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Finale Ronald Schill bei Promi Big Brother: Houellebecq des Trash

Von Daniel Benedict | 29.08.2014, 15:23 Uhr

Finale bei Promi Big Brother 2014: Ronald Schill zählt mit Aaron Troschke, Paul Janke, Claudia Effenberg und Michael Wendler zu den Finalisten. Aber selbst wenn er wider Erwarten bei Sat1 die 100.000 Euro holt, hat er verloren. Auch wenn er selbst es womöglich ganz anders sieht.

Ronald Schill ist noch dabei, wenn am Freitagabend die zweite Staffel der Sat1-Show „Promi Big Brother 2014“ endet. Im Finale mit Aaron Troschke, Paul Janke, Claudia Effenberg und Michael Wendler kann er nicht gewinnen. Schill ist ein Verlierer der Show, auch wenn er es wahrscheinlich anders sieht.

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Warum war Ronald Schill überhaupt so lange im Haus?

Halb war’s Faszination am Grauen, halb Mitleid mit Brasiliens Frauen: Solange Ronald Schill nur die Kolleginnen im „Promi Big Brother“-Haus begrabschte, war der Rest der Welt vor ihm sicher. Sehr geehrte Studioleitung: Könnte man für Schill nicht noch ein lebenslanges Spin-off dranhängen und den Mann einfach im Container lassen?

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Was hat es Ronald Schill gebracht?

Vor seinem Einzug bei „Promi Big Brother“ war Ronald Schill ein fast vergessener Polit-Skandal. Die Erinnerung an all seine miesen Eigenschaften hat der Populist jetzt gründlich aufgefrischt – und um einige spektakulär widerliche Facetten ergänzt. Wer hätte gedacht, dass der Ex-Richter Ronald Schill sich als alter Bock gefällt, der von Frauen nur vier Dinge erwartet: dass sie a) immer Sex wollen, b) auf Oralverkehr stehen, c) im Bett laut stöhnen und ihm d) zumindest vorgaukeln, dass sie ihn für den Allergrößten halten? Ronald Schills einziger Bonus: Der Herpes ist weg, und alle konnten sich davon überzeugen.

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Was wollte Schill bei „Promi Big Brother“?

Ronald Schill hat sich in die Rolle des Ekels leidenschaftlich reingeschmissen. War es nur die Strategie, als „man you love to hate“ interessant zu werden? Es sieht nach mehr aus. Lange bevor Schill bei „Promi Big Brother“ anheuerte, hatte ei n RTL-Team ihn in seiner Favela aufgeschreckt und abgefilmt. Die damaligen Enthüllungsbilder hat er nun für Sat1 in Eigenregie reinszeniert – und dafür gesorgt, dass jetzt seine hotten „Mitbewohnerinnen“ ins Bild kommen. Vom traurigen Wrack zum satten Sextouristen: So lässt sich der Imagewechsel beschreiben, den Schill in 15 Tagen bei Sat1 hingelegt hat. Womöglich sieht er selbst das als Erfolg.

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Was ist die Ideologie hinter Schills Anti-Image?

Bei „Promi Big Brother“ hat Schill sich zum Michel Houellebecq des Trash-TV gemacht, zum nihilistischen Misanthropen, der Geilheit und Gier nicht versteckt, sondern mit ausstellt. Alles, um zu beweisen, dass die Welt genauso verkommen ist wie er. Nur im Schlussakkord fehlt Schill der Mut zur Perfektion. Sein Preisgeld will er in ein Krankenhausprojekt stecken. Warum nicht in Sex und Drogen? Halbherzig. Aber auch deprimierend.

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