Anzahl an Leuten die von zu Hause arbeiten, steigt der Bedarf an Druckern für das eigene Home Office. Doch welcher Drucker ist der richtige? Tintenstrahler oder Laser? Dieser Guide versucht die Frage möglichst umfassend zu erläutern, um den optimalen Drucker für den eigenen Bedarf zu ermitteln.

Jetzt, wo viele Büroarbeitsplätze ins Home-Office verlagert werden, ist die Ausstattung zu einem wichtigen und kritischen Aspekt geworden. Wenngleich viele Dinge heutzutage digital erledigt werden können, wird für so manche Aufgabe noch immer Papier benötigt, egal ob für Verträge, wichtige Dokumente oder einfach nur für einen besseren Lesefluss. Daher schauen sich gerade jetzt sehr viele Leute nach Druckern für ihr Home-Office um.

Den richtigen Drucker zu finden, kann für die eigene professionelle Effektivität entscheidend sein. In diesem Artikel wollen wir uns der Frage widmen, welcher Drucker der richtige ist und worauf man beim Kauf achten sollte.

Eine Geschichte von zwei Druckern

Obwohl es im Detail eine Vielzahl an unterschiedlichen Technologien gibt (LED, Nadeldrucker etc.) ist die entscheidende Frage in den meisten Fällen sicherlich die nach Tinte oder Laser. Diese beiden Technologien sind inhärent grundverschieden und kommen mit jeweils ganz eigenen Vor- und Nachteilen. 

Tintenstrahldrucker

Die winzigen Düsen einer Tintenstrahldruckerpatrone. (Bildquelle: HowStuffWorks)
Die winzigen Düsen einer Tintenstrahldruckerpatrone. (Bildquelle: HowStuffWorks)

Tintenstrahldrucker sind die in privaten Haushalten am weitesten verbreiteten Drucker. Die Technologie basiert auf mehreren Patronen mit verschiedenfarbiger Tinte. Der Druckkopf bewegt sich seitwärts über das durchfahrende Blatt Papier und hinterlässt mikroskopisch kleine Tröpfchen Tinten auf dem Papier die, je nach individueller Zusammensetzung eine eigene Farbe darstellen.

Die meisten Tintenstrahldrucker verfügen über mindestens eine Schwarz-Weiß-Patrone sowie mindestens eine, fast immer jedoch mehrere, Farbpatronen. Drucker von Brother verfügen in der Regel beispielsweise über vier Patronen: Schwarz, Magenta, Cyan und Gelb.

Viele Tintenstrahldrucker für zu Hause, wie der Canon TS5120, sind ausgesprochen kompakt (Bildquelle: Amazon)
Viele Tintenstrahldrucker für zu Hause, wie der Canon TS5120, sind ausgesprochen kompakt (Bildquelle: Amazon)
Manche Tintenstrahldrucker haben Patronen für jede einzelne Primärfarbe (Bildquelle: eigene)
Manche Tintenstrahldrucker haben Patronen für jede einzelne Primärfarbe (Bildquelle: eigene)

Vor- und Nachteile von Tintenstrahldruckern

Aufgrund der eingesetzten Technologie sind Tintenstrahldrucker typischerweise eher kompakt. Der zum Auftragen der Tinte auf Papier notwendige Mechanismus ist vergleichsweise klein. Außerdem sind Tintenstrahldrucker im Vergleich zu Laserdruckern meist eher einfach aufgebaut. Daher ist auch ihr Anschaffungspreis niedrig, viele Tintenstrahldrucker für zu Hause können schon für weniger als 50 Euro erworben werden.

Die Tintenstrahltechnologie erzeugt sehr hochwertige Farbausdrucke und kann auf unterschiedlichen Papierarten, inklusive Hochglanzpapier, eingesetzt werden. Das macht Tintenstrahldrucker zur ersten Wahl, wenn es um den Druck von Fotos geht.

So ganz frei von Nachteilen sind Tintenstrahldrucker aber nicht. Zwar sind die Kosten für den Erwerb des Druckers recht gering, die Tintenpatronen selber müssen aber recht häufig ausgetauscht oder wiederbefüllt werden. Die meisten Patronen für den Heimbedarf sind abhängig von Druckqualität, Papiertyp etc. für 300-500 Seiten ausgelegt. Ein oft geäußerter Kritikpunkt unter Besitzern von Tintenstrahldruckern ist, wie schnell die Patronen leerlaufen.

Diese Kritik geht Hand in Hand mit den nicht selten hohen Kosten für Tintenpatronen. So kosten zum Beispiel die Tintenpatronen aus Brothers LC101 Tintenstrahldrucker rund 15 Euro pro Stück und sind für 300 Seiten ausgelegt. Man braucht also einen neuen Satz Patronen für stolze 60 Euro, noch ehe man sich durch den ersten Packen an Papier gedruckt hat.

Und zuletzt sind Tintenstrahldrucker vergleichsweise langsam. Die meisten Drucker für den Heimbedarf schaffen zwischen 5-10 Seiten pro Minute. Ein einziger Hochqualitätsausdruck kann sogar durchaus mehrere Minuten in Anspruch nehmen.

Laserdrucker

Grundlegender Aufbau eines Laserdruckers (Bildquelle: HowStuffWorks)
Grundlegender Aufbau eines Laserdruckers (Bildquelle: HowStuffWorks)

Im Gegensatz zu Tintenstrahldruckern basieren Laserdrucker auf sogenanntem Toner, einem sehr feinen Puder. Im Inneren des Druckers wird ein Laser – daher der Name – auf eine rotierende Trommel abgefeuert und lädt diese elektrisch negativ auf. Diese negativ aufgeladenen Punkte der Trommel ziehen die positiv aufgeladenen Tonerpartikel elektrisch an und sorgen dafür, dass die Partikel an der Trommel haften.

Im Anschluss wird Papier durch den Drucker geführt und ebenfalls negativ aufgeladen. Die Trommel rollt jetzt über das Papier, welches die weiterhin positiv aufgeladenen Tonerpartikel anzieht und sich mit ihnen verbindet. Das nun bedruckte Papier wird zum Schluss durch ein Heizelement geführt, welches für eine dauerhafte Verbindung zwischen Tonerpartikeln und Papier sorgt, und zuletzt wieder aus dem Drucker ausgeführt. Daher kommt auch das für Laserdrucker typisch warme Papier bei der Entnahme.

Die meisten Laserdrucker sind größer als Tintenstrahldrucker (Bildquelle: Amazon)
Die meisten Laserdrucker sind größer als Tintenstrahldrucker (Bildquelle: Amazon)
Anstelle kleiner Tintenpatronen benötigen Laserdrucker große Tonerkartuschen mit hoher Seitenzahl (Bildquelle: Amazon)
Anstelle kleiner Tintenpatronen benötigen Laserdrucker große Tonerkartuschen mit hoher Seitenzahl (Bildquelle: Amazon)

Vor- und Nachteile von Laserdruckern

Laserdrucker sind vor allem für ihre hohe Geschwindigkeit bekannt. Viele Bürodrucker schaffen spielend 50 Seiten pro Minute.  Laserdrucker für den Heimbedarf sind meist etwas langsamer, schaffen aber trotzdem noch 30-50 Seiten pro Minute. Außerdem hält auch der Toner signifikant länger als die Tinte in den Patronen von Tintenstrahldruckern. Ein durchschnittlicher Toner kann locker 2.500-3.000 Seiten bedrucken, ehe er trockenläuft. Laserdrucker sind außerdem dafür bekannt, sichtbar schärfere Textausdrucke zu erzeugen als Tintenstrahldrucker. Bei Letzteren verschmiert die Tinten nicht selten minimal beim Ausdruck.

Aber auch Laserdrucker haben einige Nachteile, insbesondere die hohen initialen Anschaffungskosten. Sie sind selten für weniger als 100 Euro zu haben und kennen nach oben hin kaum eine Grenze. Auch der Toner ist bedeutend teurer als die Patronen für Tintenstrahldrucker. Eine einzelne Tonerkartusche kann durchaus mal 50-70 Euro kosten. Im Gegenzug muss sie aber natürlich deutlich seltener ausgewechselt werden.

Abgesehen vom Preis sind Laserdrucker in der Regel deutlich größer und schwerer als Tintenstrahldrucker. Es ist also dringend angeraten, zunächst den freien Platz auszumessen, ehe man sich einen solchen anschafft. Gerade in kleinen und engen Räumen könnte der Platz sonst knapp werden.

Und zuletzt wäre da noch die Qualität der Farbausdrucke. Es gibt natürlich auch Farblaserdrucker, allerdings können diese es in puncto Druckqualität subjektiv betrachtet einfach nicht mit Tintenstrahldruckern aufnehmen, insbesondere beim Druck von Fotos. Die meisten Laserdrucker können zudem nur normales Papier bedrucken und sind nicht für den Fotodruck auf Hochglanzpapier geeignet.

Welcher Drucker ist der richtige für mich?

Brother MFC-L2710DW, ein günstiger und guter Laserdrucker für kleine Büros (Bildquelle: Amazon)
Brother MFC-L2710DW, ein günstiger und guter Laserdrucker für kleine Büros (Bildquelle: Amazon)
Canon TS5050, ein kompakter und  günstiger Tintenstrahldrucker (Bildquelle: Amazon)
Canon TS5050, ein kompakter und günstiger Tintenstrahldrucker (Bildquelle: Amazon)

Die Auswahl des richtigen Druckers kann bei der Ausstattung des Heimarbeitsplatzes ein nicht unwesentlicher Kostenfaktor sein. Deshalb ist es immens wichtig, den eigenen Workflow und den eigenen Bedarf vorab genau zu analysieren.

Wer primär Texte wie zum Beispiel Verträge ausdruckt, ist mit einem Laserdrucker deutlich besser beraten. Laserdrucker für den Heimbedarf sind nicht so viel größer als Tintenstrahldrucker. Daher sollte es nicht allzu schwierig sein, einen passenden Platz zu finden. Ist die bittere Pille der teureren Anschaffung einmal geschluckt, wird das eigentliche Drucken anschließend aber erheblich günstiger. Nehmen wir als Beispiel den Brother MFC-L2710DW mit eingebautem Kopierer, Scanner und WLAN-Funktion. Dieser S/W-Laserdrucker kommt mit einer Starter-Tonerkartusche für 700 Seiten bei einem Preis von rund 200 Euro. Man muss nur im Hinterkopf behalten, dass der Austausch eines Toners hohe einmalige Kosten verursacht. Die hohe Geschwindigkeit eines Laserdruckers wird zudem einen positiven Effekt auf die eigene Effizienz haben. Das Ausdrucken eines 50-seitigen Vertrags wird damit nicht zum Geduldspiel.

Wer dagegen primär in Farbe druckt und wem es auf maximale Qualität ankommt, oder wer bei den initialen Kosten sparen möchte oder muss und nicht allzu viel und häufig druckt, der fährt mit einem Tintenstrahldrucker deutlich besser. Die initialen Kosten sind niedriger und wer nicht regelmäßig Patronen austauschen muss, wird auch die laufenden Kosten im Rahmen halten können. Farbausdrucke sehen deutlich besser aus als bei Laserdruckern und auch das Bedrucken von Hochglanzpapier ist kein Problem. Ein guter, günstiger und kompakter Wireless-Tintenstrahldrucker für gelegentliche Druckjobs ist der Canon TS5050 (ab 78 Euro). Für den professionellen Einsatz und häufigen Ausdruck hochqualitativer Fotos sollte man aber zu einem hochwertigeren und teureren Drucker greifen. Bitte nicht vergessen, dass Tintenpatronen bei längerem Nichtgebrauch dazu tendieren zu vertrocknen und somit unter Umständen entsprechend frühzeitig ausgetauscht werden müssen.

Hat euch dieser Guide bei der Auswahl des richtigen Druckers helfen können? Habt ihr bereits einen Drucker zu Hause? Wir würden uns über Anregungen und Kommentare freuen.

Source(s)

HowStuffWorks

Amazon (links in text above)

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Autor: Sam Medley,  1.04.2020 (Update: 12.03.2021)